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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Professor McGonagall scherte sich nicht darum, Lee einen Rüffel zu erteilen. Wütend schüttelte sie die Fäuste in Richtung Malfoy, der Hut fiel ihr vom Kopf und sie schrie vor Zorn.
    Alicia übernahm den Strafstoß, doch sie war so zornig, dass sie ein paar Meter danebenschoss. Die Gryffindors wurden zunehmend nervös und die Slytherins, entzückt über Malfoys Foul an Harry, schwangen sich zu Glanzleistungen auf.
    »Slytherin im Spiel, Slytherin auf dem Weg zum Tor – Montague trifft.« Lee stöhnte auf. »Siebzig zu zwanzig für Gryffindor …«
    Harry flog jetzt so dicht neben Malfoy, dass sich ihre Knie berührten. Er würde ihn nicht noch einmal in die Nähe des Schnatzes lassen …
    »Lass das, Potter!«, rief Malfoy gereizt, als er einen Wendeversuch unternahm und Harry ihn abblockte.
    »Angelina Johnson holt den Quaffel für Gryffindor, mach schon, Angelina, mach schon!«
    Harry drehte sich um. Alle Slytherin-Spieler außer Malfoy flogen auf Angelina zu, selbst der Torhüter – sie wollten sie abblocken –
    Harry riss den Feuerblitz herum, bückte sich so tief, dass er flach auf dem Besenstiel lag, und legte los. Wie eine Kugel schoss er auf die Slytherins zu.
    »Aaaaarrh!«
    Sie stoben auseinander, als sie den Feuerblitz auf sich zurasen sahen; Angelina hatte freie Bahn –
    »Sie trifft! Toor! Toor! Gryffindor führt jetzt achtzig zu zwanzig –«
    Harry, der fast kopfüber in die Ränge getrudelt wäre, bremste mitten in der Luft ab, machte kehrt und schoss zurück in die Mitte des Feldes.
    Und dann sah er etwas, das ihm das Herz stillstehen ließ. Malfoy im Sturzflug, und Siegesgewissheit auf dem Gesicht – dort unten, wenige Meter über dem Gras, ein kleiner, golden schimmernder Fleck –
    Harry peitschte den Feuerblitz in die Tiefe, doch Malfoy hatte einen gewaltigen Vorsprung –
    »Los! Los! Los!«, drängte Harry seinen Besen – sie kamen Malfoy jetzt näher – Harry legte sich flach auf den Besenstiel und entkam damit einem Klatscher von Bole – jetzt war er an Malfoys Fersen – er war gleichauf –
    Harry warf sich nach vorn, nahm beide Hände vom Besen – stieß Malfoys Arm beiseite und –
    »Ja!«
    Harry riss den Besen aus dem Sturzflug, die Hand mit dem Schnatz in der Luft, und das Stadion explodierte. Er zischte über die Menge hinweg, ein merkwürdiges Klingen in den Ohren, und hielt den goldenen Ball fest umklammert, der mit seinen Flügelchen hoffnungslos gegen seine Finger schlug.
    Dann raste Wood auf ihn zu, halb geblendet von Tränen; er packte Harry am Arm und ließ sich hemmungslos schluchzend gegen seine Schulter sinken. Fred und George klopften ihm auf den Rücken, dass es richtig wehtat; dann hörte er Angelina, Alicia und Katie rufen: »Wir haben den Pokal! Wir haben den Pokal!« Die vielen Arme zu einem einzigen Knäuel verschlungen, sank das Gryffindor-Team unter heiseren Schreien zurück zur Erde.
    Welle um Welle scharlachroter Anhänger ergoss sich über die Absperrungen aufs Feld. Hände regneten auf ihre Rücken herunter. Harry nahm verschwommen wahr, wie der Lärm anschwoll und die Körper auf ihn eindrangen. Dann waren er und die anderen Spieler auf den Schultern der Menge. Jetzt, da er wieder etwas sehen konnte, erkannte er Hagrid, bepflastert mit scharlachroten Bandschleifen – »Du hast sie geschlagen, Harry, du hast sie geschlagen! Wart nur, bis ich es Seidenschnabel erzählt hab!« Percy sprang wie verrückt in die Luft und hatte jede würdevolle Zurückhaltung abgelegt. Professor McGonagall schluchzte noch herzergreifender als selbst Wood und wischte sich mit einer betttuchgroßen Gryffindor-Fahne die Augen. Und dort kämpften sich Ron und Hermine zu ihm durch. Sie brachten kein Wort heraus. Sie strahlten nur, während Harry zu den Rängen getragen wurde, wo Dumbledore mit dem mächtigen Quidditch-Pokal auf sie wartete.
    Wäre doch nur ein Dementor unterwegs gewesen … Als der schluchzende Wood den Pokal an Harry weiterreichte, hatte er das Gefühl, jetzt könnte er den besten Patronus der Welt hervorbringen.

 
Professor Trelawneys Vorhersage
    Mindestens eine Woche lang schwelgte Harry im Glück. Selbst das Wetter schien ihren Pokalsieg zu feiern. Der Juni brach an, die Wolken verzogen sich und es wurde schwül, und alle hatten nur noch Lust, über die Wiesen zu schlendern und sich mit ein paar Krügen eiskalten Kürbissafts ins Gras zu fläzen. Hin und wieder konnte man vielleicht eine Partie Koboldstein spielen oder dem Riesenkraken zusehen, wie er

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