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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Malfoy und den anderen anfreunden konnte … er ist genau wie Voldemort. Mutter reinblütig, Vater Muggel … schämt sich für seine Herkunft, versucht, mit Hilfe der dunklen Künste Angst um sich herum zu verbreiten, legt sich einen eindrucksvollen neuen Namen zu – Lord Voldemort – der Halbblut prinz –, wie konnte Dumbledore das nur übersehen –?«
    Er brach ab und blickte aus dem Fenster. Immer wieder kam er auf Dumbledores unentschuldbares Vertrauen in Snape zurück … doch Hermine hatte ihn gerade unabsichtlich daran erinnert, dass er, Harry, genauso reingefallen war … obwohl diese hingekritzelten Zauber immer gemeiner geworden waren, hatte er sich geweigert, schlecht von dem Jungen zu denken, der so klug war, der ihm so sehr geholfen hatte …
    Ihm geholfen hatte … das war inzwischen ein fast unerträglicher Gedanke …
    »Ich begreif immer noch nicht, warum er dich wegen diesem Buch nicht gemeldet hat«, sagte Ron. »Er muss doch gewusst haben, wo du das alles herhattest.«
    »Er wusste es«, sagte Harry bitter. »Er wusste es, nachdem ich Sectumsempra benutzt hatte. Er brauchte eigentlich keine Legilimentik … er hat es vielleicht sogar schon vorher gewusst, weil Slughorn doch darüber geredet hat, wie hervorragend ich in Zaubertränke war … hätte sein altes Buch nicht unten in diesem Schrank zurücklassen sollen, oder?«
    »Aber warum hat er dich nicht gemeldet?«
    »Ich glaube, er wollte sich selbst nicht mit diesem Buch in Verbindung bringen«, sagte Hermine. »Ich glaube, Dumbledore wäre nicht sonderlich begeistert gewesen, wenn er es erfahren hätte. Und selbst wenn Snape so getan hätte, als wäre es nicht seins gewesen, hätte Slughorn seine Handschrift sofort erkannt. Das Buch war jedenfalls in Snapes altem Klassenzimmer zurückgelassen worden, und ich wette, Dumbledore wusste, dass seine Mutter ›Prince‹ hieß.«
    »Ich hätte Dumbledore das Buch zeigen sollen«, sagte Harry. »Die ganze Zeit hat er mir vor Augen geführt, wie böse Voldemort sogar schon in der Schule war, und ich hatte den Beweis: Snape war genauso –«
    »›Böse‹ ist ein hartes Wort«, sagte Hermine leise.
    »Du warst es doch, die mir ständig gesagt hat, das Buch sei gefährlich!«
    »Was ich eigentlich sagen will, Harry, ist, dass du dir selbst zu viel Schuld gibst. Ich dachte, der Prinz schien eine fiese Art von Humor zu haben, aber ich hätte nie vermutet, dass er ein potenzieller Mörder war …«
    »Keiner von uns hätte gedacht, dass Snape … ihr wisst schon«, sagte Ron.
    Sie verfielen in Schweigen und hingen ihren Gedanken nach, aber Harry war sicher, dass die beiden genau wie er selbst an den nächsten Morgen dachten, an dem Dumbledore bestattet werden sollte. Harry war noch nie bei einer Beerdigung gewesen; als Sirius gestorben war, hatte es keinen Leichnam gegeben, der begraben werden konnte. Harry wusste nicht, was auf ihn zukam, und machte sich ein wenig Sorgen, was er zu sehen bekommen würde und wie es ihm ergehen würde. Er fragte sich, ob Dumbledores Tod ihm wirklicher vorkommen würde, wenn die Beerdigung einmal vorbei war. Obwohl ihn die furchtbare Tatsache in manchen Momenten zu überwältigen drohte, gab es auch Zeiten, in denen er sich leer und abgestumpft fühlte und in denen er es, auch wenn niemand im ganzen Schloss über etwas anderes redete, immer noch schwierig fand, zu glauben, dass Dumbledore wirklich gestorben war. Zugegeben, er hatte nicht, wie noch bei Sirius, verzweifelt nach einer Art Schlupfloch gesucht, nach einem Weg, auf dem Dumbledore zurückkommen könnte … er tastete in seiner Tasche nach der kalten Kette des falschen Horkruxes, den er nun überallhin mitnahm, nicht als Talisman, sondern als Erinnerung daran, welch hohen Preis er gekostet hatte und was noch zu tun blieb.
    Am nächsten Tag stand Harry früh auf, um zu packen; der Hogwarts-Express würde eine Stunde nach dem Begräbnis abfahren. Die Stimmung unten in der Großen Halle war gedämpft. Alle trugen ihre besten Umhänge und niemand schien sonderlich Hunger zu haben. Professor McGonagall hatte den thronartigen Stuhl in der Mitte des Lehrertischs frei gelassen. Auch Hagrids Stuhl war nicht besetzt: Harry überlegte, dass er es vielleicht nicht über sich gebracht hatte, zum Frühstück zu kommen; aber Snapes Platz war ohne viel Federlesen von Rufus Scrimgeour eingenommen worden. Harry mied den Blick seiner gelblichen Augen, der durch die Halle streifte; er hatte das unangenehme Gefühl, dass Scrimgeour

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