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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Ton.
    »Ja, in der Tat«, sagte der Fast Kopflose Nick wissend und lehnte sich durch Neville zu ihr hinüber (Neville zuckte zusammen; es war nicht gerade angenehm, wenn sich ein Geist durch einen hindurchlehnte). »Der Hut hält es für seine Ehrenpflicht, die Schule geziemend zu warnen, wann immer er der Meinung ist –«
    Aber Professor McGonagall, die Anstalten machte, die Liste mit den Namen der Erstklässler zu verlesen, versetzte den flüsternden Schülern einen Blick von der vernichtenden Sorte. Der Fast Kopflose Nick legte einen durchsichtigen Finger auf die Lippen und setzte sich wieder stocksteif hin, als plötzlich das Gemurmel verstummte. Professor McGonagall ließ den Blick noch einmal finster über die vier Haustische schweifen, dann senkte sie die Augen auf ihr langes Stück Pergament und rief laut den ersten Namen auf.
    »Abercrombie, Euan.«
    Der verängstigt wirkende Junge, der Harry schon aufgefallen war, stolperte nach vorne und setzte sich den Hut auf; einzig seine weit abstehenden Ohren verhinderten, dass er ihm sogleich auf die Schultern rutschte. Der Hut überlegte einen Moment, dann öffnete sich der Riss an der Krempe wieder und er verkündete:
    »Gryffindor!«
    Harry klatschte laut mit den anderen Gryffindors, während Euan Abercrombie an ihren Tisch getaumelt kam und sich setzte. Er machte den Eindruck, als würde er am liebsten im Boden versinken und nie wieder einen Blick auf sich ziehen wollen.
    Allmählich dünnte die lange Reihe der Erstklässler aus. In den Pausen zwischen dem Aufrufen der Namen und den Entscheidungen des Sprechenden Huts konnte Harry Rons Magen laut rumoren hören. Schließlich wurde »Zeller, Rose« dem Haus Hufflepuff zugeteilt, Professor McGonagall nahm Hut und Stuhl und schritt mit ihnen davon, und Professor Dumbledore erhob sich.
    Bei aller Bitterkeit, die Harry in der letzten Zeit gegenüber seinem Schulleiter gehegt hatte, fühlte er sich nun, da er Dumbledore vor ihnen allen stehen sah, einigermaßen besänftigt. Hagrid fehlte, dazu noch diese Drachenpferde – das alles hatte ihm das Gefühl gegeben, seine Rückkehr nach Hogwarts, die er so lange gespannt erwartet hatte, wäre voll leidiger Überraschungen, gleich Misstönen in einem vertrauten Lied. Doch nun war es endlich so, wie es sein sollte: Ihr Schulleiter erhob sich, um sie alle beim Empfangsessen zu begrüßen.
    »An unsere Neuen«, sagte Dumbledore mit schallender Stimme, die Arme weit ausgebreitet und ein strahlendes Lächeln auf den Lippen, »willkommen! An unsere alten Hasen – willkommen zurück! Es gibt eine Zeit, um Reden zu halten, aber dies ist sie nicht. Haut rein!«
    Es gab anerkennendes Gelächter, und Beifall brandete auf, als sich Dumbledore elegant setzte und sich den langen Bart über die Schulter warf, damit er ihm beim Essen nicht in die Quere kam – denn aus dem Nichts waren Speisen erschienen, und die fünf langen Tische ächzten unter Braten und Pasteten und Schüsseln mit Gemüse, unter Brot und Soßen und Krügen voll Kürbissaft.
    »Klasse«, sagte Ron mit einem hungrigen Stöhnen, griff sich die nächstbeste Platte mit Koteletts und fing an, seinen Teller zu beladen, unter den wehmütigen Blicken des Fast Kopflosen Nick.
    »Was haben Sie vorhin noch gesagt?«, fragte Hermine das Gespenst. »Von wegen, dass der Sprechende Hut Warnungen ausspricht?«
    »Oh, ja«, sagte Nick, offenbar froh über einen Grund, sich von Ron abzuwenden, der inzwischen mit fast unanständiger Begeisterung Bratkartoffeln aß. »Ja, ich habe den Hut schon mehrmals Warnungen aussprechen hören, immer zu Zeiten, da er große Gefahr für die Schule spürte. Und natürlich lautete sein Rat immer gleich: Steht zusammen und seid stark von innen heraus.«
    »Ui gan ein ut wischn da di schuhe ingefah isch?«, sagte Ron.
    Er hatte den Mund so voll, dass Harry sich wunderte, wie er es schaffte, überhaupt einen Mucks von sich zu geben.
    »Verzeihung, bitte?«, fragte der Fast Kopflose Nick höflich, während Hermine angewidert dreinsah. Ron schluckte seinen gewaltigen Bissen hinunter und sagte: »Wie kann ein Hut wissen, dass die Schule in Gefahr ist?«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte der Fast Kopflose Nick. »Immerhin lebt er in Dumbledores Büro, also würde ich sagen, er schnappt dort dies und jenes auf.«
    »Und er will, dass alle Häuser untereinander befreundet sind?«, sagte Harry und warf einen Blick hinüber zum Tisch der Slytherins, wo Draco Malfoy Hof hielt. »Darauf kann er lange

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