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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Hermines Angebot, ihn in Umbridges Büro zu begleiten, war unverkennbar ein Zeichen der Solidarität und Treue.
    »Ich … okay, danke«, murmelte er.
    »Gut, aber selbst wenn wir all diese Vorkehrungen treffen, glaube ich nicht, dass wir mehr als fünf Minuten haben«, sagte Hermine und sah erleichtert aus, weil Harry ihren Plan offenbar akzeptiert hatte. »Nicht wenn Filch und dieses verfluchte Inquisitionskommando unterwegs sind.«
    »Fünf Minuten werden reichen«, sagte Harry. »Komm, gehen wir –«
    »Jetzt?«, sagte Hermine entsetzt.
    »Natürlich jetzt!«, gab Harry wütend zurück. »Glaubst du vielleicht, wir warten bis nach dem Abendessen? Hermine, Sirius wird gerade eben gefoltert!«
    »Ich – oh, schon gut«, sagte sie verzweifelt. »Du gehst und holst den Tarnumhang und wir treffen dich am Ende von Umbridges Korridor, okay?«
    Harry antwortete nicht, sondern stürzte aus dem Klassenzimmer und bahnte sich einen Weg durch die wogende Menge. Zwei Stockwerke weiter oben traf er Seamus und Dean, die ihn freudig begrüßten und ihm erzählten, dass sie im Gemeinschaftsraum eine Examensabschlussfeier planten, die vom Abend bis zum Morgengrauen dauern sollte. Harry hörte kaum hin. Er kroch durch das Porträtloch, während sie immer noch darüber stritten, wie viel Butterbier vom Schwarzmarkt sie brauchten, und kletterte wieder heraus, den Tarnumhang und Sirius’ Messer sicher in der Tasche verstaut, und erst jetzt fiel ihnen auf, dass er nicht mehr neben ihnen stand.
    »Harry, willst du ein paar Galleonen beisteuern? Harold Dingle meint, er könnte uns ein bisschen Feuerwhisky verkaufen –«
    Doch Harry raste schon den Korridor entlang zurück, und ein paar Minuten später sprang er die letzten paar Stufen hinab und schloss sich Ron, Hermine, Ginny und Luna an, die dicht zusammengedrängt am Ende von Umbridges Korridor standen.
    »Hab ihn«, keuchte er. »Dann kann’s losgehen?«
    »Alles klar«, flüsterte Hermine, während eine laute Horde Sechstklässler an ihnen vorbeiging. »Also, Ron – du gehst und lenkst Umbridge ab … Ginny, Luna, ihr fangt jetzt an, die Leute aus dem Korridor zu vertreiben … Harry und ich ziehen uns den Tarnumhang über und warten, bis die Luft rein ist …«
    Ron ging mit zügigen Schritten davon, sein leuchtend rotes Haar war noch bis zum Ende des Korridors zu sehen. Unterdessen hüpfte Ginnys nicht minder leuchtend roter Schopf durch das Gedränge der Schüler ringsum in die andere Richtung davon, gefolgt von Lunas Blondschopf.
    »Komm hierher«, flüsterte Hermine, zerrte an Harrys Handgelenk und zog ihn in eine Nische, wo der hässliche Steinkopf eines mittelalterlichen Zauberers auf einer Säule saß und in sich hineinmurmelte. »Bist du sicher, dass es dir gut geht, Harry? Du bist immer noch sehr blass.«
    »Schon okay«, sagte er knapp und zog den Tarnumhang aus seiner Tasche. In Wahrheit schmerzte seine Narbe, aber nicht so heftig, dass er annehmen musste, Voldemort hätte Sirius schon einen tödlichen Schlag versetzt. Sie hatte noch viel schlimmer geschmerzt, als Voldemort Avery bestraft hatte …
    »Hier«, sagte er und warf den Tarnumhang über sie beide. Sie standen da und lauschten aufmerksam über das lateinische Gemurmel der Büste vor ihnen hinweg.
    »Hier könnt ihr nicht runter!«, rief Ginny der Menge zu. »Nein, sorry, ihr müsst den Umweg über die Wirbeltreppe nehmen, hier hat jemand Garottengas losgelassen –«
    Sie konnten hören, wie sich einige der Schüler beschwerten. Eine mürrische Stimme sagte: »Ich kann kein Gas sehen.«
    »Weil es farblos ist«, sagte Ginny überzeugend ärgerlich, »aber wenn du hier durchgehen willst, nur zu, dann haben wir deine Leiche zum Beweis für den nächsten Dummkopf, der uns nicht glaubt.«
    Allmählich zerstreute sich die Menge. Die Nachricht von dem Garottengas hatte sich offenbar herumgesprochen, niemand kam mehr hier entlang. Als es um sie schließlich ganz ruhig geworden war, sagte Hermine leise: »Besser wird’s wohl nicht werden, Harry – komm, jetzt machen wir’s.«
    Sie gingen los, verdeckt vom Tarnumhang. Luna stand mit dem Rücken zu ihnen am anderen Ende des Korridors. Als sie an Ginny vorbeigingen, flüsterte Hermine: »Gut gemacht … vergiss das Signal nicht.«
    »Was für ein Signal?«, murmelte Harry, während sie sich Umbridges Tür näherten.
    »›Weasley ist unser King‹ einmal laut gesungen, wenn sie Umbridge kommen sehen«, antwortete Hermine, während Harry die Klinge von Sirius’

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