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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Tintenfass und eine schöne scharlachrote Schreibfeder erstrahlen ließ. Harry war klar, dass die Porträts rund um sie her wach waren und gebannt Dumbledores Erklärung lauschten; gelegentlich konnte er das Rascheln eines Umhangs hören oder ein leichtes Räuspern. Phineas Nigellus war immer noch nicht zurückgekehrt …
    »Professor Snape entdeckte«, nahm Dumbledore den Faden wieder auf, »dass du seit Monaten von der Tür zur Mysteriumsabteilung geträumt hattest. Voldemort war natürlich besessen von der Möglichkeit, die Prophezeiung zu hören, seit er seinen Körper wiedergewonnen hatte; und wenn er in Gedanken an der Tür verweilte, tatest du es auch, obwohl du nicht wusstest, was es bedeutete.
    Und dann hast du gesehen, wie Rookwood, der vor seiner Festnahme in der Mysteriumsabteilung gearbeitet hatte, Voldemort erklärte, was wir schon immer wussten – dass die Prophezeiungen, die in der Mysteriumsabteilung aufbewahrt werden, mit starkem Schutz umgeben sind. Nur die Menschen, auf die sie sich beziehen, können sie aus ihren Regalen heben, ohne dem Wahnsinn zu verfallen: Deshalb hätte entweder Voldemort selbst das Zaubereiministerium betreten und es riskieren müssen, sich doch noch zu offenbaren – oder du hättest sie für ihn holen müssen. Dass du Okklumentik lerntest, wurde nun umso dringlicher.«
    »Aber ich hab’s nicht getan«, murmelte Harry. Er sagte es laut in dem Versuch, die tödliche Last der Schuld in ihm zu lindern: Ein Geständnis würde den schrecklichen Druck mindern, der sein Herz zerquetschte. »Ich habe nicht geübt, es hat mich nicht gekümmert, ich hätte es schaffen können, dass diese schrecklichen Träume aufhören, Hermine hat mir ständig gesagt, ich solle es tun, und wenn ich es getan hätte, dann wäre er nie imstande gewesen mir zu zeigen, wohin ich gehen sollte, und – Sirius wär nicht – Sirius wär nicht –«
    Etwas in Harrys Kopf brach auf: ein Bedürfnis, sich zu rechtfertigen, zu erklären –
    »Ich wollte rausfinden, ob er Sirius wirklich gefangen hatte, ich bin in Umbridges Büro gegangen, ich hab im Feuer mit Kreacher gesprochen, und er hat gesagt, Sirius sei nicht da, er sei fortgegangen!«
    »Kreacher hat gelogen«, sagte Dumbledore ruhig. »Du bist nicht sein Herr, er konnte dich belügen, ohne dass er sich bestrafen musste. Kreacher wollte, dass du ins Zaubereiministerium gingst.«
    »Er – er hat mich absichtlich dort hingeschickt?«
    »O ja. Kreacher, fürchte ich, hat monatelang nicht nur einem Herrn gedient.«
    »Wie?«, sagte Harry verdutzt. »Er hat das Haus am Grimmauldplatz seit Jahren nicht verlassen.«
    »Kreacher packte kurz vor Weihnachten die Gelegenheit beim Schopf«, sagte Dumbledore, »als Sirius ihn offenbar mit ›raus hier‹ angebrüllt hatte. Er nahm Sirius beim Wort und hat dies als Befehl gedeutet, das Haus zu verlassen. Er ging zum einzigen Mitglied der Familie Black, vor dem er noch irgendwelchen Respekt hatte … Blacks Cousine Narzissa, Schwester von Bellatrix und Frau von Lucius Malfoy.«
    »Woher wissen Sie das alles?«, fragte Harry. Sein Herz schlug sehr schnell. Ihm war schlecht. Er erinnerte sich, dass er sich wegen Kreachers merkwürdiger Abwesenheit zu Weihnachten Sorgen gemacht hatte, erinnerte sich, dass Kreacher auf dem Dachboden wieder aufgetaucht war …
    »Kreacher hat es mir gestern Abend erzählt«, sagte Dumbledore. »Als du nämlich Professor Snape diese verdeckte Warnung gabst, erkannte er, dass du eine Vision von Sirius gehabt hattest, wie er in den Tiefen der Mysteriumsabteilung gefangen war. Genau wie du hat er sofort versucht, mit Sirius Kontakt aufzunehmen. Dazu muss ich sagen, dass Mitglieder des Phönixordens zuverlässigere Methoden haben, miteinander zu kommunizieren, als durch den Kamin in Dolores Umbridges Büro. Professor Snape fand heraus, dass Sirius am Leben und wohlbehalten im Haus am Grimmauldplatz war.
    Als du jedoch nicht von dem Ausflug mit Dolores Umbridge in den Wald zurückgekehrt bist, begann Professor Snape sich Sorgen zu machen, du könntest immer noch glauben, Sirius sei ein Gefangener von Lord Voldemort. Er hat umgehend gewisse Mitglieder des Ordens alarmiert.«
    Dumbledore seufzte schwer und fuhr fort. »Alastor Moody, Nymphadora Tonks, Kingsley Shacklebolt und Remus Lupin waren im Hauptquartier, als er Kontakt aufnahm. Alle erklärten sich bereit, dir sofort zu Hilfe zu eilen. Professor Snape verlangte, dass Sirius zurückbleiben solle, da er jemanden im Hauptquartier brauchte,

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