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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Kreacher?«, fragte er.
    »Der Hauself, der hier lebt«, sagte Ron. »Knallkopf. So was wie den hab ich noch nie erlebt.«
    Hermine blickte Ron finster an.
    »Er ist kein Knallkopf, Ron.«
    »Sein größter Wunsch ist, dass man ihm den Kopf abhackt und ihn auf eine Tafel setzt, genau wie den seiner Mutter«, sagte Ron gereizt. »Ist das normal, Hermine?«
    »Nun ja – wenn er ein bisschen merkwürdig ist, dann ist das nicht seine Schuld.«
    Ron wandte sich Harry zu und verdrehte die Augen.
    »Hermine hat diese Belfer-Sache immer noch nicht aufgegeben.«
    »Das heißt nicht Belfer!«, brauste Hermine auf. »Sondern Bund für Elfenrechte. Und nicht nur ich, auch Dumbledore sagt, wir sollten nett zu Kreacher sein.«
    »Ja, ja«, sagte Ron. »Kommt, ich verhungere noch.«
    Er ging voran zur Tür hinaus und bis zum Treppenabsatz, doch bevor sie hinuntersteigen konnten –
    »Wartet!«, hauchte Ron und streckte einen Arm aus, damit Harry und Hermine stehen blieben. »Sie sind immer noch in der Halle, vielleicht können wir was hören.«
    Alle drei lugten vorsichtig über das Geländer. Die düstere Halle unten war voller Hexen und Zauberer, darunter Harrys gesamte Leibgarde. Sie tuschelten aufgeregt miteinander. Genau in der Mitte der Schar erkannte Harry den dunklen, fetthaarigen Kopf und die markante Nase seines verhasstesten Lehrers in Hogwarts, Professor Snape. Harry beugte sich noch weiter über das Geländer. Was Snape für den Orden des Phönix unternahm, interessierte ihn sehr …
    Eine dünne, fleischfarbene Schnur senkte sich vor Harrys Augen herab. Er blickte auf und sah Fred und George eine Treppe höher, die vorsichtig das Langziehohr auf den dunklen Menschenknäuel unten sinken ließen. Doch schon im nächsten Moment gingen alle in Richtung Haustür und waren außer Sicht.
    »Verdammt«, hörte Harry Fred flüstern, während er das Langziehohr wieder einholte.
    Sie hörten, wie sich die Haustür öffnete und wieder schloss.
    »Snape bleibt nie zum Essen hier«, klärte Ron Harry mit leiser Stimme auf. »Gott sei Dank. Komm.«
    »Und denk dran, in der Halle leise zu sein, Harry«, flüsterte Hermine.
    Als sie an der Reihe von Hauselfenköpfen an der Wand vorbeikamen, sahen sie, wie Lupin, Mrs Weasley und Tonks die vielen Schlösser und Riegel der Haustür hinter den gerade Hinausgegangenen magisch versiegelten.
    »Wir essen unten in der Küche«, flüsterte Mrs Weasley und nahm sie am Fuß der Treppe in Empfang. »Harry, mein Lieber, würdest du bitte auf Zehenspitzen durch die Halle gehen, es ist diese Tür dort –«
    KNALL .
    »Tonks!«, rief Mrs Weasley entsetzt und wandte sich um.
    Tonks lag der Länge nach auf dem Boden. »Tut mir leid!«, jammerte sie. »Dieser bescheuerte Schirmständer, jetzt stolpere ich schon das zweite Mal über den –«
    Doch ihre Worte gingen in einem fürchterlichen, ohrenbetäubenden Schrei unter, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Die mottenzerfressenen Samtvorhänge, an denen Harry kurz zuvor vorbeigegangen war, waren auseinandergeflogen, aber hinter ihnen befand sich keine Tür. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Harry, er würde durch ein Fenster blicken, ein Fenster, hinter dem eine alte Frau mit schwarzer Haube schrie und schrie, als ob sie gefoltert würde – dann erkannte er, dass es nichts weiter war als ein lebensgroßes Porträt, allerdings das wirklichkeitsgetreuste und abstoßendste, das er je gesehen hatte.
    Die Alte sabberte und verdrehte die Augen, beim Schreien spannte sich ihre gelbliche Haut straff übers Gesicht; und nun erwachten hinter ihnen, überall in der Halle, die anderen Porträts und fingen ebenfalls zu schreien an, so dass Harry wegen des Lärms tatsächlich die Augen zukniff und sich die Hände auf die Ohren drückte.
    Lupin und Mrs Weasley stürzten herbei und versuchten, die Vorhänge wieder über die Alte zu ziehen, doch sie wollten sich nicht schließen lassen, und die Frau kreischte nur noch lauter und fuchtelte mit ihren Klauenhänden, als wollte sie ihre Gesichter erwischen.
    »Dreck! Abschaum! Ausgeburten von Schmutz und Niedertracht! Halbblüter, Mutanten, Missgeburten, hinfort von hier! Wie könnt ihr es wagen, das Haus meiner Väter zu besudeln –«
    Tonks entschuldigte sich immer wieder, während sie das klobige, schwere Trollbein über den Fußboden schleifte; Mrs Weasley gab den Versuch auf, die Vorhänge zu schließen, eilte durch die Halle und versah alle anderen Porträts per Zauberstab mit einem

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