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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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traumverloren durch den See kraulte.
    Doch es ging nicht – die Prüfungen standen bevor, und anstatt draußen zu faulenzen, mussten die Schüler im Schloss bleiben und sich die Hirne zermartern, während durch die offenen Fenster verlockend die sommerlichen Lüfte hereinwehten. Selbst Fred und George Weasley hatte man arbeiten sehen; bald würden sie den ersten ZAG (Zauberergrad) schaffen. Percy bereitete sich auf den UTZ (Unheimlich Toller Zauberer) vor, den höchsten Abschluss, den Hogwarts zu bieten hatte. Da Percy sich beim Zaubereiministerium bewerben wollte, brauchte er die besten Noten. Er wurde zusehends fuchsiger und brummte jedem schwere Strafen auf, der die abendliche Ruhe im Gemeinschaftsraum störte. Nur eine Schülerin hatte noch mehr Bammel vor den Prüfungen, und das war Hermine.
    Harry und Ron hatten es längst aufgegeben, sie zu fragen, wie sie es schaffte, mehrere Fächer gleichzeitig zu belegen, doch als sie ihre Liste mit den Prüfungsterminen sahen, konnten sie sich nicht mehr zurückhalten. In der ersten Spalte hieß es:
    Montag
    9 Uhr Arithmantik
    9 Uhr Verwandlung
    Mittagessen
    13 Uhr Zauberkunst
    13 Uhr Alte Runen
    »Hermine?«, sagte Ron behutsam, weil sie in den vergangenen Tagen gern explodierte, wenn man sie unterbrach. »Ähm – bist du sicher, dass du diese Prüfungszeiten richtig abgeschrieben hast?«
    »Was?«, fauchte Hermine, nahm ihren Plan zur Hand und warf einen Blick darauf. »Ja, stimmt doch alles.«
    »Hat es irgendeinen Sinn, dich zu fragen, wie du in zwei Prüfungen zugleich sitzen willst?«, fragte Harry.
    »Nein«, sagte Hermine knapp. »Hat einer von euch mein Nummerologie und Grammatica rumliegen sehen?«
    »Ach ja, ich wollte im Bett noch ein wenig lesen und hab’s mir ausgeliehen«, sagte Ron, wenn auch recht leise. Hermine kramte unter ihren vielen Pergamentstapeln nach dem Buch. In diesem Moment raschelte es am Fenster und Hedwig flatterte mit einer Nachricht im Schnabel herein.
    »Von Hagrid«, sagte Harry und riss den Umschlag auf. »Die Berufungsverhandlung von Seidenschnabel – findet am sechsten Juni statt.«
    »Das ist doch unser letzter Prüfungstag«, sagte Hermine, während sie immer noch nach ihrem Arithmantikbuch stöberte.
    »Sie kommen dafür eigens hierher«, sagte Harry und las weiter aus dem Brief vor, »jemand vom Zaubereiministerium und … und ein Henker.«
    Hermine blickte verdutzt auf.
    »Sie bringen den Henker mit zur Berufung! Das klingt doch, als hätten sie schon alles entschieden!«
    »Ja, allerdings«, sagte Harry langsam.
    »Das können sie nicht machen!«, heulte Ron, »ich hab Ewigkeiten gebraucht, um für Hagrid diese Wälzer durchzuarbeiten, das können sie nicht einfach abtun!«
    Doch Harry hatte das schreckliche Gefühl, dass der Ausschuss für die Beseitigung gefährlicher Geschöpfe die Sache bereits entschieden hatte, ganz so, wie Mr Malfoy es wollte. Draco, seit dem Triumph der Gryffindors im Quidditch auffallend kleinlaut, schien in den folgenden Tagen wieder ganz das alte Großmaul zu werden. Nach hämischen Bemerkungen zu schließen, die Harry mithörte, war sich Malfoy sicher, dass Seidenschnabel hingerichtet würde, und er war offenbar höchst zufrieden mit sich, weil er selbst alles angezettelt hatte. Bei solchen Gelegenheiten konnte sich Harry nur mit Mühe davon abhalten, es Hermine nachzutun und Malfoy ein paar Ohrfeigen zu verpassen. Und das Schlimmste war, dass sie weder Zeit noch Gelegenheit hatten, Hagrid zu besuchen, denn die strengen neuen Sicherheitsregeln waren nicht aufgehoben worden, und Harry traute sich nicht, seinen Tarnumhang aus dem Geheimgang unter der einäugigen Hexe zu holen.
    Die Prüfungswoche begann, und eine unnatürliche Stille breitete sich im Schloss aus. Montag um die Mittagszeit kamen die Drittklässler aus Verwandlung. Ausgelaugt und mit bleichen Gesichtern verglichen sie ihre Ergebnisse und klagten, wie schwer die Aufgaben diesmal gewesen seien. Zum Beispiel mussten sie eine Teekanne in eine Schildkröte verwandeln. Hermine nervte sie alle, weil sie sich darüber aufregte, dass ihre Landschildkröte eher wie eine Wasserschildkröte ausgesehen habe, was die kleinste Sorge der anderen gewesen war.
    »Meine hatte den Schnabel der Teekanne als Schwanz, ein Alptraum war das …«
    »Sollten die Schildkröten eigentlich Dampf auspusten?«
    »Meine hatte diese chinesische Porzellanmalerei auf dem Schild, glaubt ihr, sie ziehen mir dafür Punkte ab?«
    Dann, nach einem hastigen Mittagessen,

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