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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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nötig. Mr Crouchs merkwürdige äußere Erscheinung war jedoch nichts im Vergleich zu seinem Gebaren. Murmelnd und gestikulierend schien er mit jemandem zu sprechen, den nur er allein sehen konnte. Er erinnerte Harry lebhaft an einen alten Landstreicher, den er einmal gesehen hatte, als er mit den Dursleys einkaufen gegangen war. Auch dieser Mann hatte sich wild fuchtelnd mit einem Luftgespinst unterhalten; Tante Petunia hatte Dudley an der Hand genommen und ihn über die Straße gezogen, um nicht an ihm vorbeigehen zu müssen; danach hatte Onkel Vernon der Familie einen langen Sermon darüber gehalten, was er am liebsten mit Bettlern und Vagabunden anstellen würde.
    »Warr er nicht ein Richter?«, sagte Krum und starrte Mr Crouch mit großen Augen an. »Ist er nicht aus eure Ministerium?«
    Harry nickte, zögerte einen Moment lang, dann trat er langsam auf Mr Crouch zu, der ihn nicht ansah, sondern weiter mit einem Baum in der Nähe sprach:
    »… und wenn Sie das erledigt haben, Weatherby, schicken Sie eine Eule zu Dumbledore und bestätigen Sie ihm die Zahl der Durmstrang-Schüler, die am Turnier teilnehmen, Karkaroff hat soeben mitgeteilt, dass es zwölf sein werden …«
    »Mr Crouch?«, sagte Harry behutsam.
    »… und schicken Sie eine weitere Eule an Madame Maxime, denn vielleicht möchte sie die Zahl der Schüler, die sie mitbringt, aufstocken, da jetzt Karkaroff ein rundes Dutzend veranschlagt … tun Sie das, Weatherby, hören Sie? Hören Sie? Hören …« Mr Crouchs Augen quollen hervor. Da stand er, den Blick auf den Baum gerichtet, und murmelte stumm zu ihm hin. Dann stolperte er seitlich weg und fiel auf die Knie.
    »Mr Crouch?«, sagte Harry laut. »Was ist mit Ihnen?«
    Crouchs Augen rollten in ihren Höhlen. Harry sah sich nach Krum um, der ihm zwischen die Bäume gefolgt war und mit alarmiertem Blick auf Mr Crouch hinuntersah.
    »Was fehlt ihm denn?«
    »Keine Ahnung«, murmelte Harry. »Hör zu, du gehst am besten jemanden holen –«
    »Dumbledore!«, keuchte Mr Crouch. Er streckte die Hand aus, packte Harrys Umhang und zog ihn zu sich her, aber seine Augen stierten immer noch über Harrys Kopf hinweg. »Ich muss … Dumbledore … sprechen …«
    »Gut«, sagte Harry, »wenn Sie aufstehen würden, Mr Crouch, dann können wir hoch zum –«
    »Ich hab … Dummheit … gemacht«, hauchte Mr Crouch. Er machte den Eindruck eines vollkommen Wahnsinnigen. Seine Augen rollten und traten hervor und ein Rinnsal aus Speichel lief ihm über das Kinn. »Muss es … Dumbledore … sagen.«
    »Stehen Sie auf, Mr Crouch«, sagte Harry laut und deutlich. »Stehen Sie auf, ich bringe Sie zu Dumbledore!«
    Mr Crouchs Blick kippte in Harrys Richtung.
    »Wer … du?«, wisperte er.
    »Ich bin ein Schüler aus dem Schloss«, sagte Harry und sah sich Hilfe suchend nach Krum um, doch Krum, offenbar höchst nervös, hielt sich im Schatten.
    »Du bist nicht … seiner?«, flüsterte Crouch und der Unterkiefer fiel ihm herab.
    »Nein«, sagte Harry ohne die geringste Ahnung, wovon Crouch überhaupt redete.
    »Dumbledores?«
    »Ja, stimmt«, sagte Harry.
    Crouch zog ihn näher an sein Gesicht; Harry versuchte Crouchs Klammergriff an seinem Umhang zu lockern, doch er war zu kräftig.
    »Warne … Dumbledore …«
    »Ich hole Dumbledore, wenn Sie mich loslassen«, sagte Harry. »Lassen Sie mich einfach los, Mr Crouch, und ich hole ihn …«
    »Danke, Weatherby, und wenn Sie das erledigt haben, hätte ich gerne eine Tasse Tee. Meine Frau und mein Sohn werden in Kürze eintreffen und heute Abend gehen wir mit Mr und Mrs Fudge ins Konzert.« Crouch sprach nun wieder eifrig mit einem Baum und schien Harrys Anwesenheit völlig vergessen zu haben, was Harry so bestürzte, dass er gar nicht merkte, dass Crouch ihn losgelassen hatte. »Ja, mein Sohn hat jüngst zwölf ZAG s erworben, äußerst zufrieden stellend, ja, danke Ihnen, ja, wirklich sehr stolz. Nun, wenn Sie mir bitte das Schreiben des andorranischen Zaubereiministers bringen würden, ich denke, ich habe noch Zeit, eine Antwort aufzusetzen …«
    »Du bleibst hier bei ihm!«, sagte Harry zu Krum gewandt. »Ich hole Dumbledore, das geht schneller, weil ich weiß, wo sein Büro ist –«
    »Er ist wahnsinnig«, sagte Krum mit zweifelnder Stimme und starrte hinunter auf Crouch, der immer noch den Baum anplapperte, offenbar überzeugt, er sei Percy.
    »Pass kurz auf ihn auf«, sagte Harry und hatte sich schon halb erhoben, doch das schien einen erneuten plötzlichen Wandel

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