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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Tisch. Bill und Monsieur Delacour waren gerade mit dem Frühstück fertig, und Mrs Weasley stand an der Bratpfanne und plauderte mit ihnen.
    »Ich soll dir von Arthur alles Gute zu deinem Siebzehnten wünschen, Harry«, sagte Mrs Weasley und sah ihn strahlend an. »Er musste früh raus zur Arbeit, aber zum Abendessen ist er wieder da. Das oberste ist unser Geschenk.«
    Harry setzte sich, nahm das quadratische Päckchen, auf das sie gedeutet hatte, und packte es aus. Es war eine Uhr darin, die fast genauso aussah wie die, die Mr und Mrs Weasley Ron zum siebzehnten Geburtstag geschenkt hatten; sie war golden und hatte statt Zeigern Sterne, die sich um das Zifferblatt drehten.
    »Es hat Tradition, dass man einem Zauberer eine Uhr schenkt, wenn er volljährig wird«, sagte Mrs Weasley und beobachtete ihn gespannt von ihrem Platz am Herd aus. »Die hier ist leider nicht neu wie die von Ron, sie gehörte eigentlich meinem Bruder Fabian, und er ging nicht besonders pfleglich mit seinen Sachen um, auf der Rückseite hat sie ein paar Macken, aber –«
    Der Rest ihrer Worte war nicht mehr zu hören; Harry war aufgesprungen und hatte sie in die Arme geschlossen. Er versuchte eine Menge nie ausgesprochener Dinge in die Umarmung zu legen, und vielleicht verstand sie es, denn als er sie losließ, tätschelte sie ihm unbeholfen die Wange und fuchtelte dann etwas ziellos mit dem Zauberstab herum, worauf eine halbe Packung Schinkenspeck aus der Pfanne sprang und auf den Boden klatschte.
    »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Harry!«, sagte Hermine, als sie in die Küche stürmte und ihr Geschenk oben auf den Stapel legte. »Es ist nur eine Kleinigkeit, aber ich hoffe, es gefällt dir. Was hat er von dir bekommen?«, fügte sie an Ron gewandt hinzu, der sie nicht zu hören schien.
    »Na komm schon, mach das von Hermine auf!«, sagte Ron.
    Sie hatte ihm ein neues Spickoskop gekauft. Die anderen Päckchen enthielten einen magischen Rasierapparat von Bill und Fleur (»Mais oui, der macht Ihnen die sauberste Rasür, die Sie über’aupt bekommen können«, versicherte ihm Monsieur Delacour, »aber Sie müssen ihm deutlisch sagen, was Sie wollen … sonst kann es passieren, dass Sie am Ende ein bieschen weniger ’aare ’aben, als Ihnen lieb ist …«), Pralinen von den Delacours und eine riesige Schachtel mit der neuesten Ware aus Weasleys Zauberhafte Zauberscherze von Fred und George.
    Harry, Ron und Hermine blieben nicht lange am Tisch, denn als Madame Delacour, Fleur und Gabrielle erschienen, wurde es in der Küche ungemütlich voll.
    »Ich pack die Sachen für dich ein«, sagte Hermine munter, während die drei wieder nach oben gingen, und nahm Harry die Geschenke aus den Armen. »Ich bin fast fertig, ich wart nur noch, bis deine restlichen Hosen aus der Wäsche kommen, Ron –«
    Ron begann zu stottern, wurde jedoch jäh unterbrochen, als im ersten Stock eine Tür aufging.
    »Harry, kommst du bitte mal kurz rein?«
    Es war Ginny. Ron blieb abrupt stehen, aber Hermine packte ihn am Ellbogen und zog ihn weiter die Treppe hinauf. Nervös folgte Harry Ginny in ihr Zimmer.
    Er war noch nie hier drin gewesen. Es war klein, aber hell. Ein großes Poster der magischen Musikband Schicksalsschwestern hing an der einen Wand, an der anderen ein Bild von Gwenog Jones, Kapitänin der Holyhead Harpies, des Quidditch-Teams, in dem ausschließlich Hexen spielten. Ein Schreibtisch stand vor dem offenen Fenster, das nach dem Obstgarten ging, wo er und Ginny einst mit Ron und Hermine zwei gegen zwei Quidditch gespielt hatten und wo nun ein großes, perlweißes Zelt stand. Die goldene Fahne an seiner Spitze war auf gleicher Höhe mit Ginnys Fenster.
    Ginny blickte zu Harrys Gesicht auf, holte tief Luft und sagte: »Alles Gute zum siebzehnten Geburtstag.«
    »Jaah … danke.«
    Sie sah ihn unverwandt an; ihm jedoch fiel es schwer, ihren Blick zu erwidern; es war, als ob er in ein strahlendes Licht sehen würde.
    »Hübsche Aussicht«, sagte er matt und wies zum Fenster.
    Sie ging nicht darauf ein. Er konnte es ihr nicht verdenken.
    »Ich wusste nicht, was ich dir schenken soll«, sagte sie.
    »Du musst mir nichts schenken.«
    Sie überging auch das.
    »Ich wusste nicht, was du brauchen könntest. Nichts allzu Großes, weil du das nicht mitnehmen kannst.«
    Er wagte einen Blick zu ihr hin. Sie hatte keine Tränen in den Augen; das war einer der vielen wunderbaren Züge an Ginny, sie war selten weinerlich. Er hatte manchmal überlegt, dass ihre sechs

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