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Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Teufelsschlinge!«
    »Oh, gut, dass ich weiß, wie das, was mich umbringt, heißt, das ist eine große Hilfe«, fauchte Ron und beugte sich nach hinten, damit die Pflanze sich nicht um seinen Hals schlingen konnte.
    »Sei still, ich versuch mich zu erinnern, wie man sie umbringen kann!«, sagte Hermine.
    »Na dann beeil dich, ich ersticke!«, würgte Harry hervor, der mit den Schlingen um seine Brust kämpfte.
    »Teufelsschlinge, Teufelsschlinge … Was hat Professor Sprout gesagt? – Sie mag das Dunkle und Feuchte –«
    »Dann mach Feuer!«, ächzte Harry.
    »Ja – natürlich – aber hier gibt es kein Holz!«, schrie Hermine händeringend.
    »BIST DU VERRÜCKT GEWORDEN ?«, brüllte Ron. » BIST DU NUN EINE HEXE ODER NICHT ?«
    »Ach ja!«, sagte Hermine und riss ihren Zauberstab hervor, schwang ihn, murmelte etwas und schickte einen Strom der gleichen bläulichen Flämmchen gegen die Pflanze, mit denen sie schon Snape angekokelt hatte. Nach wenigen Augenblicken spürten die Jungen, dass die Schlingen sich lockerten und die Pflanze vor dem Licht und der Hitze auswich. Zitternd und mit den Schlingen schlagend, löste sie sich von Harry und Ron und sie konnten die Pflanze schließlich vollends abschütteln.
    »Ein Glück, dass du in Kräuterkunde aufgepasst hast, Hermine«, sagte Harry, als er zu ihr an die Wand sprang und sich den Schweiß vom Gesicht wischte.
    »Ja«, sagte Ron, »und ein Glück, dass Harry den Kopf nicht verliert, wenn’s brenzlig wird – ›es gibt kein Holz‹ – also wirklich! «
    »Da lang«, sagte Harry und deutete auf den einzigen Weg, der sich bot, einen steinernen Gang.
    Alles, was sie außer ihren Schritten hören konnten, war ein sanftes Rieseln von Wasser, das die Wände herablief. Der Gang neigte sich in die Tiefe und Harry musste an Gringotts denken. Mit plötzlichem, schmerzhaftem Herzpochen fiel ihm ein, dass angeblich Drachen die Verliese in der Zaubererbank bewachten. Wenn sie nun auf einen Drachen stießen, auf einen ausgewachsenen Drachen – Norbert war schon schlimm genug gewesen …
    »Kannst du etwas hören?«, flüsterte Ron.
    Harry lauschte. Von oben schien ein leises Rascheln und Klimpern zu kommen.
    »Glaubst du, das ist ein Geist?«
    »Ich weiß nicht … hört sich an wie Flügel.«
    »Da vorn ist Licht und etwas bewegt sich.«
    Sie erreichten das Ende des Ganges und sahen vor sich eine strahlend hell erleuchtete Gruft, deren Decke sich hoch über ihnen wölbte. Sie war voller kleiner, diamantheller Vögel, die im ganzen Raum umherflatterten und herumhüpften. Auf der anderen Seite der Gruft war eine schwere Holztür.
    »Glaubst du, sie greifen uns an, wenn wir durchgehen?«, sagte Ron.
    »Wahrscheinlich«, sagte Harry. »Sie sehen zwar nicht gerade bösartig aus, aber ich glaube, wenn sie alle auf einmal auf uns losgehen … Nun, es bleibt uns nichts anderes übrig … Ich renne hinüber.«
    Er holte tief Luft, bedeckte das Gesicht mit den Armen und stürmte durch die Gruft. Er rechnete jede Sekunde damit, dass sich die Vögel mit scharfen Schnäbeln und Klauen auf ihn stürzten, doch nichts geschah. Harry erreichte die Tür, ohne dass sie sich um ihn kümmerten. Er drückte die Klinke, doch die Tür war verschlossen.
    Die beiden anderen folgten ihm. Sie zogen und rüttelten an der Tür, doch sie gab nicht um Haaresbreite nach, nicht einmal, als es Hermine mit ihrem Alohomora-Spruch probierte.
    »Was nun?«, sagte Ron.
    »Diese Vögel … sie können nicht einfach zum Anschauen hier sein«, sagte Hermine.
    Sie betrachteten die Vögel, die funkelnd über ihren Köpfen umherschwirrten – funkelnd?
    »Das sind keine Vögel!«, sagte Harry plötzlich, »das sind Schlüssel! Geflügelte Schlüssel, seht genau hin. Das muss also heißen …« Er sah sich in der Gruft um, während die anderen beiden zu dem Schlüsselschwarm emporschauten.
    »… ja, seht mal! Besen! Wir müssen den Schlüssel zur Tür einfangen!«
    »Aber es gibt hunderte davon!«
    Ron untersuchte das Türschloss.
    »Wir suchen nach einem großen, altmodischen Schlüssel – vermutlich silbern, wie die Klinke.«
    Sie packten jeder einen Besen, stießen sich hoch in die Luft und fegten inmitten der Wolke aus Schlüsseln herum. Sie grabschten und pickten nach ihnen, doch die verhexten Schlüssel schossen pfeilschnell davon oder tauchten weg, so dass es unmöglich schien, einen zu fangen.
    Nicht umsonst jedoch war Harry der jüngste Sucher seit einem Jahrhundert. Er hatte ein Talent dafür, Dinge zu

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