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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Fred und George, die Katie in die Mitte genommen hatten, zum Schloss davonflogen. »Kommt, wir gehen uns umziehen.«
    Die Slytherins verfolgten sie mit ihren Schlachtgesängen, während sie sich in die Umkleideräume zurückzogen.
    »Wie war das Training?«, fragte Hermine eine halbe Stunde später in recht kühlem Ton, als Harry und Ron durch das Porträtloch in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors geklettert kamen.
    »Es war –«, setzte Harry an.
    »Total mies«, sagte Ron mit hohler Stimme und ließ sich in einen Sessel neben Hermine sinken. Als sie zu ihm aufblickte, schien ihre Frostigkeit zu schmelzen.
    »Nun, es war halt das erste Mal«, tröstete sie ihn, »man braucht einfach Zeit, um –«
    »Wer hat gesagt, dass es an mir lag?«, blaffte Ron sie an.
    »Niemand«, sagte Hermine verdutzt, »ich dachte –«
    »Du dachtest, ich würde ohnehin nichts bringen?«
    »Nein, natürlich nicht! Sieh mal, du hast gesagt, es war mies, da hab ich einfach –«
    »Ich fang mal mit den Hausaufgaben an«, sagte Ron zornig, stampfte in Richtung Treppe zu den Schlafsälen davon und verschwand. Hermine wandte sich an Harry.
    »War er tatsächlich mies?«
    »Nein«, sagte Harry pflichtschuldig.
    Hermine hob die Augenbrauen.
    »Na ja, ich denk schon, er hätte besser spielen können«, murmelte Harry, »aber es war nun mal das erste Training, wie du gesagt hast …«
    Weder Harry noch Ron schienen an diesem Abend mit ihren Hausaufgaben groß voranzukommen. Ron war zu deprimiert, weil er beim Quidditch-Training einen so schlechten Auftritt gehabt hatte, das wusste Harry, und er selbst hatte Schwierigkeiten, sich den »Gryffindor, Flaschen vor« -Schlachtgesang aus dem Kopf zu schlagen.
    Sie verbrachten den ganzen Sonntag im Gemeinschaftsraum, der sich bevölkerte und wieder leerte, während sie in ihren Büchern vergraben blieben. Wieder war es ein schöner klarer Tag, und die meisten anderen Gryffindors verbrachten ihn draußen auf dem Gelände und genossen den vielleicht letzten Sonnenschein des Jahres. Gegen Abend fühlte sich Harry, als hätte ihm jemand das Gehirn gegen die Schädelwand geschlagen.
    »Weißt du, wir sollten vielleicht doch unter der Woche mehr Hausaufgaben erledigen«, murmelte er Ron zu, als sie endlich den langen Aufsatz über den Inanimatus-Aufrufezauber für Professor McGonagall beiseitelegten und sich lustlos an Professor Sinistras nicht minder langen und schwierigen Aufsatz über die vielen Monde des Jupiter machten.
    »Jaah«, sagte Ron, rieb sich die leicht geröteten Augen und warf seinen fünften verkorksten Versuch ins Feuer neben ihnen. »Hör mal … wollen wir nicht einfach Hermine fragen, ob wir uns mal kurz anschauen dürfen, was sie geschrieben hat?«
    Harry blickte zu ihr hinüber; sie saß da mit Krummbein auf dem Schoß und plauderte vergnügt mit Ginny, während zwei Stricknadeln blitzend vor ihr in der Luft tanzten und ein Paar unförmiger Elfensocken strickten.
    »Nein«, sagte er bestimmt, »du weißt, sie lässt uns nicht.«
    Und so arbeiteten sie weiter, während der Himmel vor den Fenstern immer dunkler wurde. Allmählich leerte sich der Gemeinschaftsraum wieder. Um halb zwölf kam Hermine gähnend zu ihnen herübergeschlendert.
    »Bald fertig?«
    »Nein«, gab Ron knapp zurück.
    »Der größte Jupitermond ist Ganymed, nicht Callisto«, sagte sie und deutete über Rons Schulter auf eine Zeile in seinem Astronomieaufsatz, »und die Vulkane sind auf Io.«
    »Danke«, fauchte Ron und strich die monierten Sätze durch.
    »Tut mir leid, ich wollte nur –«
    »Ja, schon gut, wenn du nur hergekommen bist, um rumzukritteln –«
    »Ron –«
    »Ich hab keine Zeit, mir eine Predigt anzuhören, verstehst du, Hermine, ich steck bis zum Hals hier drin –«
    »Nein – sieh mal!«
    Hermine deutete auf das nächste Fenster. Harry und Ron blickten hinüber. Eine hübsche Schreieule hockte auf dem Fenstersims und spähte zu Ron herein.
    »Ist das nicht Hermes?«, sagte Hermine verwundert.
    »Ja, ich fass es nicht!«, sagte Ron leise, schmiss seine Feder hin und sprang auf. »Warum schreibt mir denn Percy?«
    Er ging hinüber zum Fenster und öffnete es; Hermes flog herein, ließ sich auf Rons Aufsatz nieder und streckte ein Bein aus, an dem ein Brief befestigt war. Ron löste den Brief, und die Eule flog sofort wieder davon und hinterließ tintene Fußabdrücke auf Rons Zeichnung des Mondes Io.
    »Das ist eindeutig Percys Handschrift«, sagte Ron, sank zurück in seinen Sessel und blickte

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