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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Sprechenden Hut auf ihren Kopf sinken, und kaum eine Sekunde nachdem er das dunkelrote Haar berührt hatte, rief der Hut: »Gryffindor!«
    Harry hörte, wie Snape leise stöhnte. Lily nahm den Hut ab, gab ihn Professor McGonagall zurück und eilte zu den jubelnden Gryffindors, doch unterwegs warf sie einen Blick zurück zu Snape, und ein trauriges leichtes Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Harry sah Sirius aufrücken, um ihr auf der Bank Platz zu machen. Sie blickte ihn kurz an, schien ihn vom Zug her wiederzuerkennen, verschränkte die Arme und kehrte ihm entschieden den Rücken zu.
    Weitere Namen wurden aufgerufen. Harry sah, wie Lupin, Pettigrew und sein Vater sich zu Lily und Sirius am Gryffindor-Tisch gesellten. Endlich, als nur noch ein Dutzend Schüler auf die Häuser verteilt werden mussten, rief Professor McGonagall Snape auf.
    Harry begleitete ihn zu dem Stuhl und beobachtete, wie er sich den Hut aufsetzte. »Slytherin!« , rief der Sprechende Hut.
    Und Severus Snape ging hinüber auf die andere Seite der Halle, fort von Lily, dorthin, wo die Slytherins ihm zujubelten, wo Lucius Malfoy, mit einem schimmernden Vertrauensschülerabzeichen an der Brust, ihm auf die Schulter klopfte, als er sich neben ihn setzte …
    Und die Szene veränderte sich …
    Lily und Snape gingen über den Hof des Schlosses, offenbar im Streit miteinander. Harry beeilte sich, sie einzuholen, um ihnen zu lauschen. Als er sie erreichte, fiel ihm auf, um wie viel größer sie beide geworden waren: Einige Jahre schienen vergangen zu sein, seit sie den Häusern zugeteilt worden waren.
    »… dachte eigentlich, wir wären Freunde?«, sagte Snape gerade. »Beste Freunde?«
    »Das sind wir, Sev, aber ich mag eben manche von den Leuten nicht, mit denen du rumhängst! Tut mir leid, aber ich hasse Avery und Mulciber! Mulciber! Was findest du an ihm, Sev? Er ist unheimlich! Weißt du, was er neulich mit Mary Macdonald anstellen wollte?«
    Lily war an einer Säule angelangt und lehnte sich dagegen, sie blickte in Snapes schmales, blässliches Gesicht.
    »Das war doch nichts«, sagte Snape. »Es war ein Scherz, weiter nichts –«
    »Es war schwarze Magie, und wenn du das komisch findest –«
    »Was ist mit dem, was Potter und seine Kumpel veranstalten?«, fragte Snape. Dabei stieg ihm wieder die Röte ins Gesicht, offenbar konnte er seinen Unmut nicht zurückhalten.
    »Was hat Potter mit alldem zu tun?«, sagte Lily.
    »Die schleichen sich nachts raus. Dieser Lupin hat irgendwas Seltsames an sich. Wo geht der andauernd hin?«
    »Er ist krank«, sagte Lily. »Es heißt, er sei krank –«
    »Jeden Monat bei Vollmond?«, erwiderte Snape.
    »Ich weiß, was du denkst«, sagte Lily in kühlem Ton. »Warum bist du eigentlich so auf die fixiert? Warum interessiert es dich, was die nachts tun?«
    »Ich versuch dir nur klarzumachen, dass sie nicht so toll sind, wie alle offenbar denken.«
    Er starrte sie so eindringlich an, dass sie errötete.
    »Aber sie verwenden keine schwarze Magie.« Sie senkte die Stimme. »Und du bist wirklich undankbar. Ich hab gehört, was neulich nachts passiert ist. Du bist in diesen Tunnel bei der Peitschenden Weide runtergeschlichen und James Potter hat dich gerettet vor was immer da unten ist –«
    Snapes Gesicht verzerrte sich. »Gerettet?«, prustete er. »Gerettet? Du meinst, er hat den Helden gespielt? Er hat seine eigene Haut gerettet und auch die seiner Freunde! Du wirst nicht – ich lass dich nicht –«
    »Mich lassen? Mich lassen?«
    Lilys leuchtend grüne Augen waren ganz schmal. Snape gab sofort klein bei.
    »Ich meinte nicht – ich will nur nicht mit ansehen, wie man sich über dich lustig macht – er mag dich, James Potter mag dich!« Es war, als würden ihm die Worte gegen seinen Willen entrissen. »Und er ist kein … alle denken … großer Quidditch-Held –« Verbitterung und Abscheu ließen Snapes Worte unzusammenhängend werden, und Lilys Augenbrauen bewegten sich immer höher ihre Stirn hinauf.
    »Ich weiß, dass James Potter ein arroganter Widerling ist«, unterbrach sie Snape. »Das brauchst du mir nicht erst zu sagen. Aber Mulcibers und Averys Vorstellung von Humor ist einfach böse. Böse , Sev. Ich verstehe nicht, wie du mit denen befreundet sein kannst.«
    Harry bezweifelte, dass Snape ihre scharfe Kritik an Mulciber und Avery überhaupt gehört hatte. In dem Moment, als sie Potter beleidigt hatte, hatte sich sein ganzer Körper entspannt, und als sie sich entfernten, war Snapes Gang ein wenig

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