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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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gibt’s?«, sagte Harry angriffslustig, noch bevor Malfoy den Mund aufmachen konnte.
    »Benimm dich, Potter, oder ich muss dir eine Strafarbeit verpassen«, sagte Malfoy genüsslich, der das glatte blonde Haar und das spitze Kinn seines Vaters hatte. »Du siehst, dass ich im Gegensatz zu dir zum Vertrauensschüler ernannt wurde, was heißt, dass ich im Gegensatz zu dir die Befugnis habe, Strafen zu erteilen.«
    »Ja«, sagte Harry, »aber du bist im Gegensatz zu mir ein Mistkerl, also raus hier und lass uns in Ruhe.«
    Ron, Hermine, Ginny und Neville lachten. Malfoys Lippen kräuselten sich.
    »Sag mal, wie fühlt man sich, wenn man Zweitbester nach Weasley ist, Potter?«, fragte er.
    »Halt die Klappe, Malfoy«, sagte Hermine scharf.
    »Da scheine ich ja einen Nerv getroffen zu haben«, sagte Malfoy grinsend. »Übrigens, sieh dich vor, Potter, weil ich dir auf den Fersen bleibe wie ein Hund, falls du aus der Reihe tanzen solltest.«
    »Raus hier!«, sagte Hermine und stand auf.
    Malfoy kicherte und versetzte Harry noch einen bösartigen Blick, dann ging er den Gang entlang davon und Crabbe und Goyle trampelten hinter ihm drein. Hermine knallte die Abteiltür zu und drehte sich zu Harry um. Sofort war ihm klar, dass auch sie gemerkt hatte, was Malfoy gesagt hatte, und darüber nicht minder bestürzt war.
    »Lass doch noch mal ’nen Frosch springen«, sagte Ron, der offensichtlich überhaupt nichts mitbekommen hatte.
    Vor Neville und Luna konnte Harry nicht offen reden. Er tauschte noch einen unruhigen Blick mit Hermine und starrte dann aus dem Fenster.
    Dass Sirius mit ihm zum Bahnhof gekommen war, hatte er für einen kleinen Spaß gehalten, doch plötzlich kam es ihm leichtsinnig, wenn nicht gar gefährlich vor … Hermine hatte Recht gehabt … Sirius hätte ihn nicht begleiten sollen. Wenn nun Mr Malfoy der schwarze Hund aufgefallen war und er es Draco gesagt hatte? Wenn er nun den Schluss gezogen hatte, dass die Weasleys, Lupin, Tonks und Moody wussten, wo Sirius sich versteckt hielt? Oder hatte Malfoy nur rein zufällig die Worte »wie ein Hund« gebraucht?
    Es ging immer weiter nach Norden und das Wetter blieb unbeständig. Mal benetzte halbherziger Regen die Fenster, dann wiederum hatte die Sonne einen schwachen Auftritt, bis sie erneut von Wolken verdeckt wurde. Als die Dunkelheit hereinbrach und die Lampen in den Abteilen angingen, rollte Luna den Klitterer zusammen, verstaute ihn bedächtig in ihrer Tasche und beschied sich fortan damit, ihre Mitreisenden anzustarren.
    Harry hatte die Stirn ans Fenster gedrückt und versuchte einen ersten Blick auf das ferne Hogwarts zu erhaschen, doch es war eine mondlose Nacht, und das Fenster, über das sich Regenschlieren zogen, war rußig.
    »Wir sollten uns schon mal umziehen«, meinte Hermine schließlich.
    Sie und Ron steckten sich gewissenhaft das Vertrauensschülerabzeichen an die Brust. Harry bemerkte, wie Ron im schwarzen Fenster sein Spiegelbild prüfte.
    Endlich verlangsamte der Zug seine Fahrt, und sie hörten gangauf und gangab den üblichen Tumult losbrechen, als alle überstürzt ihr Gepäck und ihre Tiere zusammensuchten und sich zum Aussteigen bereitmachten.
    Weil Ron und Hermine dies beaufsichtigen sollten, verschwanden sie wieder aus dem Abteil und überließen es Harry und den anderen, sich um Krummbein und Pigwidgeon zu kümmern.
    »Ich trage diese Eule, wenn du willst«, sagte Luna zu Harry und langte nach Pigwidgeon, während Neville Trevor vorsichtig in seine Innentasche steckte.
    »Oh – ähm – danke«, sagte Harry, reichte ihr den Käfig und schloss den von Hedwig fester in die Arme.
    Sie drängten sich aus dem Abteil, und als sie sich in die Menge auf dem Gang einreihten, spürten sie den ersten Hauch der Nachtluft auf den Gesichtern. Langsam ging es voran zu den Türen. Harry konnte die Kiefern riechen, die den Weg zum See hinunter säumten. Er trat auf den Bahnsteig, sah sich um und lauschte nach dem vertrauten Ruf: »Erstklässler hier rüber … Erstklässler …«
    Aber er kam nicht. Stattdessen rief eine ganz andere Stimme, eine barsche Frauenstimme: »Erstklässler hierher in eine Reihe, bitte! Alle Erstklässler zu mir!«
    Eine Laterne schwang auf Harry zu, und in ihrem Licht sah er das markante Kinn und den strengen Haarschnitt von Professor Raue-Pritsche, der Hexe, die Hagrid letztes Jahr in Pflege magischer Geschöpfe für eine Weile vertreten hatte.
    »Wo ist Hagrid?«, fragte er laut.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Ginny,

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