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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Wurstfinger auf dem Pult gespreizt, zur Klasse vor.
    »Man hat Ihnen gesagt, dass ein gewisser schwarzer Magier von den Toten zurückgekehrt sei –«
    »Er war nicht tot«, sagte Harry zornig, »aber ja, er ist zurückgekehrt!«
    »Mr-Potter-Sie-haben-Ihrem-Haus-schon-zehn-Punkte-Abzug-eingebracht-nun-machen-Sie-die-Sache-für-sich-nicht-noch-schlimmer«, sagte Professor Umbridge, ohne Luft zu holen und ohne ihn anzusehen. »Wie ich eben sagte, man hat Ihnen mitgeteilt, dass ein gewisser schwarzer Magier erneut sein Unwesen treibe. Das ist eine Lüge.«
    »Das ist KEINE Lüge!«, entgegnete Harry. »Ich hab ihn gesehen, ich hab mit ihm gekämpft!«
    »Nachsitzen, Mr Potter!«, sagte Professor Umbridge triumphierend. »Morgen Nachmittag. Fünf Uhr. In meinem Büro. Ich wiederhole, das ist eine Lüge . Das Zaubereiministerium versichert Ihnen, dass Sie nicht durch irgendeinen schwarzen Magier gefährdet sind. Wenn Sie sich dennoch Sorgen machen, dann kommen Sie unbedingt außerhalb der Unterrichtszeit zu mir. Wenn jemand Sie mit Flunkereien über wiedergeborene schwarze Magier in Unruhe versetzt, möchte ich davon hören. Ich bin hier, um zu helfen. Ich will nur Ihr Bestes. Und würden Sie nun bitte mit Ihrer Lektüre fortfahren. Seite fünf, ›Allgemeinheiten für Anfänger‹.«
    Professor Umbridge setzte sich hinter ihr Pult. Harry jedoch stand auf. Alle starrten ihn an; Seamus wirkte halb verängstigt, halb fasziniert.
    »Harry, nein!«, wisperte Hermine warnend und zerrte an seinem Ärmel, aber Harry riss seinen Arm los.
    »Nun, Ihnen zufolge ist Cedric Diggory also ganz von allein tot umgefallen, ja?«, fragte er mit bebender Stimme.
    Die ganze Klasse schien gleichzeitig nach Luft zu schnappen, denn keiner von ihnen, außer Ron und Hermine, hatte Harry je über das sprechen hören, was sich in der Nacht, in der Cedric gestorben war, ereignet hatte. Sie blickten begierig von Harry zu Professor Umbridge, die aufgesehen hatte und ihn ohne die Spur eines falschen Lächelns anstarrte.
    »Cedric Diggorys Tod war ein tragischer Unfall«, sagte sie kalt.
    »Es war Mord«, sagte Harry. Er spürte, dass er zitterte. Er hatte mit kaum jemandem darüber gesprochen, und schon gar nicht mit dreißig gebannt lauschenden Klassenkameraden. »Voldemort hat ihn getötet und Sie wissen das.«
    Professor Umbridge sah ihn völlig ausdruckslos an. Einen Moment lang glaubte Harry, sie würde ihn gleich anschreien. Dann sagte sie mit der sanftesten, süßlichsten Mädchenstimme: »Kommen Sie her, Mr Potter, mein Lieber.«
    Er stieß seinen Stuhl beiseite und marschierte um Ron und Hermine herum vor zum Lehrerpult. Er spürte, wie der Rest der Klasse den Atem anhielt. Er war so zornig, dass es ihm gleichgültig war, was als Nächstes passierte.
    Professor Umbridge zog eine kleine rosa Pergamentrolle aus ihrer Handtasche, strich sie auf dem Pult glatt, tauchte ihre Feder in ein Tintenfass und fing an zu kritzeln, tief vornübergebeugt, so dass Harry nicht sehen konnte, was sie schrieb. Niemand sprach. Nach etwa einer Minute rollte sie das Pergament zusammen und berührte es mit ihrem Zauberstab; es versiegelte sich nahtlos, damit er es nicht öffnen konnte.
    »Bringen Sie dies zu Professor McGonagall, mein Lieber«, sagte Professor Umbridge und hielt ihm die Notiz hin.
    Er nahm sie ihr wortlos aus der Hand, verließ das Klassenzimmer, ohne auch nur einen Blick auf Ron und Hermine zu werfen, und schlug die Tür hinter sich zu. Er ging sehr rasch den Korridor entlang, die Notiz für McGonagall fest umklammert, bog um die Ecke und stieß geradewegs mit Peeves dem Poltergeist zusammen, einem breitmäuligen kleinen Mann, der rücklings in der Luft schwebte und mit mehreren Tintenfässern jonglierte.
    »Oh, wen haben wir denn da, den kleinen Pottymatz!«, gackerte Peeves und ließ zwei Tintenfässer zu Boden fallen, die zerbrachen und die Wände bespritzten; Harry machte einen Satz rückwärts und knurrte wütend.
    »Lass das, Peeves.«
    »Oooh, der Knallkopf ist knarzig«, sagte Peeves, schoss mit scheelem Grinsen über Harrys Kopf hinweg und verfolgte ihn den Korridor entlang. »Was ist es diesmal, mein feines Potter-Freundchen? Hört er Stimmen? Hat er Visionen? Spricht er –«, Peeves schnaubte höchst verächtlich, »in fremden Zungen?«
    »Lass mich IN RUHE , hab ich gesagt!«, schrie Harry und rannte die nächstbeste Treppe hinab, aber Peeves rutschte einfach rücklings das Geländer neben ihm herunter.
    »Oh, die meisten glauben, er

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