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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Brust, ging sicher, dass die Kammer leer, aber Munition bereit zum Einhebeln war, und balancierte die schwere Waffe auf einer Schulter, eine Hand auf dem Griff haltend.
    Molly seufzte. „Jungs.“
    Thomas wies mit einem Daumen zurück zum Boot. „Ich habe noch ein Maschinengewehr, das du haben kannst.“
    „Rohling“, sagte sie.
    „Ich bin kein Maschinengewehr wert?“, fragte ich.
    „Nein“, sagte Thomas, „weil du nicht schießen kannst. Ich habe dir das nur gegeben, damit du dich besser fühlst.“
    „Seid ihr bereit?“, fragte ich.
    Molly hatte ihre kleinen Zauberstäbe gezückt, in jeder Hand einen. Thomas stolzierte den Landungssteg herab und wirkte blasiert. Ich nickte ihnen zu, drehte mich um und machte einige schnelle Schritte vom Dock auf den steinigen Boden der Insel.
    Meine Verbindung zur Insel war sehr fest und mächtig – aber sie existierte nur, wenn ich wirklich dort stand. Nachdem ich das nun tat, flutete Wissen in mich, durch mich hindurch, eine Welle absoluter Information, die meine Sinne überfluten und mich vollkommen desorientieren sollte.
    Tat sie aber nicht.
    Das war die Schönheit des Intellekts, reines, universelles Wissen. Während ich auf der Insel stand, verstand ich sie auf eine Art und Weise, die atemberaubend einfach zu erfahren und zu begreifen, aber schier unmöglich richtig zu erläutern war. Erkenntnisse über die Insel fluteten in mich. Ich konnte berichten, wie viele Bäume sich darauf befanden (17.429), wie viele die Stürme des Sommers gefällt hatten (79) und wie viele der Apfelbäume zurzeit Früchte trugen (22). Ich musste keinen Gedanken fokussieren oder der Insel die Erkenntnisse entreißen. Ich dachte nur daran und wusste es, auf die gleiche Weise, wie ich wusste, was meine Finger berührten, auf die gleiche Weise, wie ich wusste, zu welchen Gerichten welche Gerüche gehörten.
    Wir waren allein auf der Insel. So viel wusste ich. Aber ich spürte auch tiefgreifendes Unbehagen. Mollys Beschreibung war präzise gewesen. Etwas war falsch; eine Art furchtbare Belastung lag auf der Insel, ein Druck, der so durchdringend war, dass sogar die Bäume begonnen hatten, sich vom Herzen der Insel fortzuneigen, ihre Äste zu den Wassern des Sees streckten. Ohne meine erhöhte Wahrnehmung der Insel wäre ich nie fähig gewesen, diese zentimetergroße Verschiebung Tausender und Abertausender Äste zu spüren, aber sie war existent, sie war da.
    „Alles klar“, sagte ich. „Hier draußen ist sonst niemand.“
    „Bist du sicher?“, fragte Thomas.
    „Ja“, sagte ich. „Aber bleibt wachsam. Sollte ich spüren, dass jemand auftaucht, werde ich schießen.“
    „Warte“, sagte Thomas. „Wo gehst du hin?“
    „Den Hügel hoch“; antwortete ich. „ Ä hm ... hoch zum Turm, denke ich.“
    „Allein? Bist du sicher, dass das klug ist?“, fragte er.
    Molly stand am Ende des Docks. Sie ging in die Hocke, streckte eine Hand nach dem Erdboden der Insel aus. Sie streifte sie mit den Fingern und zerrte sie in einem Ruck zurück. „Unh. Ja. Wir wollen nicht das Dock verlassen. Nicht heute Nacht.“
    Ich hörte an seiner Stimme, dass Thomas die Stirn runzelte. „Die Insel macht Theater, hm?“
    „Ich denke, uns würde etwas Schlechtes geschehen, wenn wir versuchten, ihn zu begleiten“, sagte Molly mit Besorgnis in ihrer Stimme. „Was auch immer geschieht ... Dämonenwind will nur Harry sehen lassen, was passiert.“
    „Wieso heiratet er ihn nicht einfach?“, flüsterte Thomas.
    „Hat er schon, auf irgendeine Art und Weise“, sagte ich.
    „Mein Bruder, der ... Geosexuelle?“
    Ich prustete. „Schau, betrachte ihn einfach als einen Geschäftspartner ... und sei froh, dass er auf unserer Seite ist.“
    „Er ist nicht auf unserer Seite“, sagte Molly leise. „Aber ... ich denke, er könnte auf deiner sein.“
    „Das ist das gleiche“, sagte ich mahnend, eine Warnung an die Insel im Allgemeinen. „Hörst du? Sie sind meine Gäste. Sei höflich.“
    Die klirrende Spannung der Insel änderte sich nicht im Geringsten. Sie blieb in einer Art frostigen Unumgänglichkeit bestehen, die Nullkommanichts auf die Wünsche eines kurzlebigen kleinen Sterblichen gaben, Magier oder nicht. Ich bekam langsam das Gefühl, „höflich“ sei im Vokabular Dämonenwinds einfach nicht vorhanden. Ich musste wohl damit zufrieden sein, dass er gewaltsames Vorgehen unterließ.
    „Wir müssen reden“, sagte ich zur Insel und versuchte, es wie eine Drohung klingen zu lassen.
    Dämonenwind war

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