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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Brüder sie wohl abgehärtet hatten.
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu.
    »Deshalb hab ich mir dann gedacht, dass ich dir gerne was geben würde, das dich an mich erinnert, weißt du, falls du vielleicht eine von diesen Veela triffst, wenn du weg bist und machst, was auch immer du machst.«
    »Ich glaub ehrlich gesagt, zu irgendwelchen Verabredungen wird es unterwegs wohl kaum Gelegenheit geben.«
    »Das ist der Silberstreif, auf den ich gehofft habe«, flüsterte sie, und dann küsste sie ihn, wie sie ihn nie zuvor geküsst hatte, und Harry erwiderte ihren Kuss, und es war glückseliges Versinken, besser als Feuerwhisky; sie war das einzig Wirkliche auf der Welt, Ginny, wie er sie jetzt spürte, die eine Hand auf ihrem Rücken und die andere in ihrem langen, süß duftenden Haar –
    Hinter ihnen knallte die Tür auf und sie schreckten auseinander.
    »Oh«, sagte Ron spitz. »Verzeihung.«
    »Ron!« Hermine stand direkt hinter ihm, leicht außer Atem. Ein unnatürliches Schweigen trat ein, bis Ginny mit dünner, leiser Stimme sagte: »Dann mal alles Gute, Harry.«
    Ron hatte puterrote Ohren; Hermine wirkte nervös. Harry hätte ihnen am liebsten die Tür vor der Nase zugeknallt, aber es war, als ob ein kalter Luftzug ins Zimmer gefegt wäre, als die Tür aufging, und als ob sein strahlender Augenblick geplatzt wäre wie eine Seifenblase. Alle Gründe, warum er seine Beziehung mit Ginny beendet hatte, warum er einigen Abstand von ihr hielt, schienen sich mit Ron in ihr Zimmer geschlichen zu haben, und das ganze glückliche Vergessen hatte ein Ende.
    Er sah Ginny an, wollte etwas sagen, obwohl er nicht recht wusste, was, doch sie hatte ihm den Rücken zugewandt. Vielleicht hatte sie dieses eine Mal doch den Tränen nachgegeben. In Rons Gegenwart konnte er nichts tun, um sie zu trösten.
    »Wir sehen uns später«, sagte er und folgte den beiden anderen aus dem Zimmer.
    Ron marschierte nach unten, durch die immer noch übervölkerte Küche hinaus auf den Hof, Harry hielt die ganze Zeit mit ihm Schritt, und Hermine trottete ihnen mit ängstlichem Gesicht hinterher.
    Sobald Ron etwas abseits auf dem frisch gemähten Rasen war, fiel er auch schon über Harry her.
    »Du hast mit ihr Schluss gemacht. Was tust du da gerade, spielst du ein bisschen mit ihr?«
    »Ich spiel nicht mit ihr«, sagte Harry, in dem Moment als Hermine dazukam.
    »Ron –«
    Aber Ron hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen.
    »Sie war wirklich total fertig, als du die Sache beendet hast –«
    »Ich auch. Du weißt, warum ich sie beendet habe, es war nicht, weil ich es wollte.«
    »Jaah, aber jetzt gehst du hin und knutschst mit ihr rum, und sie macht sich nur wieder Hoffnungen –«
    »Sie ist nicht dumm, sie weiß doch, dass es nicht geht, sie rechnet nicht damit, dass wir – irgendwann heiraten oder –«
    Noch während Harry das sagte, tauchte ein lebhaftes Bild vor ihm auf, von Ginny in einem weißen Kleid, die einen großen, gesichtslosen und unsympathischen fremden Mann heiratete. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schwindel erregender Schlag: Ihre Zukunft war frei und unbelastet, während seine eigene … Auf dem Weg, der vor ihm lag, konnte er nur Voldemort sehen.
    »Wenn du weiter bei jeder Gelegenheit, die sich bietet, an ihr rumfummelst –«
    »Das kommt nicht noch mal vor«, sagte Harry schroff. Es war ein wolkenloser Tag, aber ihm war, als ob die Sonne sich versteckt hätte. »Okay?«
    Ron blickte halb zornig, halb verlegen drein; er wippte kurz auf seinen Füßen vor und zurück, dann sagte er: »Also dann, in Ordnung, das ist – jaah.«
    Ginny suchte an diesem Tag kein weiteres Treffen mit Harry, und sie verriet weder durch Blicke noch durch Gesten, dass in ihrem Zimmer mehr zwischen ihnen vorgefallen war als eine höfliche Unterhaltung. Trotzdem war Harry erleichtert, als Charlie ankam. Es lenkte ihn ab, Mrs Weasley dabei zuzusehen, wie sie Charlie nötigte, auf einem Stuhl Platz zu nehmen, drohend ihren Zauberstab erhob und verkündete, dass sie ihm auf der Stelle einen ordentlichen Haarschnitt verpassen würde.
    Weil das abendliche Geburtstagsessen für Harry die Küche des Fuchsbaus gesprengt hätte, bereits ohne Charlie, Lupin, Tonks und Hagrid, die noch gar nicht angekommen waren, wurden im Garten mehrere Tische nebeneinander aufgestellt. Fred und George verzauberten einige lila Laternen, auf denen groß die Zahl »17« prangte, so dass sie frei über den Gästen schwebten. Mrs Weasleys Fürsorge war es zu verdanken,

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