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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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aus und hielt sie sich vors Gesicht, um sich zu vergewissern, dass sie nicht mehr leichenweiß und langfingrig waren. »Er war mit Rookwood zusammen, das ist einer der Todesser, die aus Askaban geflohen sind, erinnerst du dich? Rookwood hat ihm gerade erklärt, dass Bode es nicht hätte tun können.«
    »Was hätte tun können?«
    »Etwas an sich nehmen … er sagte, Bode hätte gewusst, dass er es nicht schaffen würde … Bode war unter dem Imperius-Fluch … ich glaub, er sagte, Malfoys Vater hätte ihn damit belegt.«
    »Bode war verhext, damit er etwas wegnimmt?«, sagte Ron. »Aber – Harry, das muss –«
    »– die Waffe sein«, beendete Harry den Satz für ihn. »Ich weiß.«
    Die Tür zum Schlafsaal ging auf; Dean und Seamus kamen herein. Harry schwang die Beine wieder aufs Bett. Er wollte nicht den Anschein erwecken, als wäre gerade etwas Merkwürdiges geschehen, wo doch Seamus eben erst aufgehört hatte zu glauben, dass er durchgeknallt sei.
    »Hast du gesagt«, murmelte Ron und neigte seinen Kopf unter dem Vorwand, dass er sich Wasser vom Krug auf seinem Nachttisch einschenkte, dicht zu Harry, »du warst Du-weißt-schon-wer?«
    »Ja«, sagte Harry leise.
    Ron nahm einen unnötig großen Schluck Wasser. Harry sah, wie es ihm übers Kinn lief und auf die Brust tropfte.
    »Harry«, sagte er, während Dean und Seamus lärmend umhertrabten, ihre Umhänge auszogen und sich unterhielten, »Harry, erzähl das unbedingt –«
    »Das werd ich überhaupt keinem erzählen«, sagte Harry knapp. »Ich hätte es gar nicht gesehen, wenn ich Okklumentik beherrschen würde. Ich sollte inzwischen gelernt haben, so was von mir fernzuhalten. Das wollen die so.«
    Mit »die« meinte er Dumbledore. Er legte sich wieder hin und drehte Ron den Rücken zu, und nach einer Weile, als auch Ron zu Bett ging, hörte er dessen Matratze quietschen. Harrys Narbe begann zu brennen; er biss heftig in sein Kissen, damit ihm kein Laut entfuhr. Irgendwo, das wusste er, wurde Avery bestraft.
    Harry und Ron warteten bis zur Pause am nächsten Morgen, dann erzählten sie Hermine alles, was passiert war. Sie wollten absolut sichergehen, dass niemand mithören konnte. Sie standen in ihrer gewohnten Ecke des kühlen und windigen Hofs, und Harry erzählte ihr jede Einzelheit des Traums, an die er sich erinnern konnte. Als er geendet hatte, sagte sie einige Augenblicke lang überhaupt nichts, sondern starrte nur gequält und eindringlich zu Fred und George hinüber, die beide ohne Kopf auf der anderen Hofseite standen und ihre magischen Hüte unter ihren Mänteln hervorholten und verkauften.
    »Deshalb haben sie ihn umgebracht«, sagte sie leise und wandte endlich den Blick von Fred und George ab. »Als Bode versucht hat, diese Waffe zu stehlen, ist ihm etwas Merkwürdiges passiert. Ich glaube, es müssen Defensivzauber auf ihr liegen oder um sie herum sein, damit die Leute sie nicht berühren können. Deshalb war er im St. Mungo, er war völlig durcheinander im Kopf und konnte nicht reden. Aber wisst ihr noch, was uns die Heilerin gesagt hat? Er war dabei, zu genesen. Und dass er sich erholen würde, konnten sie nicht riskieren, oder? Ich schätze, was immer da passiert ist, als er die Waffe berührte, hat einen Schock ausgelöst und den Imperius-Fluch aufgehoben. Er hätte doch gleich erklärt, was er getan hatte, wenn er seine Stimme wiedergewonnen hätte, oder? Man hätte gewusst, dass er geschickt worden war, um die Waffe zu stehlen. Natürlich wäre es ein Leichtes für Lucius Malfoy gewesen, ihn mit dem Fluch zu belegen. Ist doch ein ständiger Gast im Ministerium, nicht wahr?«
    »Er hat sich dort sogar rumgetrieben an dem Tag, als ich meine Anhörung hatte«, sagte Harry. »Im – wart mal …«, sagte er langsam. »Er war an diesem Tag im Korridor zur Mysteriumsabteilung! Dein Dad meinte, er hätte wahrscheinlich versucht, sich runterzustehlen und rauszufinden, was in meiner Anhörung los war, aber was, wenn –«
    »Sturgis!«, japste Hermine und schien wie vom Donner gerührt.
    »Wie bitte?«, sagte Ron mit verwirrter Miene.
    »Sturgis Podmore –«, sagte Hermine atemlos, »verhaftet, weil er sich Zugang durch eine Tür verschaffen wollte! Lucius Malfoy muss auch ihn gekriegt haben! Ich wette, er hat es an dem Tag getan, als du ihn dort gesehen hast, Harry. Sturgis hatte Moodys Tarnumhang, ja? Nun, könnte es nicht sein, dass er an der Tür Wache gestanden hat, unsichtbar, und dass Malfoy gehört hat, wie er sich bewegte – oder

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