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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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schmutzige Hand, als wollte er abstimmen.
    Ginny kicherte.
    »Die Versammlung ist zu Ende, Dung«, sagte Sirius, während sich alle um den Tisch setzten. »Harry ist hier.«
    »Hä?«, sagte Mundungus und spähte durch sein verfilztes rotbraunes Haar niedergeschlagen zu Harry hinüber. »Meine Güte, is’ er. Jaah … alles in Or’nung mit dir, ’Arry?«
    »Ja«, sagte Harry.
    Mundungus, der Harry unentwegt anstarrte, stöberte fahrig in seinen Taschen und zog eine schmierige schwarze Pfeife hervor. Er steckte sie in den Mund, entzündete sie mit seinem Zauberstab und nahm einen tiefen Zug. Augenblicke später verhüllten ihn große wabernde Wolken grünlichen Rauchs.
    »Schuld dir ’ne Enschulligung«, grunzte eine Stimme inmitten der stinkenden Wolke.
    »Zum letzten Mal, Mundungus«, rief Mrs Weasley, »rauch bitte dieses Kraut nicht in der Küche, schon gar nicht kurz vor dem Essen!«
    »Ah«, machte Mundungus. »Gut. Sorry, Molly.«
    Die Rauchwolke verschwand, als Mundungus seine Pfeife wieder in die Tasche steckte, doch zurück blieb ein beißender Geruch nach brennenden Socken.
    »Und wenn ihr noch vor Mitternacht essen wollt, könnte ich ein wenig Hilfe gebrauchen«, sagte Mrs Weasley in die Runde. »Nein, du bleibst sitzen, Harry, du hast eine lange Reise hinter dir.«
    »Du musst mir nur sagen, was ich tun soll, Molly«, sagte Tonks begeistert und stürmte herbei.
    Mrs Weasley zögerte. Sie sah besorgt aus.
    »Ähm – nein, schon gut, Tonks, du ruhst dich auch aus, du hast heute genug getan.«
    »Aber nein, ich möchte helfen!«, sagte Tonks eifrig und warf einen Stuhl um, als sie zur Anrichte stürzte, aus der Ginny gerade Besteck nahm.
    Bald schnitten eine Reihe schwerer Messer ganz von alleine Fleisch und Gemüse, überwacht von Mr Weasley, während Mrs Weasley in einem Kessel rührte, der über dem Feuer hing, und die Helfer Teller, Kelche und Speisen aus der Vorratskammer holten. Harry war am Tisch sitzen geblieben wie Sirius und Mundungus, der ihn immer noch traurig anblinzelte.
    »Haste seither die alte Figgy wiedergesehn?«, fragte er.
    »Nein«, sagte Harry, »ich habe niemanden getroffen.«
    »Hör mal, ich wär ja nich weggegangen«, sagte Mundungus, beugte sich vor und schlug einen flehenden Ton an, »aber da war dieses einmalige Geschäft –«
    Harry spürte etwas an seinen Knien entlangstreichen und zuckte zusammen, doch es war nur Krummbein, Hermines säbelbeiniger orangeroter Kater, der sich schnurrend einmal um Harrys Beine schlängelte, dann auf Sirius’ Schoß hüpfte und sich dort zusammenrollte. Sirius kraulte ihn abwesend hinter den Ohren und wandte sich mit immer noch grimmiger Miene an Harry.
    »Schönen Sommer gehabt bisher?«
    »Nein, er war miserabel«, sagte Harry.
    Zum ersten Mal huschte der Anflug eines Grinsens über Sirius’ Gesicht.
    »Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, worüber du dich beschwerst.«
    »Was?«, sagte Harry verdutzt.
    »Mir persönlich wär ein Dementorenangriff ganz lieb gewesen. Ein tödlicher Kampf um meine Seele wär eine hübsche Unterbrechung der Langeweile gewesen. Du glaubst, dir wär’s schlecht ergangen, aber wenigstens bist du aus dem Haus gekommen und hast dir ein wenig die Beine vertreten, dir ein paar Kämpfe eingehandelt … Ich sitze seit einem Monat hier fest.«
    »Wieso das?«, fragte Harry stirnrunzelnd.
    »Weil das Zaubereiministerium immer noch hinter mir her ist, und Voldemort weiß inzwischen bestimmt genau Bescheid, dass ich ein Animagus bin, Wurmschwanz wird es ihm gesagt haben, also ist meine Maskierung nutzlos. Ich kann nicht viel für den Orden des Phönix tun … jedenfalls meint das Dumbledore.«
    Etwas an dem leicht bedrückten Tonfall, mit dem Sirius Dumbledores Namen aussprach, sagte Harry, dass auch Sirius nicht besonders gut auf den Schulleiter zu sprechen war. Harry spürte ein jähes Gefühl der Zuneigung für seinen Paten.
    »Wenigstens weißt du, was passiert ist«, sagte er aufmunternd.
    »Oh, ja«, entgegnete Sirius sarkastisch. »Ich hör mir Snapes Berichte an, lass all die hämischen Andeutungen über mich ergehen, dass er dort draußen sein Leben riskiert, während ich hier auf dem Hintern sitze und es mir hübsch gemütlich mache … fragt er mich doch, wie es mit dem Putzen vorangeht –«
    »Putzen?«, fragte Harry.
    »Wir versuchen, dieses Haus für menschliche Bewohner herzurichten«, sagte Sirius und wies mit ausladender Geste auf die schäbige Küche. »Seit zehn Jahren hat keiner mehr hier gelebt,

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