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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Boot?“
    Thomas blinzelte und sah sie an. „Was meinst du?“
    „Ich meine, warum hast du auf dem Boot geschlafen?“
    „Weil du mir nicht sagtest, wann genau du da sein würdest und ich müde war“, sagte er.
    Molly warf zuerst Thomas und dann mir einen Blick zu. „Ich habe dich gebeten, dort zu sein?“
    „Äh, ja“, sagte Thomas schnaubend. „Du hast gegen zweiundzwanzig Uhr angerufen.“
    Molly sah mich stirnrunzelnd weiter an. „Nein. Nein, habe ich nicht.“
    Thomas würgte sofort den Motor des Bootes ab. Die Wasserkäfer kam schaukelnd zum Stehen, und das Geräusch gegen den Rumpf schwappenden Wassers ertönte wieder, nachdem der Klang der Motoren abgestorben war.
    „Gut“, sagte Thomas. „ Ä h. Was zur Hölle geht hier vor?“
    „Molly“, fragte ich, „bist du sicher?“
    „Keines meiner Probleme beinhaltet Erinnerungsverlust oder unbewusste Handlungen“, sagte sie.
    Thomas erwiderte ihren Blick. „Aber wenn doch, woher wüsstest du es?“
    Molly verzog das Gesicht. „Berechtigter Einwand. Aber ... es gab bisher keine Beweise dafür, so weit ich weiß. Ich bin mir dessen so sicher wie über alles, was ich wahrnehme.“
    „Wenn Molly also nicht angerufen hat ...“, begann Thomas.
    „Wer dann?“, beendete ich.
    Wasser schwappte gegen den Schiffsrumpf.
    „Was nun?“, fragte Molly.
    „Wenn uns jemand hierher gelockt hat“, sagte Thomas, „ist es eine Falle.“
    „Wenn das eine Falle ist, dann haben sie sich verdammt wenig Mühe gegeben, sie zu verstecken“, sagte ich. „Wir wissen nur, dass uns jemand hier haben wollte.“
    Molly nickte. „Denkst du ...?“
    „Mabs Werk?“, fragte ich. „Die mir eine Fahrtmöglichkeit vorbereitet hat? Ja, möglich.“
    „Wenn dich deine neue Chefin auf der Insel wollte, hätte sie dir dann nicht einfach gesagt, du sollst hinkommen?“, fragte Thomas.
    „Eigentlich schon“, sagte ich. „Ihren Befehlen zu gehorchen ist so ziemlich meine gesamte neuer Aufgabe.“
    Molly schnaubte leise.
    „Vielleicht wachse ich noch rein“, sagte ich. „Man weiß nie.“
    Thomas schnaubte leise.
    Weitere Wassergeräusche.
    Wir hatten keine Wahl. Waren wir nun zur Anwesenheit hier manipuliert worden oder nicht, es gab noch immer ein Problem gigantischen Ausmaßes auf dieser Insel, das so bald wie möglich angegangen werden musste. Wartete ich, so würde die Dämmerung kommen, und es war sehr wahrscheinlich, dass ich dann zu beschäftigt – oder zu tot – sein würde, um das Problem zu beseitigen, bevor es uns um die Ohren flog. Das bedeutete: Die einzige Zeit, die mir blieb, um Maßnahmen zu ergreifen, war jetzt.
    „Nur einmal“, brummte ich. „Ich möchte nur einmal die Lage ohne Zeitlimit retten, wisst ihr?“
    „Das Monstergeschäft ist eine einfachere Sache“, nickte Thomas. „Sehr viel einfacher.“
    Das war die zweifelhafte Art meines Bruders, mir zu sagen, was er von mir hielt.
    „Ich denke, wir wissen, dass ich dafür nicht klug genug bin“, sagte ich. „Augen auf, allerseits. Thomas, leg an. Lasst uns nachsehen, wer auf uns wartet.“
    ***
    Die Insel hatte im späten 19. Jahrhundert eine kleine Ansiedlung beherbergt. Sie war die Heimat für Docks, Lagerhäuser und etwas, das wohl mal eine Fischerei oder Konservenfabrik gewesen war, gewesen. Nicht mehr als hundert Menschen hatten dort gelebt, wenn es überhaupt so viele waren.
    Aber die Menschen waren fort. Alles, was von dem Ort geblieben war, lag wie eine Art Skelett zwischen den Bäumen, die durch die Holzdielen empor gewachsen waren. Ich wusste nicht, was genau mit dem Ort geschehen war. Geschichten aus dieser Zeit nannten nur mysteriöse Geschehnisse im See und einen Zustrom an neuen Kunden in der Institution, die als psychiatrische Einrichtung der damaligen Zeit gelten durfte. Der Ort selbst war aus allen Chroniken gelöscht, noch nicht mal der Name tauchte auf. Die Insel war aus offiziellen Aufzeichnungen ebenso verschwunden – obwohl ich vermutete, dass die regierenden Autoritäten damals beschlossen hatten, die Verschleierung der Existenz der Insel wäre die beste Möglichkeit, Menschen vor deren Gefahren zu schützen.
    Genaugenommen ging ich mit dem Wissen, dass ich nun hatte, davon aus, dass die Insel selbst sie zu diesem Schluss brachte. Die Insel, die ich Dämonenwind genannt hatte, war sehr lebendig.
    Das meiste auf der Welt war lebendig. Die Menschen dachten, Zivilisation und institutionalisierte Religion hätten irgendwie die in der Natur existierenden Geister der Welt

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