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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Hermine.
    »Ich weiß!«, rief Harry. Ungestüm stieß er mit der Faust in die Luft: Das war mehr, als er zu hoffen gewagt hatte. Er schritt im Zelt auf und ab; ihm war, als könnte er Berge versetzen; er war nicht einmal mehr hungrig. Hermine quetschte das Porträt von Phineas Nigellus wieder in die Perlentasche, verschloss sie, warf sie beiseite und blickte mit strahlendem Gesicht zu Harry auf.
    »Das Schwert kann Horkruxe zerstören! Koboldgearbeitete Klingen nehmen nur auf, was sie stärkt – Harry, dieses Schwert ist mit Basiliskengift getränkt!«
    »Und Dumbledore hat es mir nicht gegeben, weil er es noch brauchte, und zwar für das Medaillon –«
    »– und es muss ihm klar gewesen sein, dass sie es dir nicht überlassen würden, wenn er es dir in seinem Testament vermachte –«
    »– also hat er eine Kopie angefertigt –«
    »– und eine Fälschung in die Vitrine getan –«
    »– und er hat das echte … wo gelassen?«
    Sie starrten einander an; Harry hatte das Gefühl, als würde die Antwort unsichtbar in der Luft über ihnen hängen, verlockend nah. Warum hatte Dumbledore es ihm nicht gesagt? Oder hatte er es ihm tatsächlich gesagt und er hatte es damals nicht mitbekommen?
    »Denk nach!«, flüsterte Hermine. »Denk nach! Wo hat er es gelassen?«
    »Nicht in Hogwarts«, sagte Harry und ging wieder auf und ab.
    »Irgendwo in Hogsmeade?«, schlug Hermine vor.
    »In der Heulenden Hütte?«, sagte Harry. »Da geht nie jemand rein.«
    »Aber Snape weiß, wie man reinkommt, wär das nicht ein wenig riskant?«
    »Dumbledore hat Snape vertraut«, erinnerte Harry sie.
    »Nicht genug, um ihm zu sagen, dass er die Schwerter vertauscht hatte«, sagte Hermine.
    »Ja, du hast Recht!«, erwiderte Harry; und der Gedanke, dass Dumbledore doch einige wenn auch schwache Vorbehalte gehabt hatte, was Snapes Vertrauenswürdigkeit betraf, besserte seine Laune sogar noch mehr. »Also, hat er das Schwert dann weit entfernt von Hogsmeade versteckt? Was meinst du, Ron? Ron?«
    Harry sah sich um. Einen Moment lang dachte er verwirrt, Ron hätte das Zelt verlassen, dann sah er ihn im Schatten des unteren Bettes liegen, wie versteinert.
    »Ah, jetzt fällt dir ein, dass ich auch noch da bin, ja?«, sagte er.
    »Was?«
    Ron schnaubte und starrte auf die Unterseite des oberen Bettes.
    »Macht ihr beiden nur weiter. Ich will euch den Spaß nicht verderben.«
    Harry blickte verdutzt und Hilfe suchend zu Hermine, aber sie schüttelte den Kopf, offenbar genauso ratlos wie er.
    »Wo liegt das Problem?«, fragte Harry.
    »Problem? Es gibt kein Problem«, sagte Ron, der es beharrlich vermied, Harry anzusehen. »Wenn’s nach dir geht, jedenfalls nicht.«
    Auf der Zeltleinwand über ihren Köpfen machte es ein paarmal plitsch . Es hatte angefangen zu regnen.
    »Also, du hast offensichtlich ein Problem«, sagte Harry. »Spuck’s aus, ja?«
    Ron schwang seine langen Beine vom Bett und setzte sich auf. Er sah böse aus, ganz anders als sonst.
    »Na gut, ich spuck es aus. Erwart bloß nicht, dass ich hier Luftsprünge mache, nur weil es jetzt noch so ein verdammtes Ding gibt, das wir finden müssen. Schreib’s einfach auf die Liste mit den Sachen, die du nicht weißt.«
    »Die ich nicht weiß?«, wiederholte Harry. »Die ich nicht weiß?«
    Plitsch, plitsch, plitsch: Der Regen fiel heftiger und schwerer; er prasselte auf das mit Blättern übersäte Ufer um sie herum und in den Fluss, der durch die Dunkelheit plätscherte. Furcht erstickte Harrys Hochgefühl: Ron sagte genau das, von dem er vermutet und befürchtet hatte, dass er es dachte.
    »Ich will ja nicht behaupten, dass ich mich hier nicht großartig amüsiere«, sagte Ron, »mit meinem verstümmelten Arm und ohne was zu essen und in dieser Saukälte jede Nacht. Ich hatte nur gehofft, dass wir nach den paar Wochen, die wir rumgerannt sind, irgendwas erreicht hätten, verstehst du?«
    »Ron«, sagte Hermine, doch mit so leiser Stimme, dass Ron tun konnte, als hätte er sie durch das laute Getrommel, das der Regen nun auf dem Zelt machte, nicht gehört.
    »Ich dachte, du wüsstest, auf was du dich eingelassen hast«, sagte Harry.
    »Jaah, das dachte ich auch.«
    »Also, und was daran entspricht nicht deinen Erwartungen?«, fragte Harry. Wut kam ihm jetzt zu Hilfe. »Hast du gedacht, wir würden in Fünfsternehotels wohnen? Alle paar Tage einen Horkrux finden? Hast du gedacht, du würdest Weihnachten wieder bei Mami sein?«
    »Wir dachten, du wüsstest, was du tust!«, schrie Ron und

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