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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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sagte Harry, »das mache ich schon seit über einem Jahr.«
    »Und du bist fünfzehn Jahre alt?«
    »Ja, und –«
    »Du hast das in der Schule gelernt?«
    »Ja, Professor Lupin hat es mir im dritten Jahr beigebracht, wegen der –«
    »Beeindruckend«, sagte Madam Bones und starrte auf ihn herab, »ein echter Patronus in diesem Alter … wirklich sehr beeindruckend.«
    Einige der Zauberer und Hexen in ihrem Umkreis fingen erneut an zu tuscheln; ein paar nickten, doch andere schüttelten stirnrunzelnd den Kopf.
    »Es geht nicht darum, wie beeindruckend der Zauber war«, sagte Fudge gereizt. »Im Gegenteil, je beeindruckender, desto schlimmer, würde ich meinen, wenn man bedenkt, dass der Junge es direkt vor den Augen eines Muggels getan hat!«
    Die eben noch die Stirn gerunzelt hatten, murmelten nun zustimmend, doch es war der Anblick von Percys salbungsvollem leichtem Nicken, der Harry die Zunge löste.
    »Ich hab es wegen der Dementoren getan!«, sagte er laut, bevor ihm wieder jemand ins Wort fallen konnte.
    Er hatte weiteres Getuschel erwartet, doch das Schweigen, das eintrat, schien irgendwie noch drückender als zuvor.
    »Dementoren?«, sagte Madam Bones nach einem Augenblick, und ihre dichten Augenbrauen hoben sich, bis ihr Monokel herauszufallen drohte. »Was soll das heißen, Junge?«
    »Das heißt, es waren zwei Dementoren in dieser Gasse und sie haben mich und meinen Cousin angegriffen!«
    »Ah!«, machte Fudge erneut und blickte gehässig feixend in die Runde des Zaubergamots, als würde er alle auffordern, sich ebenfalls über den Witz zu amüsieren. »Ja. Ja, ich dachte mir schon, wir würden etwas Derartiges zu hören bekommen.«
    »Dementoren in Little Whinging?«, sagte Madam Bones höchst überrascht. »Ich verstehe nicht –«
    »Wirklich nicht, Amelia?«, sagte Fudge, unentwegt feixend. »Lassen Sie es mich erklären. Er hat es sich überlegt und ist darauf gekommen, dass Dementoren eine nette kleine Ausrede abgeben würden, wirklich sehr nett. Muggel können Dementoren nicht sehen, stimmt’s, Junge? Äußerst praktisch, äußerst praktisch … also haben wir nur dein Wort und keine Zeugen …«
    »Ich lüge nicht!«, rief Harry laut über ein erneut anhebendes Tuscheln des Gerichts hinweg. »Es waren zwei, sie kamen von beiden Enden der Gasse, alles wurde dunkel und kalt und mein Cousin hat sie gespürt und ist losgelaufen …«
    »Genug, genug!«, sagte Fudge mit sehr überheblichem Gesichtsausdruck. »Ich muss diese gewiss sehr gut einstudierte Geschichte leider unterbrechen –«
    Dumbledore räusperte sich. Im Zaubergamot wurde es wieder still.
    »Wir haben in der Tat einen Zeugen für die Gegenwart der Dementoren in jener Gasse«, sagte er, »einen außer Dudley Dursley, meine ich.«
    Fudges feistes Gesicht schien zu erschlaffen, als hätte jemand die Luft herausgelassen. Er starrte einen kurzen Moment lang zu Dumbledore hinunter, dann sagte er mit der Miene eines Mannes, der sich zusammenreißt: »Wir haben keine Zeit, uns noch mehr Flunkergeschichten anzuhören, fürchte ich, Dumbledore. Ich möchte diese Sache rasch erledigen –«
    »Ich mag mich irren«, sagte Dumbledore liebenswürdig, »aber dürfen nicht die Angeklagten gemäß dem Rechtekatalog des Zaubergamots Zeugen in ihrer Sache benennen? Gehört dies nicht zu den Grundsätzen der Abteilung für Magische Strafverfolgung, Madam Bones?«, fuhr er an die Hexe mit dem Monokel gewandt fort.
    »Richtig«, sagte Madam Bones. »Vollkommen richtig.«
    »Oh, na schön, na schön«, fauchte Fudge. »Wo ist diese Person?«
    »Ich habe sie mitgebracht«, sagte Dumbledore. »Sie ist draußen vor der Tür. Soll ich –«
    »Nein – Weasley, Sie gehen«, bellte Fudge Percy an, der sofort aufstand, die Steinstufen vor dem Richterpodium hinab- und an Dumbledore und Harry vorbeieilte, ohne sie auch nur einmal anzusehen.
    Einen Augenblick später kam Percy wieder, gefolgt von Mrs Figg. Sie sah verängstigt aus und schrulliger denn je. Harry wäre es lieber gewesen, sie hätte ihre Puschen zu Hause gelassen.
    Dumbledore stand auf, bot Mrs Figg seinen Stuhl an und beschwor einen weiteren für sich herauf.
    »Vollständiger Name?«, sagte Fudge laut, als sich Mrs Figg nervös am äußeren Stuhlrand niedergelassen hatte.
    »Arabella Doreen Figg«, sagte Mrs Figg mit ihrer zittrigen Stimme.
    »Und wer genau sind Sie?«, fragte Fudge in gelangweilt hochmütigem Ton.
    »Ich bin Bürgerin von Little Whinging und wohne ganz in der Nähe von Harry

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