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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Fred erbost.
    »Das könnt ihr nicht machen! Was wäre denn, wenn ihr einen von ihnen richtig krank machen würdet?«
    »Wir machen sie nicht krank, wir haben alles schon an uns selbst ausprobiert. Wir prüfen nur, ob alle gleich reagieren –«
    »Wenn ihr nicht damit aufhört, dann werd ich –«
    »Uns Strafarbeiten aufhalsen?«, sagte Fred mit einer Das-möchte-ich-mal-sehen-Stimme.
    »Uns Sätze schreiben lassen?«, rief George feixend.
    Hie und da lachten Schüler, die ihnen zuschauten. Hermine richtete sich zu voller Größe auf; ihre Augen waren zu Schlitzen geworden und ihr buschiges Haar schien vor elektrischer Spannung zu knistern.
    »Nein«, sagte sie mit zornbebender Stimme, »aber ich werd an eure Mutter schreiben.«
    »Das würdest du nicht tun«, sagte George entsetzt und wich einen Schritt vor ihr zurück.
    »O doch, das würde ich«, sagte Hermine grimmig. »Ich kann euch nicht davon abhalten, dieses blöde Zeugs selber zu schlucken, aber ihr dürft es nicht an die Erstklässler verteilen.«
    Fred und George schienen wie vom Donner gerührt. Es war klar, dass Hermines Drohung aus ihrer Sicht weit unter die Gürtellinie zielte. Mit einem letzten drohenden Blick pfefferte sie Klemmbrett und Kekstüte in Freds Arme und stolzierte zurück zu ihrem Sessel am Feuer.
    Ron hatte sich inzwischen so tief in seinen Sessel vergraben, dass seine Nase kaum noch über die Knie ragte.
    »Danke für deine Hilfe, Ron«, bemerkte Hermine bissig.
    »Bist ja ganz gut allein klargekommen«, nuschelte Ron.
    Hermine starrte einige Sekunden lang auf ihr leeres Pergament. »Ach, es hat keinen Zweck«, sagte sie dann gereizt, »ich kann mich jetzt nicht konzentrieren. Ich geh zu Bett.«
    Sie riss ihre Tasche auf; Harry dachte, sie würde ihre Bücher verstauen, doch stattdessen holte sie zwei unförmige wollene Gegenstände heraus, legte sie sorgfältig auf einen Tisch am Feuer, bedeckte sie mit ein paar zusammengeknüllten Pergamentfetzen und einer kaputten Schreibfeder und trat zurück, um die Wirkung zu begutachten.
    »Was in Merlins Namen tust du da?«, sagte Ron und musterte sie, als würde er sich Sorgen um ihren Geisteszustand machen.
    »Das sind Hüte für Hauselfen«, erwiderte sie munter und stopfte nun ihre Bücher in die Tasche. »Ich hab sie in den Sommerferien gemacht. Wenn ich nicht zaubern kann, bin ich wirklich langsam im Stricken, aber jetzt in der Schule kann ich noch viel mehr davon machen.«
    »Du lässt Hüte für Hauselfen herumliegen?«, sagte Ron langsam. »Und versteckst sie zuerst unter Müll?«
    »Ja«, sagte Hermine trotzig und schwang sich die Tasche auf den Rücken.
    »Das ist völlig daneben«, sagte Ron wütend. »Du willst sie austricksen, damit sie die Hüte aufheben. Du befreist sie, obwohl sie vielleicht gar nicht frei sein wollen.«
    »Natürlich wollen sie frei sein!«, erwiderte Hermine sofort, aber ihr Gesicht wurde rosa. »Wag es bloß nicht, diese Hüte anzurühren, Ron!«
    Sie ging von dannen.
    Ron wartete, bis sie durch die Tür zu den Mädchenschlafsälen verschwunden war, dann räumte er den Müll von den Wollhüten.
    »Die sollten wenigstens sehen können, was sie da einsammeln«, sagte er bestimmt. »Jedenfalls …«, er rollte das Pergament zusammen, auf das er die Überschrift zu Snapes Aufsatz geschrieben hatte, »jedenfalls bringt das nichts, wenn ich jetzt hier weitermache. Ohne Hermine kann ich das nicht, ich hab keine Ahnung, was man mit Mondsteinen anstellen soll, du vielleicht?«
    Harry schüttelte den Kopf, und dabei spürte er, dass der Schmerz an seiner rechten Schläfe schlimmer wurde. Er dachte an den langen Aufsatz über die Riesen-Kriege und der Schmerz versetzte ihm einen scharfen Stich. Morgen früh, das wusste er genau, würde er es bereuen, dass er heute Abend seine Schularbeiten nicht gemacht hatte, und dennoch räumte er die Bücher in die Tasche zurück.
    »Ich geh auch schlafen.«
    Auf dem Weg zur Tür, die zu den Schlafräumen führte, kam er an Seamus vorbei, sah ihn jedoch nicht an. Harry hatte den flüchtigen Eindruck, dass Seamus den Mund geöffnet hatte und etwas sagen wollte, aber er beschleunigte seine Schritte und erreichte die besänftigende Ruhe der steinernen Wendeltreppe, ohne eine weitere Provokation hinnehmen zu müssen.
    Der nächste Tag brach genauso bleiern und regnerisch an wie der vorige. Beim Frühstück fehlte Hagrid immer noch am Lehrertisch.
    »Kein Snape heute, immerhin«, sagte Ron aufmunternd.
    Hermine gähnte herzhaft und

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