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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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warum ich nicht noch einen Fehler deinerseits hinnehmen werde …«
    »Herr … nein … ich bitte Euch …«
    Aus der Kuhle des Lehnstuhls tauchte die Spitze eines Zauberstabs auf. Sie richtete sich auf Wurmschwanz. »Crucio«, sagte die kalte Stimme.
    Wurmschwanz schrie, schrie, als ob jeder Nerv seines Körpers brennen würde, das Schreien erfüllte Harrys Ohren, und die Narbe auf seiner Stirn entflammte vor rasendem Schmerz; auch Harry schrie jetzt laut … Voldemort würde ihn hören, würde wissen, dass er da war …
    »Harry! Harry!«
    Harry öffnete die Augen. Er lag, die Hände aufs Gesicht gepresst, auf dem Boden von Professor Trelawneys Zimmer. Seine Narbe brannte immer noch so fürchterlich, dass ihm die Augen tränten. Der Schmerz war kein Phantom gewesen. Die ganze Klasse stand um ihn herum und Ron kniete mit entsetztem Gesicht neben ihm.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte er.
    »Natürlich nicht!«, sagte Professor Trelawney mit überaus erregter Miene. Ihre großen Augen schwebten lauernd über Harry. »Was war es, Potter? Eine Vorahnung? Eine Erscheinung? Was haben Sie gesehen?«
    »Nichts«, log Harry. Er setzte sich auf. Sein Körper bebte. Er konnte nicht anders, er musste sich einfach umdrehen und in die Schatten hinter sich spähen; Voldemorts Stimme hatte sich so nah angehört …
    »Sie hatten die Hand auf Ihre Narbe gepresst!«, sagte Professor Trelawney. »Sie haben sich auf dem Boden gewälzt, mit der Hand auf der Narbe! Kommen Sie schon, Potter, ich habe Erfahrung mit solchen Dingen!«
    Harry sah zu ihr auf.
    »Ich glaube, ich muss in den Krankenflügel«, sagte er. »Üble Kopfschmerzen.«
    »Mein Lieber, Sie wurden ohne Zweifel durch die außerordentlich klarsichtigen Schwingungen meines Zimmers stimuliert!«, sagte Professor Trelawney. »Wenn Sie jetzt gehen, verlieren Sie vielleicht die Möglichkeit, weiter denn je in die Zukunft zu sehen –«
    »Ich möchte nichts weiter sehen als ein Kopfschmerzmittel«, sagte Harry.
    Er stand auf. Die Klasse wich zurück. Alle sahen erschüttert aus.
    »Bis später dann«, murmelte Harry Ron zu, nahm seine Tasche und ging auf die Falltür zu, ohne auf Professor Trelawney zu achten, die ein fürchterlich enttäuschtes Gesicht machte, ganz als ob ihr ein richtiger Leckerbissen durch die Lappen gegangen wäre.
    Als Harry jedoch unten am Fuß der Leiter ankam, wandte er seine Schritte nicht zum Krankenflügel. Er hatte keinen Moment vorgehabt, dort hinzugehen. Sirius hatte ihm gesagt, was er tun solle, wenn seine Narbe wieder zu schmerzen anfing, und Harry wollte seinem Ratschlag folgen: Er würde geradewegs in Dumbledores Büro gehen. Während er durch die Flure lief, überlegte er, was er soeben im Traum gesehen hatte … er war ebenso klar und deutlich gewesen wie jener Traum, der ihn im Ligusterweg aus dem Schlaf gerissen hatte … noch einmal führte er sich die Einzelheiten vor Augen, um sich später gut daran erinnern zu können … er hatte gehört, wie Voldemort Wurmschwanz beschuldigte, einen dummen Fehler gemacht zu haben … doch der Uhu hatte gute Nachrichten gebracht, der Fehler war ausgemerzt, jemand war tot … deshalb sollte Wurmschwanz nicht an die Schlange verfüttert werden … statt seiner würde er, Harry, ihr zum Fraß vorgeworfen …
    Gedankenversunken war Harry an dem steinernen Wasserspeier, der den Eingang zu Dumbledores Büro bewachte, einfach vorbeigegangen. Er blinzelte, sah sich um, erkannte, wo er war, lief zurück und blieb vor dem Wasserspeier stehen. Dann fiel ihm ein, dass er das Passwort ja gar nicht kannte.
    »Zitronenbrause?« Ein Versuch konnte ja nicht schaden.
    Der Wasserspeier rührte sich nicht.
    »Okay«, sagte Harry und starrte ihn an. »Birnenbrandpraline. Ähm – Lakritzzauberstab. Zischende Zauberdrops. Bubbels Bester Blaskaugummi. Bertie Botts Bohnen jeder Geschmacksrichtung … o nein, die mag er doch nicht, oder? … Nun komm schon, mach einfach auf!«, sagte er wütend. »Ich muss ihn unbedingt sprechen, es ist dringend.«
    Der Wasserspeier ließ sich nicht erweichen.
    Harry stieß mit dem Fuß dagegen, doch dafür bekam er nichts als einen höllischen Schmerz im großen Zeh.
    »Schokofrosch!«, schrie er zornig, auf einem Bein hüpfend. »Zuckerfederkiel! Kakerlakenschwarm!«
    Der Wasserspeier erwachte zum Leben und sprang zur Seite. Harry blinzelte. »Kakerlakenschwarm?«, sagte er verdutzt. »War doch nur ’n Scherz …«
    Er hastete durch den Spalt in der Wand, der sich lautlos hinter ihm

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