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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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selbst?«
    »Ach weißt du, ich glaube, Harry hat es jetzt ohnehin raus«, erwiderte Hermine hastig. »Und wegen Entwaffnung müssen wir uns keine Sorgen machen, das kann er ja schon ewig … ich denke, heute Abend sollten wir mit ein paar von diesen Hexereien anfangen.«
    Sie überflog die Liste, die sie in der Bibliothek aufgestellt hatten.
    »Der hier gefällt mir«, sagte sie, »dieser Lähmfluch. Soll alles verlangsamen, was dich angreifen will, Harry. Mit dem fangen wir an.«
    Die Glocke läutete. Eilends stopften sie die Kissen in Flitwicks Schrank zurück und schlüpften aus dem Klassenzimmer.
    »Wir sehen uns beim Abendessen!«, sagte Hermine und machte sich auf den Weg zu Arithmantik, während Harry und Ron zu Wahrsagen in den Nordturm gingen. Durch die hohen Fenster fielen breite Streifen gleißend goldenen Sonnenlichts auf den Gang. Der Himmel war von einem leuchtenden, wie in Email gemalten Blau.
    »In Trelawneys Zimmer wird’s kochend heiß sein, die macht ihr Feuer doch nie aus«, sagte Ron, als sie die Treppe zur silbernen Leiter und zur Falltür hochgingen.
    Er hatte völlig Recht. In dem matt erleuchteten Zimmer herrschte brütende Hitze. Und die schwer parfümierten Rauchschwaden aus dem Kamin machten alles noch unerträglicher. Harry wurde ganz schwummrig im Kopf und er ging hinüber zu einem der verhängten Fenster. Als Professor Trelawney ihren Schal von einer Lampe abwickelte und gerade nicht hinsah, öffnete er das Fenster einen Spaltbreit und ließ sich dann in einen Chintz-Sessel sinken. Eine sanfte Brise umspielte jetzt sein Gesicht. Es war unendlich angenehm.
    »Meine Lieben«, sagte Professor Trelawney, setzte sich in ihren geflügelten Lehnstuhl vor die Klasse und sah sie reihum mit ihren merkwürdig vergrößerten Augen an, »wir haben unsere Arbeiten zur planetarischen Weissagung fast abgeschlossen. Heute jedoch bietet sich eine exzellente Gelegenheit, die Wirkungen des Mars zu studieren, denn gegenwärtig steht er in höchst interessanter Konstellation. Wenn ihr bitte alle hierher schauen würdet, ich dämpfe das Licht …«
    Sie schwang ihren Zauberstab und die Lampen erloschen. Das Feuer war jetzt die einzige Lichtquelle. Professor Trelawney bückte sich, langte unter ihren Stuhl und hob ein kleines, unter einer Glaskuppel geborgenes Modell des Sonnensystems hoch. Es war ein schönes Stück; um die neun Planeten drehten sich schimmernde Monde, beschienen von der feurigen Sonne, und alle wurden von unsichtbarer Hand unter dem Glas gehalten. Harry sah träge hin, während Professor Trelawney erklärte, in welch faszinierendem Winkel Mars jetzt zu Neptun stehe. Die schwer parfümierten Schwaden waberten über ihn hinweg und die Brise vom Fenster her kühlte ein wenig sein Gesicht. Irgendwo hinter dem Vorhang hörte er ein Insekt leise summen. Seine Lider wurden schwer …
    Er flog jetzt auf dem Rücken eines Uhus, schwebte am klaren blauen Himmel auf ein altes, mit Efeu überwuchertes Haus hoch oben auf einem Hügel zu. Jetzt neigten sie sich in die Tiefe, und der Wind blies Harry angenehm ins Gesicht, bis sie ein dunkles, kaputtes Fenster im oberen Stockwerk erreichten und hineinflogen. Nun ging es einen düsteren Korridor entlang, zu einem Zimmer ganz am Ende … durch die Tür, hinein in das dunkle Zimmer, dessen Fenster mit Brettern vernagelt waren …
    Harry war vom Rücken des Uhus gestiegen … er sah ihm nach, wie er durch das Zimmer flatterte, auf einen Stuhl, dessen Rückenlehne ihm zugekehrt war … auf dem Boden neben dem Lehnstuhl waren zwei dunkle Gestalten zu sehen … beide bewegten sich …
    Die eine war eine riesige Schlange … die andere war ein Mann … ein kleiner Mann mit schütterem Haar, wässrigen Augen und spitzer Nase … er keuchte und schluchzte auf dem Kaminvorleger …
    »Du hast Glück gehabt, Wurmschwanz«, sagte eine kalte, hohe Stimme aus den Tiefen des Lehnstuhls, auf dem die Eule gelandet war. »Wirklich viel Glück. Dein dummer Fehler hat nicht alles ruiniert. Er ist tot.«
    »Herr!«, keuchte der Mann auf dem Boden. »Herr, ich bin … ich bin hocherfreut … und bedaure das sehr …«
    »Nagini«, sagte die kalte Stimme, »du hast heute kein Glück. Ich werde dir Wurmschwanz doch nicht zum Fraß vorwerfen … aber reg dich nicht auf, bleib ruhig … es gibt ja immer noch Harry Potter …«
    Die Schlange zischelte. Harry konnte ihre Zunge flattern sehen.
    »Na, Wurmschwanz«, sagte die kalte Stimme, »vielleicht noch eine kleine Erinnerung,

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