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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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äußerst schwer, nicht die Augen zu verdrehen.
    »Also, ich denk mal, es hätte schlimmer kommen können«, sagte sie. »Triffst du sie wieder?«
    »Muss ich doch, oder?«, sagte Harry. »Wir haben schließlich DA -Treffen.«
    »Du weißt schon, was ich meine«, sagte Hermine ungeduldig.
    Harry sagte nichts. Hermines Worte ließen eine ganze Reihe neuer beängstigender Möglichkeiten vor ihm aufscheinen. Er versuchte sich vorzustellen, wie er mit Cho ausging – irgendwohin, vielleicht nach Hogsmeade – und mit ihr stundenlang allein war. Natürlich musste sie erwartet haben, dass er sie nach dem, was eben geschehen war, fragen würde, ob sie mit ihm ausgehen wolle … schon beim Gedanken daran verkrampfte sich sein Magen schmerzhaft.
    »Ach, was soll’s«, sagte Hermine abwesend und erneut in ihren Brief vertieft, »du hast noch genug Gelegenheiten, sie zu fragen.«
    »Was, wenn er sie gar nicht fragen will?«, sagte Ron, der Harry mit einem ungewöhnlich verschmitzten Gesichtsausdruck beobachtet hatte.
    »Sei nicht albern«, sagte Hermine undeutlich. »Harry mag sie doch schon seit langem, stimmt’s, Harry?«
    Er antwortete nicht. Ja, er mochte Cho schon seit langem, aber immer wenn er sich eine Szene mit ihnen beiden vorgestellt hatte, war da eine fröhliche Cho gewesen und nicht eine Cho, die an seine Schulter gelehnt untröstlich schluchzte.
    »An wen schreibst du eigentlich diesen Roman?«, fragte Ron Hermine und versuchte das Pergament zu lesen, das nun auf den Boden hing. Hermine zog es hoch und ließ es verschwinden.
    »An Viktor.«
    »Krum?«
    »Wie viele Viktors kennen wir noch?«
    Ron sagte nichts, schaute aber griesgrämig drein. Die nächsten zwanzig Minuten saßen sie schweigend da. Ron, der fortwährend ungeduldig schnaubte und Sätze durchstrich, schrieb seinen Verwandlungs-Aufsatz fertig, Hermine kritzelte unentwegt das Pergament bis auf den letzten Rest voll, rollte es sorgfältig zusammen und versiegelte es, und Harry starrte ins Feuer und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass Sirius’ Kopf darin erscheinen und ihm einen Ratschlag über Mädchen erteilen möge. Doch das Feuer brannte knisternd herunter, die rot glühenden Kohlen zerfielen zu Asche, und als Harry sich umsah, stellte er fest, dass sie wieder einmal die Letzten im Gemeinschaftsraum waren.
    »Also, Nacht«, sagte Hermine, gähnte herzhaft und ging hinüber zur Mädchentreppe.
    »Was findet sie eigentlich an Krum?«, wollte Ron wissen, als er und Harry die Jungentreppe hochstiegen.
    »Na ja«, sagte Harry und überlegte, »ich denk mal, er ist älter und so … und er ist ein internationaler Quidditch-Spieler …«
    »Ja, aber abgesehen davon«, sagte Ron und klang verärgert. »Ich meine, der ist doch ’n grantiger Mistkerl, oder?«
    »Bisschen grantig, ja«, sagte Harry, der in Gedanken immer noch bei Cho war.
    Sie zogen schweigend ihre Umhänge aus und schlüpften in die Pyjamas. Dean, Seamus und Neville schliefen schon. Harry legte die Brille auf den Nachttisch und stieg ins Bett, zog jedoch nicht die Vorhänge seines Himmelbetts zu, sondern betrachtete den Fleck Sternenhimmel, der im Fenster neben Nevilles Bett zu sehen war. Wenn er gestern Abend zur gleichen Zeit gewusst hätte, dass er in vierundzwanzig Stunden Cho Chang geküsst haben würde …
    »Nacht«, brummte Ron zu seiner Rechten.
    »Nacht«, sagte Harry.
    Vielleicht das nächste Mal … wenn es ein nächstes Mal gab … vielleicht würde sie dann ein wenig fröhlicher sein. Er hätte sich mit ihr verabreden sollen; sie hatte es wahrscheinlich erwartet und war jetzt furchtbar wütend auf ihn … oder lag sie im Bett und weinte immer noch um Cedric? Er wusste nicht, was er von alldem halten sollte. Nach dem, was Hermine erklärt hatte, kam es ihm noch komplizierter vor, das alles zu verstehen.
    Das sollten sie uns hier beibringen, dachte er und drehte sich zur Seite. Wie die Gehirne von Mädchen ticken … das wär jedenfalls nützlicher als Wahrsagen …
    Neville schniefte im Schlaf. Irgendwo draußen in der Nacht schrie eine Eule.
    Harry träumte, dass er wieder im DA -Raum war. Cho beschuldigte ihn, er hätte sie unter falschen Vorwänden dorthin gelockt; sie sagte, er hätte ihr hundertfünfzig Schokofroschkarten versprochen, wenn sie käme. Harry protestierte … Cho rief: »Cedric hat mir jede Menge Schokofroschkarten geschenkt, sieh mal!« Und sie zog ganze Hände voll Karten aus ihrem Umhang und warf sie in die Luft. Dann verwandelte sie sich in

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