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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Potter«, sagte Mrs Figg.
    »Wir haben hier keinen Eintrag, wonach außer Harry Potter noch eine Hexe oder ein Zauberer in Little Whinging lebt«, sagte Madam Bones sofort. »Dieses Gebiet wird stets genau überwacht, angesichts … angesichts der Vorkommnisse in der Vergangenheit.«
    »Ich bin eine Squib«, sagte Mrs Figg. »Also haben Sie wohl keinen Eintrag über mich, oder?«
    »Eine Squib, ja?«, sagte Fudge und fixierte sie argwöhnisch. »Wir werden das überprüfen. Hinterlassen Sie die Einzelheiten über Ihre Abstammung bei meinem Assistenten Weasley. Ach übrigens, können Squibs Dementoren sehen?«, fügte er hinzu und blickte links und rechts die Bank entlang.
    »Ja, können wir!«, sagte Mrs Figg entrüstet.
    Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte Fudge wieder zu ihr hinunter. »Nun denn«, sagte er herablassend. »Wie lautet Ihre Geschichte?«
    »Ich war ausgegangen, um im Eckladen am Ende des Glyzinenwegs Katzenfutter zu kaufen, das war gegen neun am Abend des zweiten August«, plapperte Mrs Figg sogleich los, als ob sie das, was sie sagte, auswendig gelernt hätte, »und da hörte ich Lärm in der Gasse zwischen Magnolienring und Glyzinenweg. Als ich mich der Einmündung dieser Gasse näherte, sah ich Dementoren rennen –«
    »Rennen?«, unterbrach Madam Bones scharf. »Dementoren rennen nicht, sie schweben.«
    »Genau das hab ich gemeint«, erwiderte Mrs Figg hastig und auf ihren verhutzelten Wangen erschienen rosa Flecken. »Die schwebten die Gasse entlang auf zwei Jungen zu, wie mir schien.«
    »Wie sahen sie aus?«, sagte Madam Bones und kniff die Augen zusammen, so dass der Rand ihres Monokels im Fleisch verschwand.
    »Nun, der eine war sehr dick und der andere eher mager –«
    »Nein, nein«, sagte Madam Bones ungeduldig. »Die Dementoren … beschreiben Sie die.«
    »Oh«, sagte Mrs Figg und ein leichtes Rosa kroch ihren Hals hoch. »Sie waren groß. Groß und trugen Umhänge.«
    Harry wurde schrecklich flau in der Magengrube. Was immer Mrs Figg auch sagen mochte, für ihn klang es, als ob sie gerade mal ein Bild von einem Dementor gesehen hätte, und ein Bild konnte niemals vermitteln, wie diese Geschöpfe wirklich waren: ihre unheimliche Art, sich zu bewegen, nur Zentimeter über dem Boden schwebend; ihr Verwesungsgestank; ihr schreckliches Rasseln, wenn sie die Luft umher einsaugten …
    In der zweiten Reihe neigte sich ein untersetzter Zauberer mit großem schwarzem Schnauzbart dicht zu seiner Nachbarin hinüber, einer Hexe mit gekräuselten Haaren, um ihr ins Ohr zu flüstern. Sie grinste und nickte.
    »Groß und trugen Umhänge«, wiederholte Madam Bones kühl, während Fudge verächtlich schnaubte. »Verstehe. Noch etwas?«
    »Ja«, sagte Mrs Figg. »Ich hab sie gespürt. Alles wurde kalt, und es war eine sehr warme Sommernacht, kann ich Ihnen sagen. Und ich hatte das Gefühl … als ob alles Glück aus der Welt verschwunden wäre … und mir fielen … schreckliche Dinge ein …«
    Ihre Stimme zitterte und erstarb.
    Madam Bones’ Augen weiteten sich eine Spur. Harry konnte rote Male unter ihrer Augenbraue erkennen, dort, wo das Monokel sich eingegraben hatte.
    »Was haben die Dementoren getan?«, fragte sie und Harry spürte jähe Hoffnung aufflammen.
    »Sie haben die Jungen angegriffen«, sagte Mrs Figg. Ihre Stimme klang jetzt fester und selbstsicherer und das Rosa schwand allmählich aus ihrem Gesicht. »Einer von ihnen war hingefallen. Der andere wich zurück und hat versucht den Dementor abzuwehren. Das war Harry. Er hat es zweimal versucht und es kam nur silberner Dunst. Beim dritten Versuch hat er einen Patronus hervorgebracht, der den ersten Dementor niederwarf und dann, angefeuert von Harry, den zweiten von seinem Cousin wegjagte. Und so … war es«, schloss Mrs Figg etwas lahm.
    Madam Bones blickte stumm zu Mrs Figg hinab. Fudge sah sie gar nicht an, sondern wühlte in seinen Unterlagen. Schließlich hob er den Blick und sagte recht angriffslustig: »Das haben Sie also gesehen, ja?«
    »So war es«, wiederholte Mrs Figg.
    »Nun denn«, sagte Fudge. »Sie können gehen.«
    Mrs Figg wandte sich von Fudge ab und warf Dumbledore einen ängstlichen Blick zu, dann stand sie auf und schlurfte zur Tür. Harry hörte, wie sie hinter ihr zuschlug.
    »Keine sehr überzeugende Zeugin«, sagte Fudge hochmütig.
    »Oh, ich weiß nicht«, sagte Madam Bones mit ihrer dröhnenden Stimme. »Die Wirkung eines Dementorenangriffs hat sie doch immerhin recht genau beschrieben. Und ich kann mir

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