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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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denn nach einer Weile sagte sie neckisch: »Wo führen Sie misch denn ’in, ’Agrid?«
    »Verrat ich nicht«, sagte Hagrid ruppig. »Wird Ihnen gefallen, das kann ich versprechen. Aber – sagen Sie keinem was davon, ja? Denn eigentlich dürfen Sie es gar nicht sehen.«
    »Natürlisch nischt«, sagte Madame Maxime und klimperte mit ihren langen schwarzen Wimpern.
    Und sie gingen weiter. Harry ärgerte sich immer mehr, dass er überhaupt hinter den beiden hertrabte, und sah ständig auf die Uhr. Hagrid musste irgendetwas Hirnrissiges vorhaben und deshalb würde er vielleicht auch noch Sirius verpassen. Wenn sie nicht bald da waren, würde er einfach kehrtmachen und ins Schloss zurücklaufen. Hagrid konnte dann seinen Mondscheinspaziergang mit Madame Maxime alleine genießen …
    Doch dann – sie waren schon so weit am Wald entlanggelaufen, dass Schloss und See nicht mehr zu sehen waren – hörte Harry etwas. In einiger Entfernung von ihnen riefen und schrien Männer durcheinander … dann hörte er ein markerschütterndes, trommelfellzerfetzendes Brüllen …
    Hagrid führte Madame Maxime um eine dichte Baumgruppe herum und blieb stehen. Harry hastete ihnen nach und stellte sich neben sie. Für den Bruchteil einer Sekunde meinte er einige große Erntefeuer zu erkennen und Männer, die um sie herumrannten – doch dann klappte ihm der Mund auf.
    Drachen.
    In einem mit schweren Holzplanken umgrenzten Gehege standen vier ausgewachsene, gewaltige, bösartig aussehende Drachen brüllend und schnaubend auf den Hinterbeinen – aus ihren weit aufgerissenen, mit Fangzähnen gespickten Mäulern, fünfzehn Meter hoch auf den gereckten Hälsen, schossen lange Stichflammen in die Nacht. Da war ein silbrig blauer Drache mit langen, spitzen Hörnern, der fauchend nach den Zauberern am Boden schnappte; ein glattschuppiger grüner Drache schlängelte und wand sich mit aller Kraft und schlug mit dem Schwanz wild um sich; ein roter Drache mit einem merkwürdigen Kranz aus scharfen Goldzacken um das Gesicht spie pilzförmige Feuerwolken in die Luft, und ganz in der Nähe stand ein gigantischer schwarzer Drache, der viel mehr als die anderen einer Riesenechse ähnelte.
    Mindestens dreißig Zauberer, sieben oder acht für jeden Drachen, versuchten sie zu bändigen, sie zogen und rissen an Ketten, die an schweren Lederriemen um Hälse und Beine der Drachen befestigt waren. Wie in Trance hob Harry den Kopf und sah hoch über sich die Augen des schwarzen Drachen mit senkrecht stehenden Katzenpupillen aus ihren Höhlen quellen, rasend vor Angst oder Wut, Harry wusste es nicht … das Heulen und Kreischen und Brüllen des Drachen war grauenhaft anzuhören …
    »Bleib ja dahinten stehen, Hagrid!«, rief ein Zauberer am Gehege und zerrte an der Kette in seiner Hand. »Sie können im Umkreis von sieben Metern Feuer speien! Und ich hab gesehen, wie dieser Hornschwanz es doppelt so weit geschafft hat!«
    »Sind sie nicht schön?«, sagte Hagrid leise.
    »So kommen wir nicht weiter!«, rief ein anderer Zauberer. »Schockzauber, ich zähle bis drei!«
    Harry sah, wie die Drachenwärter ihre Zauberstäbe zogen.
    »Stupor!«, riefen alle wie aus einem Mund, und die Schockzauber rasten durch die Dunkelheit wie die Feuerschweife von Raketen und schlugen Funken stiebend gegen die Schuppenpanzer der Drachen –
    Harry sah, wie der Drache in ihrer Nähe auf seinen Hinterbeinen ins Wanken geriet; jäh riss er seinen Rachen zu einem stummen Heulen auf; seine Nüstern waren plötzlich erloschen, auch wenn sie noch rauchten. Dann, ganz langsam, kippte er hintenüber, und mehrere Tonnen sehniges, schuppiges schwarzes Drachenfleisch krachten mit einem Rums zu Boden, der, wie Harry geschworen hätte, die Bäume hinter ihm erzittern ließ.
    Die Drachenwärter senkten ihre Zauberstäbe und gingen auf ihre niedergestreckten Schützlinge zu, jeder so groß wie ein kleiner Hügel. Hastig zogen sie die Ketten enger und banden sie an eisernen Stangen fest, die sie mit ihren Zauberstäben tief in die Erde trieben.
    »Woll’n wir näher rangehn?«, fragte Hagrid Madame Maxime mit begeisterter Miene. Die beiden gingen vor bis zur Einfriedung und Harry folgte ihnen. Der Zauberer, der Hagrid ermahnt hatte, nicht näher zu kommen, wandte sich um und erst jetzt erkannte ihn Harry – es war Charlie Weasley.
    »Wie geht’s, Hagrid?«, keuchte er und kam auf ein paar Worte herüber. »Jetzt müssten sie sich langsam beruhigt haben – wir hatten ihnen für den Weg hierher

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