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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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waren. Unter dem unmittelbaren Eindruck ihres Abgangs wurden allenthalben große Reden geschwungen von wegen, man wolle es ihnen gleichtun. Harry bekam des Öfteren mit, wie Mitschüler beispielsweise verkündeten: »Ehrlich gesagt, irgendwann spring ich auch auf den Besen und hau hier ab« oder: »Noch so ’ne Stunde und ich mach vielleicht ’nen Weasley.«
    Fred und George hatten dafür gesorgt, dass man sie nicht allzu schnell vergessen würde. Zum einen hatten sie keine Anleitung hinterlassen, wie der Sumpf, in den sich der Korridor zum Ostflügel im fünften Stock verwandelt hatte, wieder beseitigt werden konnte. Umbridge und Filch waren dabei beobachtet worden, wie sie es auf diese und jene Weise versucht hatten, freilich erfolglos. Schließlich sperrte man den ganzen Bereich mit Seilen ab, und der wütend mit den Zähnen knirschende Filch erhielt den Auftrag, die Schüler im Kahn hinüber zu ihren Klassenzimmern zu staken. Harry war sicher, dass Lehrer wie McGonagall oder Flitwick den Sumpf im Nu hätten verschwinden lassen können, doch genau wie im Falle von Freds und Georges wildfeurigen Wunderknallern schauten sie offenbar lieber zu, wie Umbridge sich abstrampelte.
    Außerdem waren da noch die beiden großen besenförmigen Löcher in Umbridges Bürotür, durch die Freds und Georges Sauberwischs gekracht waren, um zu ihren Herren zurückzukehren. Filch hängte eine neue Tür ein und ließ Harrys Feuerblitz in die Kerker verschwinden, und das Gerücht ging um, Umbridge habe zur Bewachung des Besens einen bewaffneten Sicherheitstroll dorthinunter beordert. Umbridges Ärger fand damit jedoch noch lange kein Ende.
    Angeregt durch Freds und Georges Beispiel, konkurrierte nun eine große Zahl von Schülern um die frei gewordenen Posten der obersten Tunichtgute. Trotz der neuen Tür schaffte es jemand, einen fellschnäuzigen Niffler in Umbridges Büro zu schmuggeln, der sich prompt auf die Suche nach glänzenden Gegenständen machte und den Raum dabei in Schutt und Asche legte, sich dann auf die hereinkommende Umbridge stürzte und versuchte, die Ringe von ihren Wurstfingern zu nagen. In den Korridoren wurden so häufig Stinkbomben und Stinkkügelchen geworfen, dass es unter den Schülern neue Mode wurde, sich selbst einen Kopfblasen-Zauber zu verpassen, ehe sie den Unterricht verließen, um ein wenig frische Luft zur Verfügung zu haben, selbst wenn sie alle so eigenartig dabei aussahen, als würden sie umgestülpte Goldfischbassins auf den Köpfen tragen.
    Filch pirschte mit gezückter Reitpeitsche durch die Gänge, verzweifelt darauf aus, irgendwelche Übeltäter zu fassen, doch gab es inzwischen so viele von ihnen, dass er nie wusste, wohin er sich wenden sollte. Das Inquisitionskommando mühte sich, ihm zu helfen, aber seinen Mitgliedern passierten laufend merkwürdige Dinge. Warrington aus Slytherins Quidditch-Mannschaft meldete sich mit einem fürchterlichen Hautleiden im Krankenflügel, das ihn aussehen ließ, als wäre er mit Cornflakes überzogen worden. Zu Hermines Freude verpasste Pansy Parkinson tags darauf den gesamten Unterricht, da ihr ein Geweih gewachsen war.
    Unterdessen wurde klar, wie viele Nasch-und-Schwänz-Leckereien Fred und George eigentlich hatten verkaufen können, ehe sie Hogwarts verließen. Umbridge musste nur den Fuß in ein Klassenzimmer setzen, und schon fingen die Schüler dort an, in Ohnmacht zu fallen, sich zu übergeben, gefährliches Fieber zu bekommen oder Blut aus beiden Nasenlöchern spritzen zu lassen. Zeter und Mordio schreiend versuchte sie die Quelle dieser mysteriösen Krankheitserscheinungen aufzuspüren, doch die Schüler erklärten ihr hartnäckig, dass sie an »Umbridgitis« litten. Nachdem sie vier Klassen nacheinander Nachsitzen aufgebrummt hatte und dennoch ihr Geheimnis nicht hatte lüften können, musste sie aufgeben und es den blutenden, in Ohnmacht fallenden, schwitzenden und sich übergebenden Schülern erlauben, ihren Unterricht scharenweise zu verlassen.
    Doch selbst wer die Leckereien aß, konnte Peeves, dem Meister des Chaos, nicht das Wasser reichen, der sich Freds Abschiedsworte offenbar so richtig zu Herzen genommen hatte. Mit einem irren Gackern preschte er durch die Schule, stellte Tische auf den Kopf, brach aus Tafeln hervor, stürzte Statuen und Vasen um; zweimal schloss er Mrs Norris in eine Rüstung ein, aus der sie laut maunzend von dem wütenden Hausmeister befreit wurde. Peeves schlug Laternen zu Bruch und blies Kerzen aus, jonglierte mit

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