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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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unverwandt auf die Worte, mit denen die Rolle beschriftet war: Ronald Weasley, Haus Gryffindor, Hogwarts . Er sah die beiden anderen an. »Was haltet ihr davon?«
    »Mach ihn auf!«, sagte Hermine begierig und Harry nickte.
    Ron entrollte das Pergament und fing an zu lesen. Mit jeder Zeile, die seine Augen auf dem Brief hinabwanderten, wurde sein Blick finsterer. Als er zu Ende gelesen hatte, wirkte er angewidert. Er hielt den Brief Harry und Hermine hin, die ihn aneinandergelehnt gemeinsam lasen:
    Lieber Ron,
    ich habe eben erst gehört (von keinem Geringeren als dem Zaubereiminister persönlich, der es von deiner neuen Lehrerin Professor Umbridge weiß), dass du Vertrauensschüler in Hogwarts geworden bist.
    Ich war äußerst freudig überrascht, als ich diese Neuigkeit erfuhr, und muss dir zunächst meinen Glückwunsch aussprechen. Ich muss zugeben, dass ich immer befürchtete, du würdest sozusagen den »Fred-und-George«-Weg einschlagen, statt in meine Fußstapfen zu treten, mithin kannst du dir meine Gefühle vorstellen, als ich hörte, dass du Autorität nicht mehr in den Wind schlägst und beschlossen hast, echte Verantwortung zu schultern.
    Aber ich will mehr als dir nur gratulieren, Ron, ich will dir einen Rat erteilen, weshalb ich diesen Brief nachts schicke und nicht mit der üblichen Morgenpost. Hoffentlich kannst du ihn fern von neugierigen Augen lesen und peinliche Fragen vermeiden.
    Einer Bemerkung, die der Minister fallen ließ, als er mir berichtete, dass du nun Vertrauensschüler bist, entnehme ich, dass du immer noch häufig mit Harry Potter zusammen bist. Ich muss dir sagen, Ron, dass dich nichts so sehr in Gefahr bringt, dein Abzeichen zu verlieren, wie eine weitere Verbrüderung mit diesem Jungen. Ja, sicher überrascht es dich, dies zu hören – zweifellos wirst du sagen, dass Potter immer Dumbledores Liebling war –, doch fühle ich mich verpflichtet, dir mitzuteilen, dass Dumbledore womöglich nicht mehr lange die Leitung von Hogwarts innehaben wird und dass die Leute, auf die es ankommt, eine ganz andere – und vermutlich zutreffendere – Auffassung von Potters Verhalten haben. Ich möchte dies hier nicht weiter ausführen, aber wenn du dir morgen den Tagespropheten ansiehst, wirst du ein gutes Bild davon bekommen, woher der Wind weht – und mal sehen, ob du meine Wenigkeit wiederfindest!
    Doch im Ernst, Ron, du willst sicher nicht mit der gleichen Elle gemessen werden wie Potter, das könnte von großem Schaden für deine künftigen Chancen sein, und ich rede hier auch von der Zeit nach der Schule. Da unser Vater ihn zum Gericht begleitet hat, muss dir bekannt sein, dass Potter diesen Sommer eine disziplinarische Anhörung vor dem gesamten Zaubergamot hatte und nicht allzu gut dabei wegkam. Wenn du mich fragst, wurde er aufgrund einer rein verfahrenstechnischen Einzelheit freigesprochen, und viele, mit denen ich mich unterhalten habe, sind weiterhin von seiner Schuld überzeugt.
    Es mag sein, dass du Angst hast, die Bande zu Potter zu kappen – ich weiß, dass er unausgeglichen und, wie man hört, auch gewalttätig sein kann –, aber wenn du dir darüber Sorgen machst oder dir etwas anderes an Potters Verhalten aufgefallen ist, das dich beunruhigt, bitte ich dich dringend, mit Dolores Umbridge zu sprechen, einer wirklich wunderbaren Frau, die, wie ich weiß, nichts lieber täte, als dir zu helfen.
    Dies führt mich zu meinem weiteren Ratschlag. Wie ich oben angedeutet habe, könnte Dumbledores Regiment in Hogwarts bald zu Ende sein. Deine Treue, Ron, sollte nicht ihm gelten, sondern der Schule und dem Ministerium. Ich bedaure es sehr, zu hören, dass Professor Umbridge bisher sehr wenig Unterstützung durch die Lehrerschaft erfährt bei ihren Anstrengungen, jene notwendigen Veränderungen in Hogwarts einzuführen, die vom Ministerium so dringend gewünscht werden (allerdings sollte ihr dies ab nächster Woche leichter fallen – noch einmal, sieh dir den morgigen Tagespropheten an!). Ich möchte nur Folgendes sagen – ein Schüler, der sich heute willens zeigt, Professor Umbridge zu helfen, könnte in ein paar Jahren gute Chancen auf das Schulsprecheramt haben!
    Ich bedaure, dass ich während des Sommers nicht in der Lage war, dich öfter zu sehen. Es schmerzt mich, unsere Eltern zu kritisieren, aber ich fürchte, ich kann nicht mehr unter ihrem Dach leben, solange sie mit dem gefährlichen Klüngel um Dumbledore zu tun haben. (Wenn du einmal an Mutter schreiben solltest, könntest

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