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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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er nicht«, sagte Harry knapp.
    »Woher weißt du das?«, fragten Ron und Hermine im Chor.
    »Weil –« Harry zögerte, doch der Augenblick der Wahrheit schien endlich gekommen. Es hatte keinen Zweck, beharrlich weiterzuschweigen, wenn das bedeutete, dass Fred und George von allen verdächtigt wurden, Kriminelle zu sein. »Weil sie das Gold von mir bekommen haben. Ich hab ihnen letzten Juni meinen Gewinn aus dem Trimagischen geschenkt.«
    Eine erschrockene Stille trat ein, dann trabte Hermines Teetasse hurtig über den Tischrand und zerschellte am Boden.
    »Oh, Harry, das darf nicht wahr sein!«, sagte Hermine.
    »Doch, ist es«, entgegnete Harry widerborstig. »Und ich bereu’s auch überhaupt nicht. Ich hab das Gold nicht gebraucht und die werden einen tollen Scherzartikelladen aufziehen.«
    »Aber das ist ja klasse!«, sagte Ron begeistert. »Es ist alles deine Schuld, Harry – Mum kann mir gar nichts anhängen! Kann ich ihr das sagen?«
    »Ja, wär wohl das Beste«, sagte Harry trübsinnig, »vor allem wenn sie glaubt, die kriegen gestohlene Kessel oder so was geliefert.«
    Hermine sagte die restliche Stunde überhaupt nichts mehr, doch Harry hatte den scharfen Verdacht, dass sie ihre Selbstdisziplin nicht lange würde durchhalten können. Und tatsächlich, als sie zur Pause das Schloss verlassen hatten und in der schwachen Maisonne standen, fixierte sie Harry mit wachsamen Augen und öffnete mit entschlossener Miene den Mund.
    Harry unterbrach sie, noch ehe sie etwas gesagt hatte.
    »Hat keinen Zweck, an mir rumzukritteln, passiert ist passiert«, sagte er bestimmt. »Fred und George haben das Gold – und haben, was man so hört, auch schon einiges davon ausgegeben – und ich kann es nicht von ihnen zurückholen und will es auch nicht. Also spar dir die Worte, Hermine.«
    »Ich wollte überhaupt nichts über Fred und George sagen!«, entgegnete sie beleidigt.
    Ron schnaubte ungläubig und Hermine versetzte ihm einen gehässigen Blick.
    »Nein, ehrlich nicht!«, sagte sie zornig. »Ich hab Harry fragen wollen, wann er wieder zu Snape geht und ihn um weitere Okklumentikstunden bittet!«
    Harry wurde schwer ums Herz. Sowie sie das Thema des dramatischen Abgangs von Fred und George erschöpft hatten, was zugegebenermaßen viele Stunden gedauert hatte, wollten Ron und Hermine Neuigkeiten von Sirius hören. Da Harry ihnen den Grund, warum er überhaupt mit Sirius hatte reden wollen, nicht anvertraut hatte, war es schwierig gewesen, sich etwas einfallen zu lassen, was er ihnen erzählen konnte. Schließlich hatte er wahrheitsgemäß gesagt, dass Sirius von ihm verlangte, er solle den Okklumentikunterricht fortsetzen. Das hatte er sogleich bereut. Hermine wollte nicht von dem Thema lassen und kam immer wieder darauf zurück, wenn Harry es am wenigsten erwartete.
    »Du kannst mir nicht erzählen, dass du inzwischen keine merkwürdigen Träume mehr hast«, sagte Hermine nun. »Ron hat mir nämlich gesagt, dass du gestern Nacht wieder im Schlaf vor dich hin geredet hast.«
    Harry warf Ron einen wütenden Blick zu. Ron sah anständigerweise aus, als würde er sich schämen.
    »Du hast nur ein wenig vor dich hin geredet«, murmelte er zu seiner Entschuldigung. »Etwas von wegen ›nur noch ein bisschen weiter‹.«
    »Ich hab geträumt, dass ich euch beim Quidditch zugesehen hab«, log Harry kaltblütig. »Ich wollte dich dazu bringen, dass du dich noch ein bisschen weiter streckst, um den Quaffel zu kriegen.«
    Rons Ohren liefen rot an. Harry spürte ein gewisses Vergnügen, sich gerächt zu haben. Natürlich hatte er nichts dergleichen geträumt.
    In der letzten Nacht war er wieder einmal den Korridor zur Mysteriumsabteilung entlanggegangen. Er hatte den runden Raum durchquert, dann den Raum, der erfüllt war mit dem Ticken und dem tanzenden Licht, und hatte sich schließlich wieder in dem Gewölberaum voller Regale befunden, auf denen staubige Glaskugeln aneinandergereiht waren.
    Er war direkt zu Reihe Nummer siebenundneunzig geeilt, hatte sich nach links gewandt und war die Regalreihe entlanggerannt … vermutlich hatte er bei dieser Gelegenheit laut gesprochen … nur noch ein bisschen weiter … denn er hatte gespürt, wie sein bewusstes Selbst ums Erwachen kämpfte … und bevor er das Ende der Reihe erreicht hatte, hatte er schon wieder wach im Bett gelegen und zum Baldachin seines Himmelbetts hochgestarrt.
    »Du versuchst doch, deinen Geist zu verschließen, oder?«, sagte Hermine und sah Harry mit lebhaften

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