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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Süßigkeiten, die dich krank machen«, flüsterte George und behielt wachsam Mrs Weasleys Rücken im Blick. »Nicht ernstlich krank natürlich, nur krank genug, damit man dich aus dem Unterricht schickt, wenn dir danach ist. Fred und ich haben sie diesen Sommer entwickelt. Das sind zweigeteilte, farblich gekennzeichnete Süßigkeiten zum Kauen. Wenn du von den Kotzpastillen die orange Hälfte isst, wird dir schlecht. Sobald sie dich aus dem Unterricht in den Krankenflügel gescheucht haben, schluckst du die lila Hälfte –«
    »›– die dich wieder vollkommen fit macht und es dir ermöglicht, der Freizeitbeschäftigung deiner Wahl nachzugehen, und das in einer Stunde, die andernfalls nutzloser Langeweile gewidmet wäre.‹ Das schreiben wir jedenfalls in den Anzeigen«, flüsterte Fred, der sich aus Mrs Weasleys Sichtfeld gestohlen hatte und jetzt ein paar verstreute Doxys vom Boden kehrte und sie zu den anderen in seine Tasche steckte. »Aber sie sind noch nicht ganz ausgereift. Im Moment haben unsere Testpersonen weiterhin gewisse Schwierigkeiten damit, lang genug mit dem Kotzen aufzuhören, um das lila Ende schlucken zu können.«
    »Testpersonen?«
    »Wir«, sagte Fred. »Wir nehmen sie abwechselnd. George hat die Kollapskekse gegessen – das Nasblutnugat haben wir alle beide ausprobiert –«
    »Mum dachte, wir hätten uns duelliert«, sagte George.
    »Ihr habt also immer noch vor, diesen Scherzartikelladen aufzumachen?«, murmelte Harry, wobei er so tat, als würde er die Düse an seinem Spray neu einrichten.
    »Nun, wir haben bisher noch nicht die Gelegenheit gehabt, uns um Räumlichkeiten zu kümmern«, sagte Fred und wurde noch leiser, als Mrs Weasley sich die Stirn mit ihrem Halstuch abwischte, bevor sie wieder zum Angriff schritt, »also betreiben wir ihn im Moment noch als Versandhandel. Letzte Woche haben wir Anzeigen in den Tagespropheten gesetzt.«
    »Alles dank dir, Alter«, sagte George. »Aber mach dir keine Sorgen … Mum hat keine Ahnung. Sie will den Tagespropheten nicht mehr lesen, weil er Lügen über dich und Dumbledore verbreitet.«
    Harry grinste. Er hatte den Weasley-Zwillingen das Preisgeld von tausend Galleonen aufgenötigt, das er im Trimagischen Turnier gewonnen hatte, damit sie ihren Traum verwirklichen konnten, einen Laden für Zauberscherze zu eröffnen, und doch war er froh zu hören, dass Mrs Weasley nichts von seinem Beitrag zur Förderung ihres Vorhabens wusste. Einen Scherzartikelladen zu betreiben war in ihren Augen keine geeignete Berufslaufbahn für zwei ihrer Söhne.
    Das Dedoxieren der Vorhänge beanspruchte fast den ganzen Vormittag. Es war nach zwölf, als Mrs Weasley endlich ihr Schutztuch abnahm, sich in einen durchhängenden Sessel sinken ließ und mit einem angewiderten Schrei wieder aufsprang, weil sie sich auf den Sack mit den toten Ratten gesetzt hatte. Die Vorhänge summten nicht mehr; schlaff und feucht vom heftigen Besprühen hingen sie da. Vor ihnen auf dem Boden stand der mit betäubten Doxys gefüllte Eimer neben einer Schüssel mit ihren schwarzen Eiern, an denen Krummbein jetzt schnüffelte und auf die Fred und George begehrliche Blicke warfen.
    »Ich denke, die nehmen wir uns nach dem Mittagessen vor.« Mrs Weasley deutete auf die verstaubten Vitrinen zu beiden Seiten des Kaminsimses. Sie waren vollgestopft mit einem merkwürdigen Sammelsurium von Dingen: einer Auswahl rostiger Dolche, Klauen, einer eingerollten Schlangenhaut, einer Reihe angelaufener Silberkästen mit Inschriften in Sprachen, die Harry nicht verstand, und, am unangenehmsten von allem, einem reich verzierten Kristallflakon mit einem großen, in den Stöpsel eingelassenen Opal, der, da war sich Harry ziemlich sicher, mit Blut gefüllt war.
    Die klirrende Türglocke ging erneut. Alle sahen Mrs Weasley an.
    »Bleibt hier«, sagte sie entschieden und schnappte sich den Sack mit den Ratten, während Mrs Blacks Schreie erneut von unten heraufdrangen. »Ich bring euch ein paar Sandwiches hoch.«
    Sie ging hinaus und schloss sorgfältig die Tür hinter sich. Sofort stürzten alle zum Fenster und lugten hinunter zur Vortreppe. Sie konnten einen zerzausten rotbraunen Haarschopf sehen und einen bedrohlich windschiefen Stapel Kessel.
    »Mundungus!«, sagte Hermine. »Wozu bringt er all die Kessel mit?«
    »Sucht wahrscheinlich nach einem sicheren Platz zum Aufbewahren«, sagte Harry. »Hat er das nicht an dem Abend gemacht, als er mich beschatten sollte? Kessel auf dem Schwarzmarkt

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