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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Hermine, die aufmerksam den Abendpropheten las.
    Die angestrengte Härte seiner Stimme ließ Hermine zusammenzucken.
    »Nein«, sagte sie missbilligend und faltete die Zeitung zusammen. »Sie suchen immer noch nach Snape, aber keine Spur …«
    »Natürlich gibt es keine«, sagte Harry, der jedes Mal wütend wurde, wenn dieses Thema zur Sprache kam. »Die werden Snape nicht finden, bis sie Voldemort finden, und wenn sie das all die Zeit schon nicht geschafft haben …«
    »Ich geh ins Bett«, gähnte Ginny. »Ich hab nicht sonderlich gut geschlafen, seit … also … ich könnte ein bisschen Schlaf vertragen.«
    Sie küsste Harry (Ron sah demonstrativ weg), winkte den beiden anderen und verschwand in Richtung Mädchenschlafsäle. Kaum hatte sich die Tür hinter ihr geschlossen, beugte sich Hermine mit einem höchst herminehaften Gesichtsausdruck zu Harry vor.
    »Harry, ich habe heute Morgen etwas rausgefunden, in der Bibliothek …«
    »R. A. B.?«, sagte Harry und richtete sich auf.
    Er fühlte sich nicht, wie so häufig zuvor, aufgeregt, neugierig, erpicht darauf, einem Geheimnis auf den Grund zu kommen; er wusste nur, dass die Aufgabe, die Wahrheit über den echten Horkrux herauszufinden, gelöst werden musste, ehe er auf dem dunklen und gewundenen Weg ein Stück vorankam, der sich vor ihm erstreckte, auf dem Weg, den er und Dumbledore gemeinsam angetreten hatten und von dem er nun wusste, dass er ihn allein würde gehen müssen. Es waren vielleicht noch immer vier Horkruxe irgendwo dort draußen, und jeder musste gefunden und zerstört werden, ehe es überhaupt eine Möglichkeit gab, Voldemort zu töten. Er sagte sich immer wieder ihre Namen vor, als ob er sie in Reichweite bringen könnte, wenn er sie aufzählte: »das Medaillon … der Becher … die Schlange … etwas von Gryffindor oder Ravenclaw … das Medaillon … der Becher … die Schlange … etwas von Gryffindor oder Ravenclaw …«
    Dieses Mantra schien in Harrys Kopf zu pulsieren, wenn er abends einschlief, und seine Träume waren voller Becher, Medaillons und mysteriöser Gegenstände, die er nie richtig zu fassen bekam, obwohl Dumbledore ihm hilfreich eine Strickleiter anbot, die sich jedoch in Schlangen verwandelte, sobald er loskletterte …
    Er hatte Hermine am Morgen nach Dumbledores Tod den Brief aus dem Medaillon gezeigt, und obwohl sie die Initialen nicht sofort als die eines obskuren Zauberers erkannt hatte, von dem sie schon gelesen hatte, war sie seither ein wenig häufiger in die Bibliothek gerannt, als es jemand, der keine Hausaufgaben zu erledigen hatte, unbedingt hätte tun müssen.
    »Nein«, sagte sie niedergeschlagen, »ich hab es versucht, Harry, aber ich hab nichts gefunden … es gibt ein paar einigermaßen bekannte Zauberer mit diesen Initialen – Rosalind Antigone Bungs … Rupert ›Axebanger‹ Brookstanton … aber die scheinen überhaupt nicht zu passen. Diesem Brief nach kannte die Person, die den Horkrux gestohlen hat, Voldemort, und ich kann nicht das geringste Anzeichen dafür finden, dass Bungs oder Axebanger je irgendetwas mit ihm zu schaffen hatten … nein, eigentlich geht es um … na ja, Snape.«
    Sie wirkte allein schon beim Aussprechen des Namens nervös.
    »Was ist mit ihm?«, fragte Harry mit schwerer Stimme und ließ sich wieder in seinen Sessel sinken.
    »Also, es ist nur, dass ich irgendwie Recht hatte bei dieser Halbblutprinz-Geschichte«, sagte sie zögernd.
    »Musst du ewig darauf herumreiten, Hermine? Was glaubst du, wie ich mich jetzt dabei fühle?«
    »Nein – nein – das war nicht so gemeint, Harry!«, sagte sie hastig und blickte umher, um sich zu vergewissern, dass keiner mithörte. »Ich wollte nur sagen, dass ich Recht hatte, dass das Buch früher mal Eileen Prince gehört hat. Weißt du … sie war Snapes Mutter!«
    »Ich hab mir schon gedacht, dass sie nicht gerade ’ne Schönheit war«, bemerkte Ron. Hermine ignorierte ihn.
    »Ich hab die restlichen alten Propheten durchgesehen und eine kleine Anzeige gefunden, dass Eileen Prince einen Mann namens Tobias Snape geheiratet hat, und später eine Geburtsanzeige, dass sie –«
    »– einen Mörder in die Welt gesetzt hat«, fauchte Harry.
    »Nun … ja«, sagte Hermine. »Also … hatte ich irgendwie Recht. Snape war offenbar stolz, ein ›halber Prinz‹ zu sein, verstehst du? Tobias Snape war nach dem, was im Propheten stand, ein Muggel.«
    »Jaah, das passt«, sagte Harry. »Er hat den Reinblüter rausgekehrt, damit er sich mit Lucius

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