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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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geflogen ist, hat seither die Stelle eines Wildhüters an der Schule inne, eine Arbeit, die ihm Dumbledore besorgt hat. Letztes Jahr allerdings hat Hagrid seinen unheilvollen Einfluss auf Dumbledore dazu eingesetzt, sich zusätzlich die Stelle eines Lehrers für die Pflege magischer Geschöpfe unter den Nagel zu reißen, ohne Rücksicht auf viele besser ausgebildete Kandidaten.
    Hagrid, ein beängstigend großer und wild aussehender Mann, nutzt seitdem seine neu gewonnene Autorität, um die ihm anvertrauten Schüler mit einer Reihe grauenhafter Kreaturen in Angst und Schrecken zu versetzen. Während Dumbledore beide Augen zudrückte, hat Hagrid in einigen seiner Unterrichtsstunden, die viele als »sehr beängstigend« beschreiben, dafür gesorgt, dass mehrere Schüler schwer verletzt wurden.
    »Ich wurde von einem Hippogreif angegriffen und mein Freund Vincent Crabbe ist von einem Flubberwurm ganz schlimm gebissen worden«, berichtet der Viertklässler Draco Malfoy. »Wir alle hassen Hagrid, aber wir haben zu viel Angst, um etwas zu sagen.«
    Hagrid hat freilich nicht die Absicht, seine Einschüchterungskampagne zu beenden. Im Gespräch mit einer Reporterin des Tagespropheten gab er letzten Monat zu, dass er Geschöpfe gezüchtet habe, die er »Knallrümpfige Kröter« nennt, eine höchst gefährliche Kreuzung zwischen Mantikor und Feuerkrabbe. Die Züchtung neuer Kreuzungen magischer Geschöpfe steht natürlich unter der strengen Kontrolle der Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe. Hagrid jedoch scheint sich über solch kleinliche Beschränkungen erhaben zu fühlen.
    »Es hat mir einfach Spaß gemacht«, sagte er, um dann hastig das Thema zu wechseln.
    Als ob dies nicht genug wäre, hat der Tagesprophet inzwischen Beweise dafür gefunden, dass Hagrid kein – wie er immer vorgab – reinblütiger Zauberer ist. Er ist in Wahrheit nicht einmal ganz Mensch. Seine Mutter, so können wir jetzt exklusiv berichten, ist keine andere als die Riesin Fridwulfa, deren Aufenthalt gegenwärtig unbekannt ist.
    Blutrünstig und gewalttätig, wie sie sind, brachten sich die Riesen im Laufe des vergangenen Jahrhunderts durch Kriege untereinander selbst an den Rand des Aussterbens. Die wenigen, die übrig geblieben waren, schlossen sich den Reihen von Du-weißt-schon-wem an und verübten während seiner Schreckensherrschaft einige der bestialischsten Massenmorde an Muggeln. Zwar wurden viele Riesen, die Du-weißt-schon-wem dienten, von Auroren im Kampf gegen die dunklen Kräfte getötet, doch Fridwulfa entkam. Es ist möglich, dass sie Zuflucht in einem der Riesen-Dörfer gefunden hat, die es in Bergregionen anderer Länder noch immer gibt. Nach seinem Gebaren als Lehrer für die Pflege magischer Geschöpfe zu schließen, hat Fridwulfas Sohn jedoch offensichtlich ihr gewalttätiges Wesen geerbt.
    Eine makabre Seite dieser Geschichte ist nun, dass Hagrid, wie zu hören ist, eine enge Freundschaft zu dem Jungen aufgebaut hat, der den Sturz des Unnennbaren herbeiführte – und damit Hagrids Mutter und die übrig gebliebenen Anhänger des Unnennbaren in den Untergrund getrieben hat. Vielleicht kennt Harry Potter die unangenehme Wahrheit über seinen großen Freund gar nicht – doch Albus Dumbledore hat gewiss die Pflicht, dafür zu sorgen, dass Harry Potter und seine Mitschüler vor den Gefahren, die ihnen beim Umgang mit Halbriesen drohen, gewarnt werden.
    Rita Kimmkorn
    Als Harry zu Ende gelesen hatte, blickte er zu Ron auf, dessen Mund offen stand.
    »Wie hat sie das rausgefunden?«, wisperte er.
    Das war es allerdings nicht, was Harry umtrieb.
    »Was soll das heißen, ›Wir alle hassen Hagrid‹?«, blaffte er Malfoy an. »Was soll der Mist, von wegen der hier« – und er deutete auf Crabbe – »hätte einen üblen Biss von einem Flubberwurm abbekommen? Die haben doch nicht mal Zähne!«
    Crabbe kicherte, offenbar höchst zufrieden mit sich.
    »Tja, ich vermute mal, das wird die Lehrerlaufbahn dieses Idioten beenden«, sagte Malfoy mit fiebrigen Augen. »Halbriese … und ich hab doch tatsächlich geglaubt, er hätte als Kind ’ne ganze Flasche Skele-Wachs ausgetrunken … die Mamis und Papis werden das überhaupt nicht gerne hören … Sie werden Angst bekommen, dass er ihre Kleinen frisst, har, har …«
    »Du –«
    »Hört ihr da drüben eigentlich zu?«
    Professor Raue-Pritsches Stimme wehte zu den Jungen herüber. Die Mädchen standen eng um das Einhorn gedrängt und streichelten es. Harry war so zornig,

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