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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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auch noch umgebracht!«
    »Sie steht lediglich unter einem Schockzauber«, sagte Professor McGonagall ungeduldig, die sich gebückt hatte, um Alecto zu untersuchen. »Sie wird bald wieder bei bester Gesundheit sein.«
    »Nein, zum Henker noch mal, wird sie nicht!«, brüllte Amycus. »Nicht, wenn der Dunkle Lord sie zu fassen kriegt! Sie hat doch nach ihm gerufen, ich hab gespürt, wie mein Mal gebrannt hat, und er glaubt, dass wir Potter haben!«
    »›Potter haben‹?«, sagte Professor McGonagall scharf. »Was soll das heißen, ›Potter haben‹?«
    »Er hat uns gesagt, dass Potter vielleicht versucht, in den Ravenclaw-Turm reinzukommen, und dass wir ihn rufen sollen, wenn wir ihn gefasst haben!«
    »Warum sollte Potter versuchen, in den Ravenclaw-Turm hineinzukommen? Potter gehört in mein Haus!«
    In ihrer Stimme voller Zweifel und Wut hörte Harry einen leisen Anflug von Stolz, und jähe Zuneigung für Minerva McGonagall flammte in ihm auf.
    »Wir haben gesagt gekriegt, dass er vielleicht hier reinkommt!«, sagte Carrow. »Keine Ahnung, warum, woher auch?«
    Professor McGonagall stand auf und suchte mit ihren glänzenden Knopfaugen den Raum ab. Zweimal wanderte ihr Blick direkt über die Stelle, wo Harry und Luna standen.
    »Wir können es auf die Kinder schieben«, sagte Amycus und sein schweineähnliches Gesicht wirkte plötzlich verschlagen. »Jaah, das machen wir. Wir sagen, dass Alecto von den Kindern überfallen wurde, von diesen Kindern da oben«, er blickte hoch zu der Sternendecke in Richtung Schlafsäle, »und wir sagen, die hätten sie gezwungen, auf ihr Mal zu drücken, und deshalb hat er einen falschen Alarm gekriegt … dann kann er die bestrafen. Paar Kinder mehr oder weniger, was macht das schon für ’n Unterschied?«
    »Nur den Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge, Mut und Feigheit«, sagte Professor McGonagall, die erblasst war, »kurz, einen Unterschied, den Sie und Ihre Schwester offenbar nicht zu schätzen wissen. Aber lassen Sie mich eines absolut klarstellen. Sie werden Ihre vielen Unzulänglichkeiten nicht den Schülern von Hogwarts in die Schuhe schieben. Das werde ich nicht zulassen.«
    »Wie bitte?«
    Amycus trat vor, bis er Professor McGonagall unangenehm nahe war, sein Gesicht Zentimeter von ihrem entfernt. Sie weigerte sich, zurückzuweichen, und blickte stattdessen auf ihn hinab, als wäre er etwas Widerliches, das sie an einer Klobrille klebend gefunden hatte.
    »Es geht nicht darum, was Sie zulassen, Minerva McGonagall. Ihre Zeit ist vorbei. Jetzt haben wir hier das Kommando, und Sie werden mich unterstützen, oder Sie bezahlen den Preis.«
    Und er spuckte ihr ins Gesicht.
    Harry zerrte den Tarnumhang von sich, hob seinen Zauberstab und sagte: »Das hätten Sie nicht tun sollen.«
    Als Amycus herumwirbelte, rief Harry: »Crucio!«
    Der Todesser wurde von den Füßen gerissen. Er krümmte sich in der Luft wie ein Ertrinkender, schlug um sich und heulte vor Schmerz, und dann donnerte er mit einem Knirschen und Splittern in die Scheibe eines Bücherschranks und brach bewusstlos am Boden zusammen.
    »Ich hab verstanden, was Bellatrix meinte«, sagte Harry, während ihm das Blut durch den Kopf schoss, »man muss es auch wirklich so meinen.«
    »Potter!«, flüsterte Professor McGonagall und griff sich ans Herz. »Potter – Sie sind hier! Was –? Wie –?« Mühsam rang sie um Fassung. »Potter, das war töricht!«
    »Er hat Sie angespuckt«, sagte Harry.
    »Potter, ich – das war sehr – sehr ritterlich von Ihnen – aber ist Ihnen nicht klar –?«
    »O doch«, versicherte ihr Harry. Irgendwie machte ihn ihre Panik ruhiger. »Professor McGonagall, Voldemort ist auf dem Weg.«
    »Oh, dürfen wir jetzt den Namen sagen?«, fragte Luna mit interessierter Miene und zog den Tarnumhang aus. Dass noch ein zweiter Geächteter auftauchte, war offenbar zu viel für Professor McGonagall, die sich an den Kragen ihres alten schottengemusterten Morgenmantels klammerte, rückwärtswankte und in einen nahen Sessel fiel.
    »Ich glaube, es ist egal, wie wir ihn nennen«, sagte Harry zu Luna, »er weiß schon, wo ich bin.«
    Irgendwo tief in seinem Gehirn, in jenem Teil, der mit der entzündeten, brennenden Narbe verbunden war, konnte Harry sehen, wie Voldemort in dem geisterhaft grünen Boot schnell über den dunklen See fuhr … fast hatte er die Insel erreicht, auf der das steinerne Becken stand …
    »Sie müssen fliehen«, flüsterte Professor McGonagall. »Sofort, Potter, so rasch wie

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