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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Titel: Harry Potter und der Gefangene von Askaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Beseitigung gefährlicher Geschöpfe braucht einen Zeugen für die Hinrichtung eines verrückten Hippogreifs. Da ich ohnehin in Hogwarts vorbeischauen musste, um mich in Sachen Black umzutun, wurde ich gebeten einzuspringen.«
    »Soll das heißen, die Berufungsverhandlung ist schon vorbei?«, warf Ron ein und trat einen Schritt vor.
    »Nein, nein, sie ist für heute Nachmittag angesetzt«, sagte Fudge und sah Ron neugierig an.
    »Dann werden Sie ja vielleicht gar keine Hinrichtung bezeugen müssen!«, sagte Ron beherzt. »Der Hippogreif könnte ja freigesprochen werden!«
    Bevor Fudge antworten konnte, traten hinter ihm zwei Zauberer durch das Schlossportal. Der eine war so steinalt, dass er vor ihren Augen zu verwittern schien, der andere war groß und rüstig und hatte einen dünnen schwarzen Schnurrbart. Harry vermutete, dass sie zum Ausschuss für die Beseitigung gefährlicher Geschöpfe gehörten, denn der steinalte Zauberer spähte hinüber zu Hagrids Hütte und sagte mit dünner Stimme:
    »Meine Güte, ich werd langsam zu alt für diese Geschichten … es ist doch um zwei, nicht wahr, Fudge?«
    Der Mann mit dem schwarzen Schnurrbart nestelte an seinem Gürtel; Harry sah näher hin und erkannte jetzt, dass er mit seinem breiten Daumen an der schimmernden Klinge eines Beils entlangfuhr. Ron öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Hermine stieß ihm heftig in die Rippen und nickte mit dem Kopf zum Eingang.
    »Warum hast du mich aufgehalten?«, sagte Ron wütend, als sie zum Mittagessen in die Große Halle traten. »Hast du die beiden gesehen? Die haben ja schon das Beil bereit! Das ist doch nicht fair!«
    »Ron, dein Dad arbeitet im Ministerium, da kannst du doch nicht so mit seinem Chef reden!«, sagte Hermine, doch auch sie schien ganz aufgebracht. »Wenn Hagrid diesmal die Nerven behält und seine Sache richtig vertritt, können sie Seidenschnabel auf keinen Fall töten …«
    Doch Harry war klar, dass Hermine nicht wirklich an ihre eigenen Worte glaubte. Die andern Schüler um sie herum schwatzten und lachten und freuten sich auf den Nachmittag, wenn alles vorbei sein würde, doch Harry, Ron und Hermine waren sehr besorgt wegen Hagrid und Seidenschnabel und hatten keine Lust, sich dem Getümmel anzuschließen.
    Harry und Ron hatten ihre letzte Prüfung in Wahrsagen, Hermine in Muggelkunde. Sie gingen zusammen die Marmortreppe hoch, oben verabschiedete sie sich und Harry und Ron stiegen weiter bis in den siebten Stock, wo schon einige aus ihrer Klasse auf der Wendeltreppe zu Professor Trelawneys Zimmer saßen und sich in letzter Minute noch abfragten.
    Die beiden setzten sich zu Neville. »Sie will uns alle einzeln drannehmen«, erklärte er. Auf seinem Schoß lag Entnebelung der Zukunft , das Kapitel über Kristallkugeln aufgeschlagen. »Hat einer von euch jemals irgendwas in einer Kristallkugel gesehen?«, fragte er bekümmert.
    »Nee«, sagte Ron beiläufig. Immer wieder sah er auf die Uhr; Harry wusste, dass er die Minuten bis zum Beginn von Seidenschnabels Verhandlung zählte.
    Die Warteschlange vor dem Klassenzimmer wurde nur allmählich kürzer. Jeden, der die silberne Leiter herabstieg, löcherten sie mit gezischelten Fragen:
    »Was wollte sie wissen? War es schwer?«
    Doch keiner mochte etwas sagen.
    »Sie meint, sie wisse aus der Kristallkugel, dass mir was Furchtbares passieren wird, wenn ich es verrate!«, quiekte Neville, als er die Leiter zu Harry und Ron herunterkletterte, die unten warteten.
    »Das macht sie geschickt«, schnaubte Ron. »Weißt du, allmählich glaube ich, dass Hermine Recht hatte« (er wies mit dem Daumen auf die Falltür über ihnen), »sie ist nichts weiter als ’ne olle Schwindlerin.«
    »Stimmt«, sagte Harry und sah jetzt selbst auf die Uhr. Inzwischen war es zwei. »Wenn sie sich nur beeilen würde …«
    Parvati kam glühend vor Stolz die Leiter herunter.
    »Sie sagt, ich hätte alles, was eine wahre Seherin braucht«, verkündete sie Harry und Ron. »Ich hab ja so viel gesehen … also, viel Glück!«
    Und sie kletterte die Wendeltreppe hinunter, wo Lavender auf sie wartete.
    »Ronald Weasley«, sagte die vertraute rauchige Stimme über ihren Köpfen. Ron zog eine Grimasse, kletterte die silberne Leiter hoch und verschwand. Jetzt war nur noch Harry übrig. Er setzte sich mit dem Rücken an der Wand auf den Boden und lauschte dem Summen einer Fliege am sonnendurchfluteten Fenster. In Gedanken war er drüben am Waldrand bei Hagrid.
    Endlich, nach zwanzig Minuten,

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