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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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unheilvolle Knarzen, mit dem sich Snapes Kerkertür öffnete, brachte die kleine, mit Hoffnung erfüllte Blase nicht zum Platzen, die in seiner Brust anzuschwellen schien. Er folgte Ron und Hermine ins Klassenzimmer und an ihren gewohnten Tisch ganz hinten und achtete nicht weiter auf das ärgerliche Schnauben, das beide nun von sich gaben.
    »Ruhe jetzt«, sagte Snape kalt und schloss die Tür hinter ihnen.
    Ein Ordnungsruf war eigentlich nicht nötig; die Klasse hatte kaum die Tür zugehen hören, da war sie auch schon verstummt und alles Gezappel hatte ein Ende. Die bloße Anwesenheit Snapes reichte meist aus, um in einer Klasse für Ruhe zu sorgen.
    »Bevor wir mit der heutigen Lektion beginnen«, sagte Snape, glitt hinüber zu seinem Pult und starrte in die Runde, »halte ich es für angebracht, Sie daran zu erinnern, dass Sie sich im nächsten Juni einer wichtigen Prüfung unterziehen werden, bei der Sie beweisen können, wie viel Sie über die Mischung und den Gebrauch von Zaubertränken gelernt haben. Dumm, wie ein Teil dieser Klasse zweifellos ist, erwarte ich dennoch, dass Sie wenigstens noch ein ›Annehmbar‹ bei Ihren ZAG s schaffen, andernfalls werden Sie … mein Missbehagen zu spüren bekommen.«
    Sein Blick blieb diesmal an Neville hängen, der heftig schluckte.
    »Nach diesem Schuljahr werden natürlich viele von Ihnen nicht mehr bei mir studieren«, fuhr Snape fort. »In meine UTZ -Zaubertrankklasse nehme ich nur die Allerbesten auf, was heißt, dass einige von Ihnen sich mit Sicherheit verabschieden werden.«
    Seine Augen ruhten nun auf Harry und seine Lippen kräuselten sich. Harry blickte finster zurück und spürte ein grimmiges Vergnügen bei dem Gedanken, dass er den Zaubertrankunterricht nach dem fünften Jahr sausen lassen konnte.
    »Aber bis zu diesem glücklichen Moment des Abschieds haben wir noch ein Jahr vor uns«, sagte Snape sanft, »und so rate ich Ihnen allen, ob Sie es mit UTZ versuchen wollen oder nicht, Ihre Anstrengungen darauf zu konzentrieren, das hohe Abschlussniveau zu halten, das ich inzwischen von meinen ZAG -Schülern erwarte.
    Heute mischen wir ein Gebräu, das bei den Zauberergrad-Prüfungen häufig verlangt wird: den Trunk des Friedens, einen Zaubertrank, der Ängste lindert und Aufgeregtheit dämpft. Aber Vorsicht: Wenn Sie mit den Zutaten allzu sorglos umgehen, werden Sie mit Ihrem Trank einen tiefen Schlaf auslösen, aus dem manche nicht mehr erwachen werden, also achten Sie darauf, was Sie tun.« Zu Harrys Linken setzte sich Hermine mit höchst konzentrierter Miene ein wenig gerader hin. »Die Zutaten und die Zubereitung –«, Snape schnippte mit dem Zauberstab, »– stehen hier an der Tafel –« (wo sie erschienen) »– und Sie finden alles, was Sie brauchen –«, wieder schnippte er mit dem Zauberstab, »– im Zutatenschrank –« (die Tür besagten Schrankes sprang auf) »– Sie haben anderthalb Stunden … fangen Sie an.«
    Genau wie Harry, Ron und Hermine vorausgesagt hatten, hätte Snape ihnen kaum einen schwierigeren, kniffligeren Zaubertrank zur Aufgabe machen können. Die Zutaten mussten genau in der richtigen Reihenfolge und Menge in den Kessel gegeben werden; die Mixtur musste exakt soundso viele Male umgerührt werden, erst im Uhrzeigersinn, dann gegen ihn; die Hitze der Flammen, auf denen sie zu sieden hatte, musste für eine bestimmte Minutenzahl auf die genau richtige Temperatur gesenkt werden, bevor die letzte Zutat beigegeben wurde.
    »Ein leichter silberner Dampf sollte inzwischen von Ihrem Trank aufsteigen«, rief Snape, als sie noch zehn Minuten Zeit hatten.
    Harry, dem der Schweiß ausgebrochen war, blickte sich verzweifelt im Kerker um. Seinem Kessel entwich reichlich dunkelgrauer Dampf; der von Ron spuckte grüne Funken. Seamus stocherte fieberhaft mit der Spitze seines Zauberstabs im Feuer unter seinem Kessel herum, das offenbar auszugehen drohte. Über Hermines Trank jedoch hatte sich ein schimmernder Nebel aus silbernem Dampf gebildet, und als Snape vorüberglitt, blickte er kommentarlos an seiner Hakennase vorbei darauf, was hieß, dass er nichts auszusetzen fand. Bei Harrys Kessel allerdings hielt Snape inne und begutachtete ihn mit einem Furcht erregenden Grinsen.
    »Was soll das sein, Potter?«
    Die Slytherins in den vorderen Reihen blickten begierig auf; sie hörten liebend gern, wie Snape Harry piesackte.
    »Der Trunk des Friedens«, sagte Harry angespannt.
    »Sagen Sie mal, Potter«, fragte Snape sanft, »können Sie

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