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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Madam Pomfreys Schritte sich entfernt hatten, dann erst hob er erneut die Stimme.
    »Und nun«, sagte er, »ist es an der Zeit, dass zwei der hier Anwesenden sich gegenseitig als das anerkennen, was sie sind. Sirius … bitte nimm deine gewöhnliche Gestalt an.«
    Der große schwarze Hund sah zu Dumbledore auf, dann verwandelte er sich in Sekundenschnelle in einen ausgewachsenen Mann.
    Mrs Weasley schrie auf und sprang vom Bett zurück.
    »Sirius Black!«, kreischte sie und deutete mit dem Finger auf ihn.
    »Mum, beruhige dich!«, rief Ron. »Es ist alles in Ordnung!«
    Snape hatte nicht geschrien und war auch nicht zurückgewichen, aber auf seinem Gesicht war eine Mischung aus Zorn und Entsetzen zu sehen.
    »Der!«, raunzte er und starrte Sirius an, dem nicht weniger Abscheu im Gesicht geschrieben stand. »Was tut der hier!«
    »Er ist meiner Einladung gefolgt«, sagte Dumbledore und sah die beiden abwechselnd an, »wie auch Sie, Severus. Ich vertraue euch beiden. Es ist an der Zeit, dass ihr die alten Streitigkeiten begrabt und euch gegenseitig vertraut.«
    Harry fand, dass Dumbledore fast ein Wunder verlangte. Sirius und Snape beäugten sich mit allergrößtem Abscheu.
    »Fürs Erste«, sagte Dumbledore mit einer Spur Ungeduld in der Stimme, »gebe ich mich auch mit dem Verzicht auf offene Feindseligkeiten zufrieden. Ihr werdet euch jetzt die Hände reichen. Ihr seid jetzt auf derselben Seite. Die Zeit ist knapp, und wenn die wenigen von uns, die die Wahrheit kennen, nicht zusammenhalten, gibt es für keinen von uns Hoffnung.«
    Ganz langsam – doch immer noch mit bösen Blicken, als ob jeder dem anderen das Schlimmste an den Hals wünschte – bewegten Sirius und Snape die Hände aufeinander zu und überwanden sich zu einem Händedruck. Äußerst rasch ließen sie wieder los.
    »Das wird fürs Erste genügen«, sagte Dumbledore und trat erneut zwischen sie. »Nun habe ich Aufträge für euch beide. Fudges Haltung, wiewohl nicht unerwartet, ändert alles. Sirius, ich muss dich bitten, sofort abzureisen. Du musst Remus Lupin, Arabella Figg und Mundungus Fletcher alarmieren – die alten Kämpfer. Tauch eine Weile bei Lupin unter, ich werde dort Verbindung mit dir aufnehmen.«
    »Aber –«, sagte Harry.
    Er wollte nicht, dass Sirius ging. Er mochte sich nicht schon wieder so schnell von ihm trennen.
    »Wir werden uns sehr bald wiedersehen«, sagte Sirius zu Harry gewandt. »Das versprech ich dir. Aber ich muss tun, was in meinen Kräften steht, das verstehst du doch?«
    »Jaah«, sagte Harry. »Jaah … natürlich.«
    Sirius nahm kurz seine Hand, nickte Dumbledore zu, verwandelte sich wieder in den schwarzen Hund und rannte durch den Saal zur Tür, deren Klinke er mit der Pfote hinunterdrückte. Dann war er verschwunden.
    »Severus«, sagte Dumbledore an Snape gewandt, »Sie wissen, was ich von Ihnen verlangen muss. Wenn Sie willens sind … wenn Sie bereit sind …«
    »Das bin ich«, sagte Snape.
    Er sah ein wenig bleicher aus als sonst und seine kalten schwarzen Augen glitzerten eigenartig.
    »Viel Glück«, sagte Dumbledore. Mit einem Anflug von Besorgnis auf dem Gesicht sah er Snape nach, der ohne ein weiteres Wort Sirius hinaus zur Tür folgte.
    Es vergingen einige Minuten, bis Dumbledore wieder sprach.
    »Ich muss nach unten«, sagte er endlich. »Ich muss mit den Diggorys reden. Harry – nimm den Rest deines Schlaftranks. Wir treffen uns alle später.«
    Dumbledore verschwand und Harry ließ sich in die Kissen zurücksinken. Hermine, Ron und Mrs Weasley sahen ihn an. Lange Zeit sprach niemand ein Wort.
    »Du musst den Rest deines Tranks nehmen, Harry«, sagte Mrs Weasley schließlich. Als sie nach der Flasche und dem Kelch langte, stieß sie mit der Hand an den Goldbeutel auf dem Nachttisch. »Du brauchst jetzt einen schönen langen Schlaf. Versuch mal eine Zeit lang an etwas anderes zu denken … denk daran, was du dir mit deinem Gewinn kaufen kannst!«
    »Ich will dieses Gold nicht«, sagte Harry mit ausdrucksloser Stimme. »Nehmen Sie es. Oder irgendwer. Ich hätte es nicht gewinnen dürfen. Es stand eigentlich Cedric zu.«
    Das, wogegen er immer wieder angekämpft hatte, seit er aus dem Irrgarten aufgetaucht war, drohte ihn nun zu überwältigen. An seinen inneren Augenwinkeln spürte er ein Stechen und Brennen. Blinzelnd starrte er zur Decke hoch.
    »Es war nicht deine Schuld, Harry«, flüsterte Mrs Weasley sanft.
    »Ich sagte ihm, dass wir den Pokal zusammen nehmen sollten«, sagte Harry.
    Nun war

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