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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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erzählen. Er wusste ganz genau, was sein regelmäßig wiederkehrender Alptraum mit dem Friedhof bedeutete, das mussten ihm weder Ron noch Professor Trelawney noch das blöde Traumorakel erklären.
    »Na ja, letztens hab ich nachts geträumt, ich würde Quidditch spielen«, sagte Ron und verzog angestrengt das Gesicht, um sich weiter zu erinnern. »Was, glaubst du, soll das bedeuten?«
    »Wahrscheinlich, dass du von einem Riesen-Marshmallow gefressen wirst oder so was«, sagte Harry und blätterte achtlos die Seiten des Traumorakels um. Träume im Orakel nachzuschlagen war eine ziemlich dröge Arbeit, und Harrys Laune besserte sich auch nicht, als Professor Trelawney ihnen die Hausaufgabe nannte, nämlich einen Monat lang ein Traumtagebuch zu führen. Als es läutete, waren er und Ron die Ersten auf der Leiter hinunter. Ron grollte vernehmlich.
    »Ist dir klar, wie viele Hausaufgaben wir schon haben? Binns hat uns einen anderthalb Fuß langen Aufsatz über die Riesen-Kriege aufgehalst, Snape will einen Fuß lang über die Anwendungen von Mondstein, und jetzt auch noch einen Monat Traumtagebuch für Trelawney! Fred und George lagen gar nicht falsch mit dem ZAG -Jahr, oder? Diese Umbridge soll uns bloß nicht noch mehr …«
    Als sie das Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste betraten, fanden sie Professor Umbridge bereits am Lehrerpult sitzen, mit der flauschigen rosa Strickjacke vom Abend zuvor und mit der schwarzen Samtschleife auf dem Kopf. Harry fühlte sich abermals stark an eine große Fliege erinnert, die dumm genug war, auf dem Kopf einer noch größeren Kröte zu hocken.
    Der Rest der Klasse kam leise herein; Professor Umbridge war eine noch unbekannte Größe, und niemand wusste, wie streng sie auf Disziplin achten würde.
    »Nun, einen guten Tag!«, sagte sie, als sich endlich alle gesetzt hatten.
    »Guten Tag«, grüßten einige murmelnd zurück.
    »Tss, tss«, machte Professor Umbridge. »Das reicht aber nicht, oder? Ich möchte doch bitten, dass Sie ›Guten Tag, Professor Umbridge‹ antworten. Noch einmal, bitte. Guten Tag, Klasse!«
    »Guten Tag, Professor Umbridge«, antworteten sie im Chor.
    »Schon besser«, sagte Professor Umbridge zuckersüß. »Das war nicht allzu schwer, nicht wahr? Zauberstäbe weg und Federn raus, bitte.«
    Viele in der Klasse tauschten finstere Blicke; der Anweisung »Zauberstäbe weg« war bislang noch nie eine Unterrichtsstunde gefolgt, die sie interessant gefunden hätten. Harry steckte seinen Zauberstab in die Schultasche und holte Feder, Tinte und Pergament heraus. Professor Umbridge öffnete ihre Handtasche, zog ihren Zauberstab hervor, der ungewöhnlich kurz war, und klopfte damit resolut gegen die Tafel; sofort erschienen Wörter darauf:
    Verteidigung gegen die dunklen Künste Eine Rückkehr zu den Grundprinzipien
    »Nun denn, Ihr Unterricht in diesem Fach war doch einigermaßen unstet und bruchstückhaft, nicht wahr?«, stellte Professor Umbridge fest und wandte sich mit ordentlich gefalteten Händen der Klasse zu. »Der ständige Wechsel der Lehrer, von denen einige offenbar keinem vom Ministerium anerkannten Lehrplan gefolgt sind, hat leider dazu geführt, dass Sie weit unter dem Niveau sind, das wir in Ihrem ZAG -Jahr erwarten würden.
    Sie werden sich jedoch freuen zu erfahren, dass diese Probleme nun behoben werden sollen. Wir werden in diesem Jahr einen sorgfältig strukturierten, theoriezentrierten, vom Ministerium anerkannten Kurs durchführen. Schreiben Sie bitte Folgendes ab.«
    Wieder klopfte sie gegen die Tafel; die erste Botschaft verschwand und an ihre Stelle traten die »Ziele des Kurses«.
    1. Verständnis der Grundprinzipien defensiver Magie.
    2. Erkennen von Situationen, in denen defensive Magie auf rechtlicher Grundlage eingesetzt werden kann.
    3. Den Gebrauch defensiver Magie in einen Zusammenhang mit praktischem Nutzen stellen.
    Einige Minuten lang war im Raum nur das Kratzen der Federn auf Pergament zu hören. Als alle Professor Umbridges drei Kursziele abgeschrieben hatten, fragte sie: »Haben alle ein Exemplar der Theorie magischer Verteidigung von Wilbert Slinkhard?«
    Ein dumpfes zustimmendes Murmeln ging durch die Klasse.
    »Ich glaube, das versuchen wir noch mal«, sagte Professor Umbridge. »Wenn ich Ihnen eine Frage stelle, möchte ich, dass Sie mit ›Ja, Professor Umbridge‹ oder ›Nein, Professor Umbridge‹ antworten. Also: Haben alle ein Exemplar der Theorie magischer Verteidigung von Wilbert

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