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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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brennenden Fackeln über den Köpfen schreiender Schüler und sorgte dafür, dass ordentlich gestapelte Pergamentstöße in die Kaminfeuer oder aus den Fenstern fielen. Er überflutete den zweiten Stock, indem er alle Wasserhähne in den Klos herausriss, warf einen Sack Taranteln zur Frühstückszeit mitten in die Große Halle, und wann immer ihm nach einer Verschnaufpause zumute war, schwebte er stundenlang hinter Umbridge her und schnaubte laut und verächtlich, wenn sie den Mund aufmachte.
    Außer Filch schien niemand vom Personal auch nur einen Finger zu rühren, um ihr zu helfen. Tatsächlich konnte Harry eine Woche nach Freds und Georges Abgang mit ansehen, wie Professor McGonagall direkt an Peeves vorbeiging, der entschlossen damit beschäftigt war, einen Kristalllüster loszuschrauben, und er hätte schwören können, dass er gehört hatte, wie sie aus dem Mundwinkel zu dem Poltergeist sagte: »Andersrum drehen.«
    Um all dem die Krone aufzusetzen, hatte Montague sich immer noch nicht von seinem Aufenthalt in der Toilette erholt; er blieb verwirrt und orientierungslos, und eines Dienstagmorgens sah man seine Eltern mit zornentbrannten Gesichtern den Zufahrtsweg hochschreiten.
    »Sollten wir nicht etwas sagen?«, fragte Hermine mit besorgter Stimme in Zauberkunst und presste die Wange ans Fenster, damit sie Mr und Mrs Montague hineingehen sehen konnte. »Was mit ihm passiert ist? Vielleicht hilft es Madam Pomfrey, ihn zu heilen?«
    »’türlich nicht, der wird sich schon wieder erholen«, sagte Ron gleichgültig.
    »Jedenfalls noch mehr Ärger für Umbridge, oder?«, sagte Harry mit Genugtuung in der Stimme.
    Er und Ron stupsten die Teetassen, die sie verzaubern sollten, mit den Zauberstäben an. Aus Harrys Tasse wuchsen vier sehr kurze Beine, die nicht bis auf die Tischplatte reichten und sinnlos in der Luft zappelten. Aus Rons wuchsen vier sehr dünne Storchbeine, die unter großen Schwierigkeiten die Tasse vom Tisch stemmten, einige Sekunden zitterten und dann einknickten, worauf die Tasse entzweibrach.
    »Reparo«, sagte Hermine rasch und fügte Rons Tasse mit einem Schwung ihres Zauberstabs wieder zusammen. »Das ist ja alles schön und gut, aber was, wenn Montague dauerhaft verletzt ist?«
    »Wen schert das?«, sagte Ron gereizt, während seine Teetasse wie beschwipst wankend und heftig mit den Knien zitternd wieder aufstand. »Montague hätte nicht versuchen sollen, Gryffindor diese ganzen Punkte abzunehmen, oder? Wenn du dich schon um jemand sorgen willst, Hermine, dann um mich!«
    »Um dich?«, erwiderte sie, fing ihre Tasse ein, die gerade auf vier kleinen kräftigen, gertenartigen Beinen glücklich über den Tisch davonhüpfte, und stellte sie wieder vor sich hin. »Warum sollte ich mir um dich Sorgen machen?«
    »Wenn der nächste Brief von Mum endlich durch Umbridges Kontrollen kommt«, sagte Ron bitter und hielt nun seine Tasse fest, während ihre mickrigen Beine kraftlos versuchten, ihr Gewicht zu tragen, »dann sitz ich tief in der Patsche. Mich würd’s nicht überraschen, wenn sie mir wieder einen Heuler geschickt hätte.«
    »Aber –«
    »Sie wird mir die Schuld geben, dass Fred und George weg sind, wetten«, sagte Ron düster. »Sie wird sagen, ich hätte sie aufhalten sollen, ich hätte ihre Besen hinten packen und mich dranhängen sollen oder so was … ja, es wird alles meine Schuld sein.«
    »Also, wenn sie das tatsächlich behaupten würde, dann wäre das sehr ungerecht, du hättest doch überhaupt nichts machen können! Aber ich bin sicher, das wird sie nicht, ich meine, wenn es wirklich stimmt, dass sie Ladenräume in der Winkelgasse haben, dann müssen sie das schon ewig geplant haben.«
    »Ja, aber das ist auch so eine Sache, wie haben sie die Räume gekriegt?«, sagte Ron und schlug mit dem Zauberstab so hart gegen seine Teetasse, dass die Beinchen wieder einknickten und sie nun zuckend vor ihm lag. »Das ist ein bisschen seltsam, oder? Die brauchen jede Menge Galleonen, damit sie sich die Miete für einen Laden in der Winkelgasse leisten können. Sie wird wissen wollen, was sie ausbaldowert haben, um sich so viel Gold zu beschaffen.«
    »Stimmt schon, das hab ich mir auch überlegt«, sagte Hermine und erlaubte ihrer Teetasse, in hübschen kleinen Kreisen um Harrys Tasse herumzutraben, deren kurze Stummelbeine immer noch nicht die Tischplatte berührten. »Ich frag mich, ob Mundungus sie dazu überredet hat, gestohlenes Zeug zu verkaufen oder sonst was Scheußliches.«
    »Hat

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