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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Drachen vorbeikomme«, murmelte Harry so leise, dass nur sie ihn hören konnte, worauf sie recht schuldbewusst grinste.
    »Ja, los, Harry, mach es auf!«, riefen einige der Umstehenden.
    Lee reichte Harry das Ei, Harry steckte die Fingernägel in die Rille, die sich um den Bauch des Eis zog, und öffnete es.
    Das Ei war hohl und ganz leer – doch kaum hatte Harry es aufgeklappt, drang ihnen ein grässlich lautes und kreischendes Gejammer in die Ohren. Harry hatte nur einmal etwas Ähnliches gehört, nämlich das Geisterorchester auf der Todestagsfeier des Fast Kopflosen Nick, als alle Mann hoch die Musiksäge gespielt hatten.
    »Mach’s zu!«, brüllte Fred, die Hände an die Ohren gepresst.
    »Was war das?«, fragte Seamus Finnigan und starrte das Ei an, als Harry es wieder zugeklappt hatte. »Klang ja wie eine Banshee … vielleicht musst du das nächste Mal an einer von diesen Todesfeen vorbeikommen, Harry!«
    »Es klang wie jemand, der gefoltert wird«, sagte Neville, der käsebleich geworden war und sein Wurstbrötchen fallen gelassen hatte. »Du musst gegen den Cruciatus-Fluch kämpfen!«
    »Red keinen Stuss, Neville, der ist doch verboten«, sagte George. »Den Cruciatus-Fluch lassen sie bestimmt nicht auf die Champions los. Ich dachte, es klang eher ein wenig, als würde Percy singen … vielleicht musst du ihn angreifen, während er unter der Dusche steht, Harry.«
    »Willst du ein Stück Biskuittorte, Hermine?«, fragte Fred.
    Hermine beäugte misstrauisch den Teller, den er ihr anbot. Fred grinste.
    »Ist schon gut«, sagte er. »Ich hab nichts daran gedreht. Bei den Eierkremschnitten musst du aufpassen –«
    Neville, der sich gerade einen Bissen Eierkremschnitte genehmigt hatte, würgte und spuckte ihn aus.
    Fred lachte. »War nur ’n Witz, Neville …«
    Hermine nahm sich ein Stück Biskuittorte.
    »Hast du die ganzen Sachen aus der Küche, Fred?«, fragte sie.
    »Jep«, sagte Fred und grinste. Dann ahmte er mit hoher, piepsender Stimme einen Hauselfen nach. »›Alles, was Sie wünschen, Sir, alles, was Sie wünschen!‹ Die sind ja so unglaublich hilfsbereit … die würden dir einen gegrillten Ochsen bringen, wenn du sagst, du könntest ’ne Kleinigkeit vertragen.«
    »Und wie kommst du da rein?«, fragte Hermine in unschuldig beiläufigem Tonfall.
    »Ganz einfach«, sagte Fred, »hinter einem Gemälde mit einer Obstschale ist eine Geheimtür. Du kitzelst einfach die Birne, sie kichert und –« Er brach ab und sah sie misstrauisch an. »Warum?«
    »Nur so«, sagte Hermine rasch.
    »Willst du diese Hauselfen etwa in den Streik führen?«, sagte George. »Gibst du diesen Flugblattkram auf und versuchst jetzt, sie zur Rebellion anzustacheln?«
    Einige der Umstehenden gackerten. Hermine antwortete nicht.
    »Hetz sie bloß nicht auf und sag ihnen, sie hätten ein Recht auf Kleidung und Bezahlung!«, warnte Fred. »Das hält sie nur vom Kochen ab!«
    In diesem Augenblick sorgte Neville für eine kleine Ablenkung, indem er sich in einen Kanarienvogel verwandelte.
    »O Verzeihung, Neville!«, rief Fred durch das allgemeine Gelächter. »Hab ich doch glatt vergessen – es war doch die Eierkrem, die wir verhext haben –«
    Es dauerte jedoch nur eine Minute, dann verlor Neville seine Federn, und als die letzte ausgefallen war, erschien er wieder gesund und munter und stimmte sogar selbst in das Gelächter ein.
    »Kanarienkremschnitten!«, verkündete Fred laut der aufgeregten Schülerschar. »Haben George und ich erfunden – sieben Sickel das Stück, ein echtes Schnäppchen!«
    Es war fast ein Uhr morgens, als Harry schließlich mit Ron, Neville, Seamus und Dean in den Schlafsaal hochstieg. Bevor er zu Bett ging, legte er das kleine Modell des Ungarischen Hornschwanzes auf seinen Nachttisch, wo es gähnte, sich einkringelte und die Augen schloss. Wirklich, dachte Harry, als er die Vorhänge um sein Bett zuzog, Hagrid hatte irgendwie Recht … eigentlich sind sie ganz in Ordnung, diese Drachen …
    Der Dezemberanfang brachte Stürme und Graupelschauer nach Hogwarts. Zwar war das Schloss im Winter zugig wie immer, doch Harry dachte mit Erleichterung an die Feuer in den Kaminen und an die dicken Mauern, wenn er draußen am See wieder einmal am Schiff der Durmstrangs vorbeikam, das in den Windböen taumelte und dessen schwarze Segel sich gegen den dunklen Himmel bauschten. Auch im Beauxbatons-Wohnwagen musste es ziemlich kalt sein. Wie ihm auffiel, versorgte Hagrid Madame Maximes Pferde großzügig mit

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