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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was Neville mit dieser kümmerlichen kleinen Pflanze anfangen wollte.
    »Tut der – ähm – irgendwas?«, fragte er.
    »’ne ganze Menge!«, rief Neville stolz. »Er hat einen irren Verteidigungsmechanismus. Hier, halt mal Trevor …«
    Er ließ die Kröte in Harrys Schoß plumpsen und holte eine Schreibfeder aus seiner Schultasche. Luna Lovegoods hervorquellende Augen erschienen wieder über dem Rand ihres auf dem Kopf stehenden Magazins, um zu sehen, was Neville anstellte. Neville, die Zunge zwischen den Zähnen, hob den Mimbulus mimbeltonia auf Augenhöhe, wählte einen Punkt und versetzte dem Gewächs mit der Federspitze einen kräftigen Stich.
    Aus allen Furunkeln der Pflanze spritzte eine Flüssigkeit – dicke, stinkende dunkelgrüne Strahlen. Sie trafen die Decke, die Fenster und spritzten über Luna Lovegoods Magazin; Ginny, die gerade noch rechtzeitig die Arme vors Gesicht gerissen hatte, sah nur aus, als hätte sie einen grünen Schleimhut auf. Harry jedoch, dessen Hände vollauf damit beschäftigt waren, Trevor an der Flucht zu hindern, bekam eine volle Ladung ins Gesicht. Das Zeug roch nach ranziger Jauche.
    Neville, dessen Gesicht und Oberkörper ebenfalls völlig nass waren, schüttelte den Kopf, um das Gröbste aus den Augen zu kriegen.
    »’tschulligung«, keuchte er. »Das hab ich noch nie ausprobiert … wusste gar nicht, dass es doch so … aber macht euch keine Sorgen, Stinksaft ist nicht giftig«, fügte er fahrig hinzu, als Harry einen Mund voll zu Boden spuckte.
    Genau in diesem Moment wurde die Tür ihres Abteils aufgeschoben.
    »Oh … hallo, Harry«, sagte eine nervöse Stimme. »Ähm … stör ich gerade?«
    Harry wischte mit der trevorfreien Hand seine Brillengläser ab. Ein sehr hübsches Mädchen mit langen, glänzend schwarzen Haaren stand in der Tür und lächelte ihn an: Cho Chang, die Sucherin der Quidditch-Mannschaft von Ravenclaw.
    »Oh … hi«, sagte Harry tonlos.
    »Ähm …«, sagte Cho. »Na ja … ich wollt nur mal kurz hallo sagen … also dann tschüss.«
    Sie war ziemlich rosa im Gesicht, als sie die Tür schloss und davonging. Harry sackte stöhnend auf seinen Platz zurück. Wenn Cho ihn doch nur zusammen mit ein paar sehr coolen Leuten gesehen hätte, die sich kugelten vor Lachen über einen Witz, den er gerade erzählt hatte. Stattdessen saß er hier mit Neville und Loony Lovegood, hielt eine Kröte umkrallt und triefte vor Stinksaft.
    »Macht nichts«, sagte Ginny munter. »Schaut mal, das kriegen wir ganz einfach wieder weg.« Sie zog ihren Zauberstab. »Ratzeputz!«
    Der Stinksaft verschwand.
    »’tschulligung«, sagte Neville zum wiederholten Mal mit kleinlauter Stimme.
    Ron und Hermine ließen sich fast eine Stunde lang nicht blicken und inzwischen war der Imbisswagen schon da gewesen. Harry, Ginny und Neville hatten ihre Kürbiskuchen aufgegessen und tauschten nun eifrig Schokofroschkarten, als die Abteiltür aufglitt und die beiden hereinkamen, begleitet von Krummbein und einem schrill in seinem Käfig schreienden Pigwidgeon.
    »Ich verhungre noch!«, sagte Ron, verstaute Pigwidgeon neben Hedwig, schnappte sich einen Schokofrosch von Harry und ließ sich auf den Sitz neben ihm fallen. Er riss die Verpackung auf, biss dem Frosch den Kopf ab und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück, als hätte er einen sehr anstrengenden Morgen hinter sich.
    »Also, in jedem Haus gibt es zwei Vertrauensschüler aus der fünften Klasse«, sagte Hermine, offenbar gründlich schlecht gelaunt, und setzte sich auf ihren Platz. »Jeweils ein Junge und ein Mädchen.«
    »Und ratet mal, wer der Vertrauensschüler in Slytherin ist«, sagte Ron, ohne die Augen zu öffnen.
    »Malfoy«, antwortete Harry sofort, er war sich gewiss, dass seine schlimmste Befürchtung bestätigt würde.
    »Klar«, sagte Ron bitter, stopfte sich den Rest seines Frosches in den Mund und nahm sich noch einen.
    »Und diese blöde Kuh Pansy Parkinson«, sagte Hermine böse. »Wie die Vertrauensschülerin geworden ist, obwohl sie dümmer ist als ein Troll mit Gehirntrauma …«
    »Und wer ist es in Hufflepuff?«, fragte Harry.
    »Ernie Macmillan und Hannah Abbott«, sagte Ron mit vollem Mund.
    »Und in Ravenclaw Anthony Goldstein und Padma Patil«, sagte Hermine.
    »Du bist doch mit Padma Patil zum Weihnachtsball gegangen«, sagte eine undeutliche Stimme.
    Alle wandten sich Luna Lovegood zu, die über den Klitterer hinweg mit starrem Blick Ron ansah. Er

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