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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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federnder geworden …
    Und die Szene löste sich auf …
    Harry sah nun wieder zu, wie Snape die Große Halle verließ, nachdem er die ZAG -Prüfung in Verteidigung gegen die dunklen Künste abgelegt hatte, sah zu, wie er aus dem Schloss ging, gedankenverloren herumschlenderte und sich dem Platz unter der Buche näherte, wo James, Sirius, Lupin und Pettigrew zusammensaßen. Aber diesmal hielt Harry Abstand, weil er wusste, was passiert war, nachdem James Severus kopfüber in die Luft hatte schnellen lassen und ihn verspottet hatte; er wusste, was getan und gesagt worden war, und es machte ihm keinen Spaß, es noch einmal zu hören. Er sah zu, wie Lily zu der Gruppe stieß und Snape zu Hilfe kam. Aus der Ferne hörte er, wie der gedemütigte und zornige Snape sie mit dem unverzeihlichen Wort anschrie: »Schlammblüterin.«
    Die Szene veränderte sich …
    »Es tut mir leid.«
    »Das interessiert mich nicht.«
    »Es tut mir leid!«
    »Spar dir deine Worte.«
    Es war Nacht. Lily, die einen Morgenrock anhatte, stand mit verschränkten Armen vor dem Porträt der fetten Dame am Eingang des Gryffindor-Turms.
    »Ich bin nur rausgekommen, weil Mary gesagt hat, du hättest gedroht, hier zu schlafen.«
    »Das stimmt. Das hätte ich getan. Ich wollte dich nie Schlammblut nennen, es ist einfach –«
    »Rausgerutscht?« In Lilys Stimme war kein Mitleid. »Es ist zu spät. Seit Jahren entschuldige ich mich für dich. Keiner von meinen Freunden kann verstehen, warum ich überhaupt mit dir rede. Du und deine netten kleinen Todesserfreunde – siehst du, du streitest es nicht einmal ab! Du streitest nicht einmal ab, dass ihr das alle gerne wärt! Du kannst es kaum erwarten, bei Du-weißt-schon-wem mitzumachen, oder?«
    Er öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder, ohne etwas gesagt zu haben.
    »Ich kann mich nicht mehr verstellen. Du hast deinen Weg gewählt, ich den meinen.«
    »Nein – hör zu, ich wollte dich nicht –«
    »– Schlammblut nennen? Aber du nennst jeden, der meine Herkunft hat, Schlammblut, Severus. Warum sollte es bei mir anders sein?«
    Er kämpfte mit Worten, die ihm nicht über die Lippen wollten, doch Lily wandte sich mit einem verächtlichen Blick ab und kletterte durch das Porträtloch zurück …
    Der Korridor löste sich auf, und es dauerte etwas länger, ehe sich eine neue Szene bildete: Harry schien durch wechselnde Formen und Farben zu fliegen, bis sich seine Umgebung wieder verfestigte und er einsam und frierend in der Dunkelheit auf einem Hügel stand, wo der Wind durch die Äste einiger weniger kahler Bäume pfiff. Der erwachsene Snape keuchte, drehte sich auf der Stelle, den Zauberstab fest in der Hand, wartete auf etwas oder jemanden … seine Furcht steckte auch Harry an, obwohl er wusste, dass ihm nichts geschehen konnte, und er blickte über die Schulter und fragte sich, worauf Snape wartete –
    Dann flog ein blendender, gezackter weißer Lichtstrahl durch die Luft: Harry dachte an einen Gewitterblitz, aber Snape war auf die Knie gesunken, und sein Zauberstab war ihm aus der Hand geflogen.
    »Töten Sie mich nicht!«
    »Das hatte ich nicht vor.«
    Jedes Geräusch, das Dumbledore beim Apparieren gemacht hatte, war im Brausen des Windes, der durch die Äste blies, untergegangen. Er stand mit wehendem Umhang vor Snape, sein Gesicht durch das Licht seines Zauberstabs von unten erhellt.
    »Nun, Severus? Welche Botschaft hat Lord Voldemort für mich?«
    »Keine – keine Botschaft – ich bin auf eigene Verantwortung hier!«
    Snape rang die Hände: Mit seinem strähnigen schwarzen Haar, das ihm um den Kopf wirbelte, wirkte er leicht wahnsinnig.
    »Ich – ich komme mit einer Warnung – nein, einem Wunsch – bitte –«
    Dumbledore schnippte mit seinem Zauberstab. Obwohl noch Blätter und Zweige durch die nächtliche Luft um sie her flogen, legte sich Stille über den Ort, an dem er und Snape sich gegenüberstanden.
    »Was könnte ein Todesser von mir erbitten?«
    »Die – die Prophezeiung … die Vorhersage … Trelawney …«
    »Ah ja«, sagte Dumbledore. »Wie viel haben Sie Lord Voldemort mitgeteilt?«
    »Alles – alles, was ich gehört habe!«, sagte Snape. »Deshalb – aus diesem Grund – er glaubt, es geht um Lily Evans!«
    »Die Prophezeiung bezog sich nicht auf eine Frau«, sagte Dumbledore. »Sie erwähnte einen Jungen, der Ende Juli geboren wird –«
    »Sie wissen, was ich meine! Er glaubt, es geht um ihren Sohn, er wird sie jagen – sie alle töten –«
    »Wenn sie Ihnen so viel

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