Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
Mrs Weasley einen vorwurfsvollen Blick zuwarf.
    »Kreacher ist steinalt, er hat es wahrscheinlich nicht geschafft –«
    »Du wärst überrascht, was Kreacher alles so schafft, wenn er wirklich will, Hermine«, sagte Sirius, der gerade hereinkam. Er trug einen blutverschmierten Sack, der offenbar tote Ratten enthielt. »Ich hab eben Seidenschnabel gefüttert«, erklärte er auf Harrys fragenden Blick hin. »Ich halte ihn oben im Schlafzimmer meiner Mutter. Also … dieses Schreibpult …«
    Er ließ den Sack mit Ratten auf einen Sessel fallen, dann beugte er sich vor, um das verschlossene Schreibpult zu inspizieren, das, wie Harry jetzt erst auffiel, leicht ruckelte.
    »Nun, Molly, ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein Irrwicht ist«, sagte Sirius und spähte durchs Schlüsselloch, »aber vielleicht sollte Mad-Eye mal einen kurzen Blick drauf werfen, bevor wir ihn rauslassen – wie ich meine Mutter kenne, könnte das noch was viel Schlimmeres sein.«
    »Ganz recht, Sirius«, sagte Mrs Weasley.
    Sie sprachen beide in einem bedacht unbekümmerten, höflichen Ton miteinander, an dem Harry deutlich erkannte, dass sie ihren Streit vom Vorabend noch nicht vergessen hatten.
    Im Erdgeschoss ertönte eine laute, klirrende Glocke, und sofort hob ein vielstimmiges Schreien und Wehklagen an, wie schon am Vorabend, als Tonks den Schirmständer umgestoßen hatte.
    »Andauernd sag ich ihnen, sie sollen nicht an der Haustür läuten!«, rief Sirius verärgert und hastete hinaus. Sie hörten ihn die Treppe hinunterpoltern, während Mrs Blacks Gekeife erneut durch das Haus hallte:
    »Schandflecke, schmutzige Halbblüter, Blutsverräter, Gossenkinder …«
    »Schließ bitte die Tür, Harry«, sagte Mrs Weasley.
    Harry nahm sich gewagt lange Zeit, um die Salontür zu schließen; er wollte hören, was unten vor sich ging. Sirius hatte es offenbar geschafft, die Vorhänge vor dem Porträt seiner Mutter zu schließen, denn das Geschrei war verstummt. Er hörte Sirius durch die Halle laufen, dann das Rasseln der Kette an der Haustür, und schließlich sagte eine tiefe Stimme, die er als die von Kingsley Shacklebolt erkannte: »Hestia hat mich gerade abgelöst, sie hat also jetzt Moodys Mantel, ich dachte, ich könnte einen Bericht für Dumbledore abgeben …«
    Harry spürte Mrs Weasleys Blick im Nacken, machte bedauernd die Salontür zu und schloss sich wieder der Doxytruppe an.
    Mrs Weasley stand über Gilderoy Lockharts Ratgeber für Schädlinge in Haus und Hof gebeugt, der aufgeschlagen auf dem Sofa lag, und studierte die Seite über Doxys.
    »Also, hört alle mal zu, ihr müsst aufpassen, weil Doxys beißen und ihre Zähne giftig sind. Ich habe hier eine Flasche mit Gegengift, aber mir wär’s lieber, wenn es niemand bräuchte.«
    Sie richtete sich auf, stellte sich breitbeinig vor die Vorhänge und winkte sie alle nach vorne.
    »Auf mein Kommando fangt ihr gleich an zu sprühen«, sagte sie. »Die werden auf uns zufliegen, denke ich, aber auf den Sprays steht, ein tüchtiger Spritzer wird sie lähmen. Wenn sie sich nicht mehr rühren, werft sie einfach in diesen Eimer.«
    Umsichtig trat sie den anderen aus der Schusslinie und hob ihr Spray.
    »Alles klar – sprüht!«
    Harry hatte gerade mal ein paar Sekunden lang gesprüht, als eine ausgewachsene Doxy aus einer Falte im Stoff hervorgeschossen kam, mit surrenden, glänzenden, käferartigen Flügeln, die kleinen nadelscharfen Zähne gebleckt, den feenartigen Körper mit dichtem schwarzem Haar bedeckt und die vier winzigen Fäustchen erzürnt geballt. Harry erwischte sie mit einer Ladung Doxyzid voll im Gesicht. Sie erstarrte in der Luft und fiel mit einem überraschend lauten Donk auf den abgetretenen Teppich. Harry hob sie auf und warf sie in den Eimer.
    »Fred, was machst du da?«, sagte Mrs Weasley scharf. »Sprüh die sofort ein und wirf sie weg!«
    Harry wandte sich um. Fred hielt eine zappelnde Doxy zwischen Zeigefinger und Daumen.
    »Hab ich dich«, sagte er grinsend und sprühte der Doxy rasch ins Gesicht, so dass sie in Ohnmacht fiel, doch kaum hatte ihm Mrs Weasley den Rücken zugekehrt, steckte er sie augenzwinkernd in die Tasche.
    »Wir wollen das Doxygift für unsere Nasch-und-Schwänz-Leckereien testen«, tuschelte George Harry zu.
    Harry sprayte geschickt zwei Doxys auf einmal an, die geradewegs auf seine Nase zuflirrten, trat dann näher zu George und murmelte, ohne die Lippen zu bewegen: »Was sind Nasch-und-Schwänz-Leckereien?«
    »Eine Auswahl von

Weitere Kostenlose Bücher