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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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nicht, wo er war, ob er stand oder lag, er kannte nicht einmal seinen Namen.
    Irres Gelächter klang ihm in den Ohren … er war so glücklich wie schon sehr lange nicht mehr … fröhlich, entrückt, siegestrunken … etwas wahrhaft Wunderbares war geschehen …
    »Harry? HARRY !«
    Jemand hatte ihm eine Ohrfeige verpasst. Durch das wahnsinnige Lachen drang ein Schmerzensschrei. Das Glück sickerte aus ihm heraus, doch das Gelächter hielt an …
    Er öffnete die Augen, und im selben Moment wurde ihm klar, dass das wilde Lachen aus seinem eigenen Mund kam. Kaum hatte er das erkannt, erstarb es; Harry lag keuchend am Boden und starrte hoch zur Decke, während die Narbe an seiner Stirn fürchterlich pochte. Ron war über ihn gebeugt und er sah sehr besorgt aus.
    »Was ist passiert?«, fragte er.
    »Ich … weiß nicht …«, stieß Harry hervor und setzte sich wieder auf. »Er ist richtig glücklich … richtig glücklich …«
    »Meinst du Du-weißt-schon-wen?«
    »Etwas Gutes ist geschehen«, murmelte Harry. Er zitterte so heftig wie damals, als er gesehen hatte, wie die Schlange Mr Weasley angegriffen hatte, und ihm war schrecklich übel. »Etwas, das er sich erhofft hat.«
    Genau wie im Umkleideraum der Gryffindors klangen die Worte, die aus seinem Mund drangen, als würde ein Fremder sie aussprechen, doch er wusste, dass es die Wahrheit war. Er atmete ein paar Mal tief durch und schaffte es mit Mühe, sich nicht über Ron zu erbrechen. Er war sehr froh, dass Dean und Seamus diesmal nicht dabei waren.
    »Hermine meinte, ich solle nach dir sehen«, sagte Ron mit leiser Stimme und half Harry auf. »Sie sagt, deine Abwehrkräfte werden im Moment geschwächt sein, nachdem Snape sich an deinem Geist zu schaffen gemacht hat … trotzdem, ich denk mal, auf lange Sicht wird’s schon helfen, oder?«
    Er sah Harry zweifelnd an, während er ihm zu seinem Bett half. Harry nickte ohne jede Überzeugung und sackte in seine Kissen. Alles tat ihm weh, weil er an diesem Abend so oft zu Boden gestürzt war, und seine Narbe ziepte immer noch schmerzhaft. Er hatte das Gefühl, dass sein erster Vorstoß in die Okklumentik die Widerstandskraft seines Geistes geschwächt und nicht gestärkt hatte, und er fragte sich mit großer Beklommenheit, was es gewesen war, das Lord Voldemort so glücklich gemacht hatte, wie er seit vierzehn Jahren nicht mehr gewesen war.

 
Der Käfer in der Klemme
    Harrys Frage wurde schon am nächsten Morgen beantwortet. Als Hermines Tagesprophet ankam, strich sie ihn glatt, blickte einen Moment auf die Titelseite und stieß dann einen solchen Schrei aus, dass alle im Umkreis sie anstarrten.
    »Was ist los?«, fragten Harry und Ron im Chor.
    Zur Antwort breitete sie die Zeitung auf dem Tisch vor ihnen aus und deutete auf die zehn Schwarzweißfotos, die die ganze Titelseite einnahmen und von denen neun die Gesichter von Zauberern zeigten, das zehnte das einer Hexe. Manche von ihnen lächelten stumm und höhnisch, andere blickten dreist und trommelten mit den Fingern gegen die Rahmen ihrer Bilder. Unter den Fotos stand jeweils ein Name und das Verbrechen, für das die Person nach Askaban geschickt worden war.
    Antonin Dolohow, lautete die Bildunterschrift bei einem Zauberer mit langem, fahlem, verzerrtem Gesicht, der spöttisch zu Harry aufblickte, verurteilt wegen der brutalen Morde an Gideon und Fabian Prewett .
    Augustus Rookwood, hieß es unter einem pockennarbigen Mann mit fettigem Haar, der sich mit gelangweilter Miene gegen den Rand seines Bildes lehnte, verurteilt, weil er Geheimnisse des Zaubereiministeriums an Ihn, dessen Name nicht genannt werden darf, verraten hat .
    Doch Harrys Blick wurde von dem Bild der Hexe angezogen. Ihr Gesicht war ihm ins Auge gesprungen, kaum dass er die Seite gesehen hatte. Sie hatte langes, dunkles Haar, das auf dem Bild ungepflegt und zottelig aussah, doch er hatte es schon elegant, voll und glänzend gesehen. Unter ihren schweren Lidern blickte sie hasserfüllt zu ihm auf, während ein hochmütiges, verächtliches Lächeln um ihre dünnen Lippen spielte. Wie Sirius hatte sie noch manche Züge ihres einst großartigen Aussehens, doch etwas – vielleicht Askaban – hatte sie ihrer Schönheit fast gänzlich beraubt.
    Bellatrix Lestrange, verurteilt wegen Folter verbunden mit dauerhafter schwerer Gesundheitsschädigung von Frank und Alice Longbottom.
    Hermine stieß Harry an und deutete auf die Schlagzeile über den Bildern, die Harry, der gebannt auf Bellatrix starrte,

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