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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Slinkhard?«
    »Ja, Professor Umbridge«, schallte es durchs Klassenzimmer.
    »Gut«, sagte Professor Umbridge. »Nun schlagen Sie bitte Seite fünf auf und lesen Sie ›Kapitel eins, Allgemeinheiten für Anfänger‹. Ich möchte keine Unterhaltungen hören.«
    Professor Umbridge trat von der Tafel zurück, ließ sich auf dem Stuhl hinter dem Lehrerpult nieder und beobachtete sie alle mit ihren wässrigen Krötenaugen. Harry schlug Seite fünf seines Exemplars der Theorie magischer Verteidigung auf und fing an zu lesen.
    Es war furchtbar langweilig, genauso schlimm wie Professor Binns zuzuhören. Er spürte, wie seine Konzentration nachließ; bald hatte er ein und dieselbe Zeile ein halbes Dutzend Mal gelesen, ohne mehr als die ersten paar Wörter verstanden zu haben. Mehrere von Schweigen erfüllte Minuten vergingen. Neben ihm drehte Ron geistesabwesend immer wieder seine Feder in den Fingern und starrte auf die gleiche Textstelle. Harry blickte nach rechts, und was er sah, überraschte ihn so, dass es ihn jäh aus seinem Tran riss. Hermine hatte ihre Theorie magischer Verteidigung nicht einmal aufgeschlagen. Mit emporgestreckter Hand starrte sie unverwandt Professor Umbridge an.
    Harry konnte sich nicht erinnern, dass Hermine jemals etwas nicht gelesen hätte, was man ihr befohlen hatte, oder auch nur der Versuchung widerstanden hätte, jedes Buch zu öffnen, das ihr unter die Nase kam. Er sah sie forschend an, doch sie schüttelte nur leicht den Kopf, um ihm zu bedeuten, dass sie nicht bereit war, Fragen zu beantworten. Währenddessen starrte sie unentwegt Professor Umbridge an, die nicht minder entschlossen in die andere Richtung blickte.
    Nach einigen weiteren Minuten jedoch war Harry nicht mehr der Einzige, der Hermine beobachtete. Das Kapitel, das sie hatten lesen sollen, war so langweilig, dass immer mehr Schüler sich lieber dafür entschieden, Hermine bei ihrem stummen Versuch zuzuschauen, Professor Umbridges Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, als sich weiter mit den »Allgemeinheiten für Anfänger« herumzuschlagen.
    Als über die Hälfte der Klasse nicht mehr in die Bücher, sondern zu Hermine blickte, schien Professor Umbridge zu dem Schluss zu kommen, dass sie die Lage nicht länger ignorieren konnte.
    »Wollten Sie eine Frage zu dem Kapitel stellen, meine Liebe?«, fragte sie Hermine, als hätte sie diese eben erst bemerkt.
    »Nein, nicht zu dem Kapitel«, sagte Hermine.
    »Nun, wir lesen es gerade«, sagte Professor Umbridge und zeigte ihre kleinen spitzen Zähne. »Wenn Sie andere Auskünfte wünschen, können wir das am Ende des Unterrichts erledigen.«
    »Ich möchte eine Auskunft über Ihre Kursziele«, sagte Hermine.
    Professor Umbridge hob die Augenbrauen.
    »Und Ihr Name ist?«
    »Hermine Granger«, sagte Hermine.
    »Nun, Miss Granger, ich denke, die Kursziele sind vollkommen klar, wenn Sie sie sorgfältig durchlesen«, sagte Professor Umbridge mit ausgesucht liebenswürdiger Stimme.
    »Nun, mir nicht«, sagte Hermine freiweg. »Da steht nichts davon, wie man defensive Zauber einsetzt.«
    Eine kurze Stille trat ein, während deren viele in der Klasse die Köpfe wandten und sich stirnrunzelnd die drei Kursziele anschauten, die immer noch an der Tafel standen.
    »Defensive Zauber einsetzt?«, wiederholte Professor Umbridge mit einem kurzen Lachen. »Nun aber, ich kann mir nicht vorstellen, dass in meinem Klassenzimmer eine Situation eintreten könnte, die es erforderte, dass Sie einen defensiven Zauber einsetzen, Miss Granger. Sie erwarten doch nicht ernsthaft, im Unterricht angegriffen zu werden?«
    »Wir gebrauchen keine Magie?«, rief Ron laut.
    »Die Schüler und Schülerinnen heben die Hand, wenn sie in meinem Unterricht zu sprechen wünschen, Mr –?«
    »Weasley«, sagte Ron und streckte die Hand in die Luft.
    Professor Umbridge, die nun noch breiter lächelte, wandte sich von ihm ab. Auch Harry und Hermine hoben sofort die Hände. Professor Umbridges Triefaugen verweilten für einen Moment auf Harry, bevor sie sich an Hermine wandte.
    »Ja, Miss Granger? Sie wollten etwas anderes fragen?«
    »Ja«, sagte Hermine. »Der springende Punkt bei Verteidigung gegen die dunklen Künste ist doch sicher, dass wir Zauber zu unserer Verteidigung üben?«
    »Sind Sie eine vom Ministerium geschulte Ausbildungsexpertin, Miss Granger?«, fragte Professor Umbridge mit ihrer aufgesetzt liebenswürdigen Stimme.
    »Nein, aber –«
    »Nun, dann fürchte ich, Sie sind nicht qualifiziert zu entscheiden, was

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