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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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drehte sich zu ihnen um, und Harry sah verblüfft, dass er grinste, »die haben sich an Oma ziemlich die Zähne ausgebissen. Kleine alte Hexe, die allein lebt, haben sie sich wahrscheinlich gedacht, da braucht man keinen zu schicken, der besonders viel draufhat. Jedenfalls«, Neville lachte, »ist Dawlish immer noch im St. Mungo und Oma auf der Flucht. Sie hat mir einen Brief geschickt«, er klatschte mit der Hand auf die Brusttasche seines Umhangs, »und schreibt, dass sie stolz auf mich ist und dass ich ganz nach meinen Eltern schlage, und ich soll nicht lockerlassen.«
    »Cool«, sagte Ron.
    »Jaah«, sagte Neville glücklich. »Das Einzige war, dass sie, sobald ihnen klar wurde, dass sie mich nicht in der Hand hatten, zu dem Schluss kamen, Hogwarts könne eigentlich auch ohne mich auskommen. Ich weiß nicht, ob sie vorhatten, mich umzubringen oder nach Askaban zu schicken, auf jeden Fall wusste ich, dass es Zeit war, zu verschwinden.«
    »Aber«, sagte Ron, der vollkommen verwirrt aussah, »gehen – gehen wir jetzt nicht geradewegs zurück nach Hogwarts?«
    »’türlich«, erwiderte Neville. »Du wirst schon sehen. Wir sind da.«
    Sie bogen um eine Ecke und nun lag das Ende des Durchgangs vor ihnen. Eine weitere kurze Treppe führte zu einer Tür genau wie die, die hinter Arianas Porträt versteckt war. Neville stieß sie auf und kletterte hindurch. Harry folgte ihm und hörte, wie Neville irgendwelchen Leuten, die er nicht sehen konnte, zurief: »Schaut mal, wer da kommt. Hab ich es euch nicht gesagt?«
    Als Harry den Raum jenseits des Tunnels betrat, ertönten etliche Schreie und Rufe –
    » HARRY !«
    »Es ist Potter, es ist POTTER !«
    »Ron!«
    »Hermine!«
    Er hatte einen verworrenen Eindruck von farbigen Wandbehängen, von Lampen und vielen Gesichtern. Im nächsten Moment wurden er, Ron und Hermine von etwa zwei Dutzend Leuten bestürmt, die sie umarmten, ihnen auf die Schultern schlugen, ihnen die Haare zerstrubbelten, die Hände schüttelten, als ob sie gerade ein Quidditch-Endspiel gewonnen hätten.
    »Okay, okay, beruhigt euch!«, rief Neville, und als die Menge zurückwich, konnte Harry sich umsehen, wo sie gelandet waren.
    Er erkannte den Raum überhaupt nicht. Er war riesig und wirkte eher wie das Innere eines ungewöhnlich luxuriösen Baumhauses oder die Kajüte eines gigantischen Schiffes. Bunte Hängematten waren an der Decke und an einer Galerie befestigt, die an den dunklen, holzgetäfelten und fensterlosen Wänden entlanglief, die mit hellen Wandteppichen bedeckt waren: Harry sah den goldenen Gryffindor-Löwen auf scharlachrotem Hintergrund prangen; den schwarzen Dachs von Hufflepuff auf gelbem und den bronzenen Adler von Ravenclaw auf blauem Grund. Nur das Silber und Grün von Slytherin fehlte. Es gab vollgestopfte Bücherregale, ein paar Besen lehnten an den Wänden, und in der Ecke stand ein großes Radio mit hölzernem Gehäuse.
    »Wo sind wir?«
    »Raum der Wünsche natürlich!«, sagte Neville. »Besser geht’s nicht, was? Die Carrows waren hinter mir her, und ich wusste, dass ich nur eine einzige Möglichkeit hatte, mich zu verstecken: Ich hab es geschafft, durch die Tür zu kommen, und das hier hab ich vorgefunden! Also, er sah nicht genauso aus wie jetzt, als ich ankam, er war viel kleiner, es gab nur eine Hängematte und nur Wandbehänge von Gryffindor. Aber er hat sich ausgedehnt, als immer mehr von der DA gekommen sind.«
    »Und die Carrows können nicht rein?«, fragte Harry und sah sich nach der Tür um.
    »Nein«, sagte Seamus Finnigan, den Harry erst jetzt erkannte, da er sprach: Seamus’ Gesicht war geschwollen und voll blauer Flecken. »Es ist ein gutes Versteck; solange einer von uns hier drinbleibt, kommen sie nicht an uns ran, die Tür geht nicht auf. Das ist alles Neville zu verdanken. Er hat diesen Raum wirklich im Griff . Du musst dir genau das wünschen, was du brauchst – zum Beispiel ›Ich will nicht, dass irgendwelche Carrow-Anhänger hier reinkommen‹ –, und der Raum macht es für dich! Man muss nur sichergehen, dass die Schlupflöcher verstopft sind! Neville ist unser Mann!«
    »Es ist im Grunde ziemlich einfach«, sagte Neville bescheiden. »Ich war etwa anderthalb Tage hier drin und wurde so richtig hungrig und wünschte, ich könnte was zu essen bekommen, da hat sich der Tunnel zum Eberkopf geöffnet. Ich ging durch und hab Aberforth getroffen. Er versorgt uns mit Essen, denn das ist aus irgendeinem Grund das Einzige, was der Raum wirklich nicht

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