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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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sollte heute Morgen auf eine andere Station verlegt werden, könnten Sie uns sagen –«
    »Arthur Weasley?«, sagte die Hexe und fuhr mit dem Finger über eine lange Liste vor ihr. »Ja, erster Stock, zweite Tür rechts, Dai-Llewellyn-Station.«
    »Danke«, sagte Mrs Weasley. »Los, kommt.«
    Sie folgten ihr durch die Schwingtür und den schmalen Korridor dahinter entlang, in dem weitere Porträts berühmter Heiler hingen und der von Kristallsphären voller Kerzen erhellt wurde, die oben an der Decke schwebten und wie riesige Seifenblasen aussahen. Noch mehr Hexen und Zauberer in limonengrünen Umhängen gingen durch die Türen, an denen sie vorbeikamen, ein und aus; ein faulig riechendes gelbes Gas waberte durch eine dieser Türen, und ab und zu hörten sie ein fernes Jammern. Sie stiegen eine Treppe hoch und betraten den Korridor auf dem Stockwerk für Verletzungen durch Tierwesen, die zweite Tür rechts dort trug die Aufschrift: »Dangerous« – Dai-Llewellyn-Station: Schwere Bisswunden . Darunter war eine Karte in einem Messinghalter, auf der von Hand geschrieben stand: Chefheiler: Hippocrates Smethwyck. Heiler im Praktikum: Augustus Pye.
    »Wir warten draußen, Molly«, sagte Tonks. »Arthur wird nicht zu viele Besucher auf einmal haben wollen … erst geht mal die Familie rein.«
    Mad-Eye brummte zustimmend, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand des Korridors und ließ das magische Auge in alle Richtungen rollen. Auch Harry trat zurück, aber Mrs Weasley packte ihn und schob ihn durch die Tür. »Stell dich nicht so an, Harry«, sagte sie, »Arthur will sich bei dir bedanken.«
    Die Station war klein und recht schäbig; es gab nur ein schmales Fenster hoch oben in der Wand gegenüber der Tür. Das meiste Licht spendeten auch hier die leuchtenden Kristallsphären, die sich an der Deckenmitte zusammendrängten. An einer der eichengetäfelten Wände hing das Porträt eines ziemlich bösartig aussehenden Zauberers, unter dem stand: Urquhart Rackharrow, 1612–1697, Erfinder des Eingeweide-Ausweide-Fluchs.
    Die Station hatte nur drei Patienten. Mr Weasley lag im hinteren Bett unter dem kleinen Fenster. Harry stellte froh und erleichtert fest, dass er, auf mehrere Kissen gestützt, im Licht des einsamen Sonnenstrahls, der auf sein Bett fiel, den Tagespropheten las. Er hob den Kopf, als sie auf ihn zugingen, und als er sie erkannte, strahlte er.
    »Hallo!«, rief er und warf den Propheten beiseite. »Bill ist eben gegangen, Molly, er musste zur Arbeit, aber er will später bei euch vorbeischauen.«
    »Wie geht’s dir, Arthur?«, fragte Mrs Weasley, beugte sich hinunter, küsste ihn auf die Wange und blickte ihm besorgt ins Gesicht. »Siehst immer noch ein bisschen kränklich aus.«
    »Mir geht’s bestens«, sagte Mr Weasley mit einem breiten Lächeln und streckte seinen gesunden Arm aus, um Ginny an sich zu drücken. »Wenn sie nur den Verband abnehmen könnten, ich würde glatt nach Hause gehen.«
    »Und wieso können sie den nicht abnehmen, Dad?«, fragte Fred.
    »Nun ja, jedes Mal, wenn sie’s versuchen, fang ich an zu bluten wie ein Schwein«, sagte Mr Weasley aufgeräumt, langte hinüber nach seinem Zauberstab auf dem Nachtschränkchen und schwang ihn, worauf sechs Stühle neben seinem Bett erschienen, damit sie sich alle setzen konnten. »Sieht so aus, als hätte diese Schlange ein ziemlich ungewöhnliches Gift in den Zähnen gehabt, das Wunden offen hält. Sie sind sich aber sicher, dass sie ein Gegengift finden; sie hätten schon viel schlimmere Fälle als meinen gehabt, behaupten sie, und bis dahin muss ich nur stündlich einen Blut bildenden Trank nehmen. Aber der Kollege da drüben«, sagte er, senkte die Stimme und nickte zu dem Bett gegenüber, in dem ein grün und elend aussehender Mann lag und an die Decke starrte, »wurde von einem Werwolf gebissen, der arme Kerl. Da gibt’s überhaupt kein Heilmittel.«
    »Einem Werwolf?«, flüsterte Mrs Weasley erschrocken. »Ist das denn sicher, auf einer offenen Station? Sollte er nicht besser in einem Einzelzimmer liegen?«
    »Es sind noch zwei Wochen bis Vollmond«, erinnerte Mr Weasley sie leise. »Sie haben heute Morgen mit ihm gesprochen, die Heiler, meine ich, und wollten ihm klarmachen, dass er ein fast normales Leben führen kann. Ich hab ihm gesagt – ohne Namen zu nennen, natürlich –, also ich hab gesagt, ich kenne einen Werwolf persönlich, einen sehr netten Mann, der ganz gut mit der Krankheit zurechtkommt.«
    »Was hat er gesagt?«, fragte

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