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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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»aber wir sollten uns mal hier wegbewegen, wir versperren die Tür.«
    »Oh, ja …«
    Harry und Ginny verloren einander, als sie über den Bahnsteig und durch den Bahnhof gingen. Von der Menge hin und her geschubst, spähte Harry durch die Dunkelheit nach einem Zeichen von Hagrid; er musste hier sein, Harry hatte fest mit ihm gerechnet – darauf, Hagrid wiederzusehen, hatte er sich am meisten gefreut. Doch keine Spur von ihm.
    Er kann nicht fort sein, sagte sich Harry, während er im Strom der Menge langsam durch eine enge Tür und hinaus auf die Straße drängte. Er ist bloß erkältet oder so …
    Er hielt Ausschau nach Ron und Hermine, weil er wissen wollte, was sie davon hielten, dass Professor Raue-Pritsche wieder aufgetaucht war, aber von den beiden war nichts zu sehen, und so ließ er sich die dunkle, regennasse Straße vor dem Bahnhof von Hogsmeade entlangtreiben.
    Hier standen die rund hundert pferdelosen Kutschen, in denen die Schüler ab der zweiten Klasse zum Schloss hochgebracht wurden. Harry warf einen kurzen Blick auf sie, wandte sich ab, um weiter nach Ron und Hermine Ausschau zu halten, stutzte und drehte sich wieder um.
    Die Kutschen waren nicht mehr pferdelos. Zwischen den Deichseln standen Kreaturen. Hätte er ihnen Namen geben müssen, dann hätte er sie wohl Pferde genannt, obwohl sie auch Reptilien ähnelten. Sie waren vollkommen fleischlos, ihre schwarzen Decken klebten an ihren Skeletten, von denen jeder Knochen sichtbar war. Sie hatten drachenartige Köpfe und ihre pupillenlosen Augen waren weiß und blickten starr. Aus den Widerristen ragten Flügel – gewaltige schwarze ledrige Flügel, die aussahen, als würden sie Riesenfledermäusen gehören. Grausig und Unheil bringend wirkten die Geschöpfe, wie sie da still und ruhig in der Düsternis standen. Harry konnte nicht begreifen, warum die Kutschen von diesen schaurigen Pferden gezogen wurden, wo sie sich doch von allein bewegen konnten.
    »Wo ist Pig?«, sagte Rons Stimme direkt hinter Harry.
    »Diese Luna trägt ihn«, antwortete Harry und wandte sich rasch um, weil er unbedingt Ron nach Hagrid fragen wollte. »Wo, glaubst du, ist –«
    »– Hagrid? Keine Ahnung«, sagte Ron mit besorgter Stimme. »Hoffentlich geht’s ihm gut …«
    Nicht weit von ihnen kam Draco Malfoy daher, gefolgt von einer kleinen Schar seiner Spießgesellen, darunter Crabbe, Goyle und Pansy Parkinson. Er stieß ein paar offensichtlich verängstigte Zweitklässler aus dem Weg, damit er und seine Freunde eine Kutsche für sich allein bekamen. Sekunden später löste sich Hermine keuchend aus der Menge.
    »Malfoy war dahinten absolut gemein zu einem Erstklässler. Ich melde das, ich schwör’s, jetzt hat er sein Abzeichen gerade mal drei Minuten und schon schikaniert er die Leute noch schlimmer als sonst … Wo ist Krummbein?«
    »Ginny hat ihn«, sagte Harry. »Da ist sie …«
    Ginny tauchte gerade aus der Menge auf, sie hielt den widerspenstigen Krummbein an sich geklammert.
    »Danke«, sagte Hermine und nahm Ginny den Kater ab. »Kommt, wir nehmen uns zusammen eine Kutsche, bevor alle besetzt sind …«
    »Pig fehlt noch!«, sagte Ron, aber Hermine war schon auf dem Weg zur nächsten freien Kutsche. Harry blieb mit Ron zurück.
    »Was, glaubst du, sind das für Wesen?«, fragte er Ron, während die anderen Schüler an ihnen vorbeiwogten, und nickte zu den grausigen Pferden hinüber.
    »Was für Wesen?«
    »Diese Pferd–«
    Luna erschien mit Pigwidgeons Käfig in den Armen; wie immer zwitscherte die kleine Eule aufgeregt.
    »Da hast du ihn«, sagte sie. »Das ist ja ’ne süße kleine Eule, was?«
    »Ähm … jaah … er ist schon in Ordnung«, sagte Ron schroff. »Also, jetzt kommt, steigen wir ein … was wolltest du sagen, Harry?«
    »Ich wollte wissen, was das für Pferdewesen sind«, sagte Harry, während er, Ron und Luna auf die Kutsche zugingen, in der bereits Hermine und Ginny saßen.
    »Was für Pferdewesen?«
    »Diese Pferdewesen, die die Kutschen ziehen!«, sagte Harry ungeduldig. Immerhin waren sie nur etwa einen Meter vom nächsten entfernt, das sie mit leeren weißen Augen beobachtete. Ron allerdings sah Harry verdutzt an.
    »Wovon redest du eigentlich?«
    »Wovon ich rede – mach doch mal die Augen auf!«
    Harry packte Ron am Arm und wirbelte ihn herum, so dass er von Angesicht zu Angesicht dem geflügelten Pferd gegenüberstand. Ron starrte eine Sekunde lang unverwandt hin, dann drehte er sich zu Harry um.
    »Was soll ich bitte schön

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