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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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erwiderte Hermine schroff, »ich glaube kaum, dass Schüler dort unten was –«
    »Aber wir beide schon«, sagte George und deutete auf Fred, »und zwar öfters, um Essen zu klauen. Wir haben sie getroffen, und ich sag dir, sie sind glücklich. Sie glauben, sie haben die besten Jobs der Welt –«
    »Weil sie ungebildet sind und eine Gehirnwäsche verpasst bekamen!«, unterbrach ihn Hermine erhitzt, doch ihre nächsten Worte gingen in dem plötzlichen Rauschen über ihren Köpfen unter, das die Ankunft der Posteulen verkündete. Harry blickte auf und sah Hedwig auf sich zuschweben. Hermine verstummte jäh; sie und Ron verfolgten mit bangem Blick, wie Hedwig sich auf Harrys Schulter niederließ, ihre Flügel einzog und ermattet das Bein ausstreckte.
    Harry zog Sirius’ Antwort von Hedwigs Bein und bot ihr die Speckschwarten seines Schinkens an, die sie dankbar auffraß. Dann, nachdem er sich mit einem Blick zu Fred und George vergewissert hatte, dass sie erneut im Gespräch über das Trimagische Turnier vertieft waren, las Harry Ron und Hermine im Flüsterton Sirius’ Brief vor.
    Netter Versuch, Harry,
    ich bin wieder im Land und gut versteckt. Ich möchte, dass du mich über alles, was in Hogwarts vor sich geht, per Brief auf dem Laufenden hältst. Nimm nicht mehr Hedwig, wechsle ständig die Eulen und mach dir keine Sorgen um mich, pass nur auf dich selbst auf. Vergiss nicht, was ich über deine Narbe gesagt habe.
    Sirius
    »Warum sollst du ständig die Eulen wechseln?«, fragte Ron mit gedämpfter Stimme.
    »Hedwig zieht zu viel Aufmerksamkeit auf sich«, erwiderte Hermine sofort. »Sie fällt auf. Eine Schneeeule, die ständig zu seinem Versteck fliegt … sie ist jedenfalls kein einheimischer Vogel, verstehst du?«
    Harry rollte den Brief zusammen und steckte ihn in den Umhang. Ihm war nicht ganz klar, ob er sich jetzt mehr oder weniger Sorgen machen sollte. Dass Sirius es geschafft hatte, zurückzukommen, ohne gefasst zu werden, war immerhin etwas. Außerdem konnte er nicht leugnen, dass es ihn beruhigte, Sirius in seiner Nähe zu wissen; wenigstens würde er jetzt nicht mehr so lange auf eine Antwort warten müssen, wenn er ihm schrieb.
    »Danke, Hedwig«, sagte er und streichelte sie. Sie schuhuhte schläfrig, tauchte den Schnabel kurz in seinen Becher mit Orangensaft und flatterte davon, offensichtlich mit dem dringenden Bedürfnis, sich in der Eulerei so richtig auszuschlafen.
    An diesem Tag lag eine angenehm erwartungsvolle Stimmung in der Luft. Im Unterricht passte niemand so recht auf, vielmehr waren alle gespannt auf die abendliche Ankunft der Delegationen aus Beauxbatons und Durmstrang; selbst Zaubertränke war erträglicher als sonst, denn der Unterricht war eine halbe Stunde kürzer. Als es dann früh läutete, rannten Harry, Ron und Hermine nach oben in den Gryffindor-Turm, legten ihre Taschen und Bücher ab, wie man sie geheißen hatte, zogen ihre warmen Umhänge an und eilten dann wieder hinunter in die Eingangshalle.
    Die Hauslehrer wiesen ihre Schüler an, sich in Reihen aufzustellen.
    »Weasley, richten Sie Ihren Hut gerade«, herrschte Professor McGonagall Ron an. »Miss Patil, nehmen Sie dieses lächerliche Ding da aus den Haaren.«
    Parvati sah sie finster an und zog eine große Schmetterlingsspange von ihrer Zopfspitze.
    »Folgen Sie mir, bitte«, sagte Professor McGonagall, »die Erstklässler vornean … und kein Gedrängel …«
    Sie gingen im Gänsemarsch die Vortreppe hinunter und reihten sich vor dem Schloss auf. Es war ein kalter, klarer Abend; die Dämmerung brach an, und der Mond, blass und durchsichtig wirkend, war bereits über dem Verbotenen Wald aufgegangen. Harry, der zwischen Ron und Hermine in der vierten Reihe stand, sah, wie es Dennis Creevey vorn bei den Erstklässlern vor gespannter Erwartung geradezu schüttelte.
    »Fast sechs«, sagte Ron mit einem Blick auf seine Uhr und spähte dann ungeduldig die Auffahrt hinunter, die nach vorn zum Schlosstor führte. »Wie, glaubst du, werden sie kommen? Mit dem Zug?«
    »Wohl kaum«, sagte Hermine.
    »Wie dann? Auf Besen?«, überlegte Harry und blickte hoch zum sternbedeckten Himmel.
    »Glaub ich auch nicht … wenn sie von so weit her kommen …«
    »Mit einem Portschlüssel?«, rätselte Ron. »Oder sie könnten apparieren – vielleicht dürfen die das dort, wo sie herkommen, auch wenn sie noch nicht siebzehn sind.«
    »Du kannst nicht aufs Gelände von Hogwarts apparieren, wie oft soll ich dir das noch sagen?«, flüsterte

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