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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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schwarze Schemen auf und versperrten ihnen den Weg nach links und rechts; Augen glitzerten durch Kapuzenschlitze, ein Dutzend erleuchteter Zauberstabspitzen zielte direkt auf ihre Herzen. Ginny keuchte entsetzt auf.
    »Gib sie mir, Potter«, wiederholte die gedehnte Stimme von Lucius Malfoy und er streckte seine offene Hand aus.
    Harrys Innerstes verkrampfte sich und ihm wurde schlecht. Sie saßen in der Falle und waren eins zu zwei in der Unterzahl.
    »Gib sie mir«, sagte Malfoy abermals.
    »Wo ist Sirius?«, fragte Harry.
    Einige Todesser lachten; eine raue weibliche Stimme aus der Mitte der Schattengestalten zu Harrys Linken sagte triumphierend: »Der Dunkle Lord weiß es immer!«
    »Immer«, wiederholte Malfoy leise. »Jetzt gib mir die Prophezeiung, Potter.«
    »Ich will wissen, wo Sirius ist!«
    »Ich will wissen, wo Sirius ist!«, äffte ihn die Frau zu seiner Linken nach. Sie und die anderen Todesser waren so dicht herangerückt, dass sie nur noch wenige Schritte von Harry und den anderen entfernt waren und ihn mit dem Licht ihrer Zauberstäbe blendeten.
    »Ihr habt ihn«, sagte Harry und ignorierte die Panik, die in seiner Brust aufstieg, das Grauen, gegen das er kämpfte, seit sie die siebenundneunzigste Reihe betreten hatten. »Er ist hier. Ich weiß es.«
    »Das tleine Beeby ist vor Angst auftewacht und hat tetlaubt, was es teträumt hat, ist waahr«, sagte die Frau mit einer schrecklichen, nachgeahmten Babystimme. Harry spürte, dass Ron neben ihm sich bewegte.
    »Mach nichts«, murmelte Harry. »Noch nicht –«
    Von der Frau, die ihn nachgeäfft hatte, kam ein heiseres, schreiendes Lachen.
    »Hört ihr ihn? Hört ihr ihn? Gibt den anderen Kindern Anweisungen, als ob er vorhätte, gegen uns zu kämpfen!«
    »Oh, du kennst Potter nicht, wie ich ihn kenne, Bellatrix«, sagte Malfoy leise. »Er hat eine große Schwäche für Heldentum; der Dunkle Lord weiß sehr wohl darum. Jetzt gib mir die Prophezeiung, Potter.«
    »Ich weiß, dass Sirius hier ist«, sagte Harry, obwohl die Panik ihm die Brust zuschnürte und er das Gefühl hatte, nicht richtig atmen zu können. »Ich weiß, dass ihr ihn habt!«
    Noch mehr Todesser lachten, am lautesten jedoch die Frau.
    »Es ist an der Zeit, dass du den Unterschied zwischen Leben und Traum begreifst, Potter«, sagte Malfoy. »Jetzt gib mir die Prophezeiung oder wir benutzen unsere Zauberstäbe.«
    »Dann nur zu«, sagte Harry und hob seinen Zauberstab auf Brusthöhe. Zugleich hoben sich zu seinen Seiten die fünf Zauberstäbe von Ron, Hermine, Neville, Ginny und Luna. Der Knoten in Harrys Magen zog sich fester zusammen. Wenn Sirius nicht hier war, hatte er seine Freunde für nichts und wieder nichts in den Tod geführt …
    Aber die Todesser griffen nicht an.
    »Händige mir die Prophezeiung aus, dann muss keinem etwas geschehen«, sagte Malfoy kühl.
    Nun war es an Harry, zu lachen.
    »Jaah, genau!«, sagte er. »Ich gebe Ihnen diese – Prophezeiung, wie Sie es nennen? Und Sie werden uns einfach nach Hause abhauen lassen, ja?«
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, da kreischte die Todesserin: »Accio Proph–«
    Harry war auf sie vorbereitet: Er rief »Protego!«, bevor sie den Zauberspruch beendet hatte, und obwohl ihm die Glaskugel bis zu den Fingerspitzen rutschte, konnte er sie noch festhalten.
    »Oh, er kennt das Spiel, das klitzekleine Baby Potter«, sagte sie und ihre wahnsinnigen Augen starrten durch die Kapuzenschlitze. »Nun gut, also dann –«
    » NEIN, HAB ICH DIR GESAGT !«, brüllte Lucius Malfoy die Frau an. »Wenn du sie zerschlägst –!«
    Harry raste der Kopf. Die Todesser wollten diese staubige Glasgespinstkugel. Er hatte kein Interesse an ihr. Er wollte nichts weiter, als sie alle lebendig hier rausbringen, dafür sorgen, dass keiner seiner Freunde einen schrecklichen Preis für seine Dummheit bezahlte …
    Die Frau trat vor, weg von ihren Gefährten, und zog ihre Kapuze herunter. Askaban hatte das Gesicht von Bellatrix Lestrange ausgemergelt, es war hager und schädelartig geworden, doch ein fiebriges, fanatisches Glühen erweckte es zum Leben.
    »Du musst noch ein wenig überzeugt werden?«, sagte sie und ihre Brust wogte rasch. »Sehr schön – nehmt die Kleinste«, befahl sie den Todessern neben sich. »Lasst ihn zusehen, wie wir das kleine Mädchen foltern. Ich werde es tun.«
    Harry spürte, wie die anderen sich dicht um Ginny scharten. Er machte einen Schritt zur Seite, damit er direkt vor ihr stand, und hielt sich die Prophezeiung

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